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Panzerknacker ade!

Kaltgezogene Spezialprofile in Hochsicherheitsschließsystemen
Panzerknacker ade!

Zunehmende Kriminalität sowie Technik, die es Einbrechern leicht macht, erfordern Schließanlagen mit optimalem Schutz. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, setzt man bei Hochsicherheitsschließsystemen kaltgezogene Stahlprofile ein.

Der Autor Ralf Deschler ist Mitarbeiter Vertrieb, Geschäftsbereich Stahlprofil bei Zollern Isoprofil, Werk Laucherthal, Sigmaringen

Schließsystemhersteller verwendet Profile
Mit seinem modularen Baukastensystemen, als Kaba quattro S und Kaba gemini S lieferbar, sind Zylinderlängen-Anpassungen durch den Einsatz von unterschiedlich langen Zylindergehäusen, Mitnehmernaben und Kupplungen rasch und einfach durchzuführen.Unterschiedliche Türstärken sind aufgrund der Verfügbarkeit von Schließzylindern in Längen von 60 bis 200 mm kein Problem. Der Zylinderkern wird zukünftig bei Zylinderanpassung/-änderung einfach entnommen und in das neue Zylindergehäuse eingesetzt.
Ein weiterer Vorteil des modularen Systems ist die Flexibilität der Zylinderkerne. Sie können problemlos in anderen Zylinderbauformen – Halbzylinder, Drehknopfzylinder, Blechmontagezylinder usw. – integriert werden.
Sicherheit steht im Vordergrund
Deshalb werden bei Schließanlagen zusätzliche Codierungen nicht durch zusätzliche Unterteilungen der Zuhaltungen erreicht, was einen erheblichen Sicherheitsverlust zur Folge hätte, sondern durch eine unterschiedliche Anordnung der Zuhaltungen im Zylinder.
Zusätzlich wird durch die Anordnung der Schlüsselfräsungen zu den Stiften die Schließkombination verschleiert. Somit ist auch die Gestaltung großer Schließanlagen bei gleichzeitiger hoher Sicherheit möglich.
Nachschlüssel sind nur gegen Vorlage der jeder Schließanlage beiliegenden Sicherungskarte erhältlich. Zur Sicherheit des Kunden werden Nachschlüssel ausnahmslos im Werk angefertigt.
Die nachträgliche Integration eines elektronischen Kaba-Schließsystems in eine bestehende mechanische Schließanlage ist jederzeit möglich.
Erhöhter Aufbohr- und Ziehschutz durch Stahlprofile
Um den bisherigen hohen Sicherheitsstandard weiter zu verbessern, wurde bei Kaba der Entschluß gefaßt, einen hochwertigen Stahlzylinder für die Systeme Kaba quattro S und Kaba gemini S in das Lieferprogramm aufzunehmen.
An diesen Stahlzylinder wurden von der Kaba-Entwicklungsabteilung Anforderungen wie erhöhter Aufbohr- und Ziehschutz gestellt, wobei der Bearbeitungsaufwand gegen-über dem bisherigen Herstellverfahren nicht größer werden durfte.
Da die gewünschten technologischen Eigenschaften, hohe Festigkeit und Zähigkeit, mit dem bisherigen Messingprofil nicht zu erfüllen sind, fanden bereits in der Planungsphase Gespräche mit möglichen Zulieferern statt. So wurden unter anderem in Zusammenarbeit von Konstruktion und Qualitätssicherung des Auftragsgebers Kaba und den Fachleuten von Zollern-Isoprofil Lösungsansätze bezüglich geeigneter Werkstoffe, realisierbare Profilformen usw. diskutiert.
Die nachfolgenden Versuche, wie auch das Ermitteln der Zugkräfte an Messingzylindergehäusen und eigens angefertigten Prototypen aus kaltgezogenem Stahlprofil (Zugkraft bis zu 2,8 Tonnen) ergaben beachtliche Vorteile für das Stahlprofil.
Durch die Eigenschaften der kaltgezogenen Stahlprofile konnten der Ziehschutz und somit auch die Sicherheit der Schließsysteme mehr als verdoppelt werden.
Kaltgezogene Stahl-profile nach Kundenwunsch
Die von Zollern-Isoprofil gelieferten Stahlprofile werden gemäß Kundenzeichnung und -Spezifikation unter Berücksichtigung der Qualitätssicherungsrichtlinien hergestellt.
Durch hohe Maßgenauigkeit und Oberflächengüte der Stahlprofile ist eine Bearbeitung der Außenkontur in diesem speziellen Fall nicht erforderlich.
Gehäuserohlinge werden direkt vom Profilstab auf Teilelänge gesägt. Die Fertigbearbeitung der Schließzylindergehäuse erfolgt auf einem Bearbeitungszentrum. Zum Korrosionsschutz wird die Gehäuseteiloberfläche chemisch vernickelt. Als Ausgangsprodukt für die Stahlprofile dient ein Warmwalzprofil, welches im eigenen Walzwerk produziert wird. Aus wirtschaftlichen Gründen wird das Walzprofil so präzise als möglich an das zu fertigende Stahlprofil angepaßt. Dies hat den Vorteil, daß das Profil mit einer minimalen Anzahl von Zügen (Kaltumformungen) gemäß Kundenzeichnung fertiggestellt werden kann.
Zwischen den einzelnen Kaltumformungen ist es erforderlich, die Profile mittels Wärmebehandlungen zu entfestigen.
Die Wärmebehandlungen (Weichglühungen, Normalglühungen, und Glühungen auf bestimmte Festigkeitswerte) werden zur Vermeidung von Randabkohlung sowie zur Absicherung der Oberflächenqualität ausschließlich in mit Schutzgasatmosphäre betriebenen Anlagen ausgeführt. Auch entsprechende Schlußglühungen sind möglich.
Mittels speziell angepaßter Wärmebehandlungen und Verformungsgrade können die vielfältigen kundenspezifischen Wünsche bezüglich der mechanischen Eigenschaften erfüllt werden.
Die Vormaterialbeschaffung wie auch der gesamte Fertigungsprozeß unterliegen qualitätssichernden Maßnahmen. Um den stetig größer werdenden qualitativen Anforderungen gerecht zu werden, stehen zur Prüfung auf Oberflächenfehler die Rißprüfverfahren MT und ET zur Verfügung. Auch die Prüfung auf innere Fehler, wie sie bei Stahlprofilen zur Herstellung von druckdichten Teilen (Hydraulikkomponenten) gefordert wird, führt Zollern mittels US-Prüfung aus. Für alle Prüfungen steht qualifiziertes Personal zur Verfügung. Durch die Vielzahl der einsetzbaren Werkstoffe und der herstellbaren Profilformen finden Stahlprofile in fast allen Bereichen Verwendung. Um optimale Lösungen zu schaffen ist es erforderlich, daß Anwender und Hersteller bereits in der Entwicklungsphase die Anforderungen und die technische Machbarkeit abklären.
Spezialprofile
KEM 519
Die Kaba Gruppe ist einer der führenden Hersteller von Hochsicherheitsschließsystemen und hat 1934 das Wendeschlüsselprinzip erfunden – die Grundlage aller Wendeschlüsselsysteme. Kaba Schließanlagen entstehen in computergesteuerten und vernetzten Produktionsabläufen in modernsten Produktions-stätten.
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