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Elektrisches Sicherheitsprodukt aus biomassebilanzierten Kunststoffen

Werkstoffe
Erstes elektrisches Sicherheitsprodukt aus biomassebilanzierten Kunststoffen

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Der in Industrie- und Infrastrukturanwendungen eingesetzte Siemens-Leistungsschalter Sirius 3RV2 wird jetzt mit den biomassebilanzierten Kunststoffen Ultramid BMBcert und Ultradur BMBcert von BASF hergestellt. Bei der Herstellung der Kunststoffe werden fossile Rohstoffe am Anfang der Wertschöpfungsketten durch Bio-Methan aus nachwachsenden Quellen wie landwirtschaftlichen Abfällen ersetzt.

Inhaltsverzeichnis
1. Ersatz von fossilen Rohstoffen auch in komplexen Produktionsprozessen
2. Kein Qualitätsverlust bei biomassebilanzierten Kunststoffen
3. Einsatz nachhaltiger Kunststoffe bei Siemens

BASF setzt für die Herstellung ihrer Produkte zunehmend auf nachwachsende und recycelte Rohstoffe. Damit möchte der Chemiekonzern seinen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und Defossilisierung leisten. Dies gelingt unter anderem durch ein besonderes Verfahren, das fossile Rohstoffe Schritt für Schritt durch biobasierte und recycelte Rohstoffe ersetzt. Nach dem Massenbilanz-Ansatz werden nachwachsende oder recycelte Rohstoffe bereits am Anfang der komplexen Wertschöpfungsketten von BASF in den Produktionsverbund eingebracht. Entscheiden sich Kunden für ein zertifiziertes Produkt aus einer solchen Wertschöpfungskette, speist BASF nachhaltige Rohmaterialien in den BASF-Verbund ein.

Ersatz von fossilen Rohstoffen auch in komplexen Produktionsprozessen

„Der Massenbilanz-Ansatz ist eine bahnbrechende Lösung, die den schrittweisen Ersatz von fossilen Rohstoffen auch in komplexen Produktionsprozessen ermöglicht“, erklärt Martin Jung, President BASF Performance Materials. Die Vorteile dieses Ansatzes liegen auf der Hand: Je größer die Nachfrage nach alternativen Produkten, desto höher ist der Anteil alternativer Rohstoffe im Produktionsverbund.

„Dies entspricht unserem Ziel, eine Kreislaufwirtschaft und so zügig wie möglich einen “Netto-Null”-Betrieb zu erreichen“, so Jung. Das Besondere an dem Projekt mit Siemes sei darüber hinaus, dass der Leistungsschalter Sirius 3RV2 auch in den eigenen Produktionsanlagen eingesetzt werde. „Er schützt nicht nur die Motoren, sondern steigert auch deren Effizienz und Zuverlässigkeit und leistet damit einen doppelten Beitrag zu unseren Nachhaltigkeitszielen.“

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Siemens und BASF arbeiten zusammen an der Förderung der Kreislaufwirtschaft. Das Besondere an diesem Projekt: der Leistungsschalter SIRIUS 3RV2 wird auch in den BASF Produktionsanlagen eingesetzt.
Bild: BASF SE

Kein Qualitätsverlust bei biomassebilanzierten Kunststoffen

Ultramid BMBcert und Ultradur BMBcert bieten die gleiche Qualität und Leistungsfähigkeit wie herkömmliche Kunststoffe. Durch die Materialumstellung in der Produktion des Leistungsschalters Sirius 3RV2 werden rund 270 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente pro Jahr eingespart. Die Berechnung des Product Carbon Footprint von Materialien erfolgt nach der TfS-Methodik. Dabei wird die CO2-Reduktion des biomassenbilanzierten BASF-Produkts mit der des herkömmlichen BASF-Produkts verglichen.

Engineering 2036: Nachhaltigkeit – mehr als ein Buzzword?

Nach dem Massenbilanz-Ansatz können verschiedene alternative Rohstoffe wie Bio-Methan, Bio-Naphtha oder Pyrolyseöl in die Wertschöpfungsketten integriert werden. Das von BASF eingesetzte Bio-Naphtha und Bio-Methan ist nach etablierten Systemen wie ISCC PLUS und REDcert als nachhaltig zertifiziert. Der Leistungsschalter Sirius 3RV2 ist ein gutes Beispiel für ressourceneffiziente Kunststoffproduktion und ein Meilenstein auf #ourplasticsjourney von BASF: Der Schalter ist das erste elektrische Sicherheitsprodukt, das Komponenten aus biomassebilanzierten Kunststoffen enthält.

Einsatz nachhaltiger Kunststoffe bei Siemens

In den kommenden Monaten plant Siemens, den Einsatz nachhaltiger Materialien auf das gesamte Sirius-Portfolio für Industriesteuerungen auszuweiten. Neben Produktdesign und -funktionen sowie Fertigungs- und Zulieferprozessen spielt die Auswahl der Materialien eine große Rolle, um CO2-Emissionen noch weiter zu reduzieren und natürliche Ressourcen zu schonen. Der Leistungsschalter Sirius 3RV2 erfüllt die strengen Kriterien des kürzlich eingeführten Siemens EcoTech-Labels, das Kunden einen umfassenden Einblick in die Produktleistung hinsichtlich ausgewählter Umweltkriterien gibt. Das Produkt, dessen Gehäuse und Funktionsteile größtenteils aus biomassebilanziertem Kunststoff bestehen, bietet über seine gesamte Lebensdauer hinweg einen niedrigeren Energieverbrauch als sein Vorgänger.

„Schlüsselrolle bei der Nachhaltigkeit von Produkten“

Dieser Schritt unterstützt die Nachhaltigkeitsziele von Siemens in den Bereichen Dekarbonisierung und Ressourceneffizienz, die im Degree-Rahmenwerk festgelegt sind. Siemens verfolgt ein wissenschaftlich fundiertes 1,5°C-Dekarbonisierungsziel, einschließlich des Ziels der Reduzierung von Emissionen von Scope 1 und 2 um 90 Prozent bis 2030, sowie die Anwendung eines robusten Ökodesigns für 100 Prozent der relevanten Produktfamilien bis 2030.

„Der Einsatz eines so innovativen Materials in einer wichtigen Sicherheitskomponente ohne Beeinträchtigung der Sicherheitsfunktionalität und Leistung ist ein voller Erfolg.“
– Andreas Matthé, Siemens Smart Infrastructure

„Mit unseren Produkten helfen wir Kunden, die Leistung, Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit ihrer Anlagen durch ressourceneffiziente kreislauffähige Produkte zu verbessern, die Energieverbrauch, Produktion und Lieferketten über den gesamten Lebenszyklus hinweg optimieren“, sagt Andreas Matthé, CEO Electrical Products bei Siemens Smart Infrastructure. In der BASF habe man einen starken Partner gefunden, der Siemens mit Innovationen im Bereich nachhaltiger Kunststoffe unterstützt. Matthé weiter: „Der Einsatz eines so innovativen Materials in einer wichtigen Sicherheitskomponente ohne Beeinträchtigung der Sicherheitsfunktionalität und Leistung ist ein voller Erfolg für Siemens.“

Leistungsschalter kommen weltweit in Fabriken und Gebäuden zum Einsatz und schützen Maschinen oder elektrische Leitungen bei Kurzschlüssen. Sie tragen dazu bei, größere Schäden, zum Beispiel durch Brände, zu vermeiden. (eve)

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