Nenn ich mein Kind lieber Jochen? Oder doch Fabienne? Und warum macht Tim Karriere und Theophilius nicht? Es ist die Macht der Namen, die uns und unsere Kollegen und Vorgesetzten unbewusst über einen Menschen urteilen lässt – auf Basis von Klischees, die ein Name automatisch bei uns hervorruft. Eine neue Studie glaubt herausgefunden zu haben, bei welchen Namen eine gute Karriere programmiert ist – und wer mit seinem Vornamen eher Probleme im Job haben dürfte.
Wer es im Beruf leichter haben will, der braucht einen kurzen Namen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Namensagentur Endmark, die 750 weibliche und männliche Vornamen auf Faktoren wie Einprägsamkeit, internationale Verständlichkeit und Kompatibilität mit Nachnamen verglichen hat. Eine weitere Erkenntnis: Doppel-Namen, egal ob im Vor- oder Nachnamen, senken ebenfalls die Karrierechancen. “Wenn sich schon die Eltern nicht für einen Namen entscheiden konnten, spricht das nicht für besonders viel Willensstärke in der Familie”, erklärt Agentur-Vorstand Bernd Samland gegenüber Bild.de.
Für Verstimmung könnte zudem sorgen, wenn Vor- und Nachname nicht derselben Sprachfamilie angehören, etwa Jerome Müller oder Miguel Schneider. Neu ist dieser Ansatz keineswegs. Die Onomastik befasst sich als Teildisziplin der Sprachwissenschaft mit den Eigenschaften von Namen. Klingt ein Name eher alt? Oder weniger vetrauenserweckend? Sogenannte Onogramme liefern hierfür Assoziationsketten.
Schon 2009 forschte übrigens die Universität Oldenburg zu Bildungschancen in Abhängigkeit vom Vornamen. Das klare Ergebnis: Kindern mit Namen wie Mandy, Angelina oder Justin werden automatisch als leistungsschwach abgestempelt. Charlotte, Sophie oder Jakob stuften Lehrer hingegen als freundlich ein. Die Studie prägte das legendäre Zitat: “Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose!” Das Fazit: Wer den falschen Namen trägt, hat es schon in der Schule schwer. Ganz zu schweigen von einem erschwerten Einstieg in die Berufswelt
Einen Überblick über die Tauglichkeit von Namen hat Endmark in Zusammenarbeit mit Bild.de veröffentlicht. Einblicke in die Onomastik und die Wahrnehmung von Namen liefert folgende Webseite.
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