Die Aktionäre der Schaeffler AG haben am Donnerstag auf der ordentlichen Hauptversammlung dem Dividendenvorschlag des Vorstands zugestimmt. Die virtuell durchgeführte Veranstaltung zählte rund 410 Teilnehmer, die ihre Fragen zur aktuellen Situation und zum Geschäftsjahr 2021 an den Vorstand richteten.
Die Dividendenausschüttung beläuft sich auf 50 Cent je Vorzugsaktie. Die Ausschüttungsquote lag bei rund 44 % und damit im Rahmen des Zielkorridors von 30 bis 50 % bezogen auf das den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnende Konzernergebnis vor Sondereffekten.
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„Wir haben das Geschäftsjahr 2021 trotz eines anspruchsvollen Umfelds mit einem starken Ergebnis abgeschlossen. Das ermöglicht es uns, unseren Aktionärinnen und Aktionären erneut eine attraktive Dividende auszuschütten. Durch die konsequente strategische Weiterentwicklung der vergangenen Jahre sind wir gut positioniert, um die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Schaeffler AG, Klaus Rosenfeld.
Positive Entwicklung im volatilen Umfeld
In seinem Bericht ging Rosenfeld auf die Entwicklung des Unternehmens im vergangenen Geschäftsjahr und die Stärkung der Position als integrierter Automobil- und Industriezulieferer ein. Positiv zum Erfolg der Schaeffler Gruppe habe das gute Abschneiden der Sparte Automotive Technologies beigetragen, die sich um 4 Prozentpunkte besser als die globale Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen entwickelte. Zudem konnte die Sparte Automotive Aftermarket von einer starken Umsatzentwicklung und der steigenden Nachfrage nach individueller Mobilität profitieren.
Schaeffler Gruppe schließt Geschäftsjahr 2021 mit starkem Ergebnis
Insgesamt sei das positive Ergebnis zudem auf die breite Aufstellung der Schaeffler Gruppe und besonders auf die starke Entwicklung der Industriesparte, die 2021 in allen Regionen zweistellige Wachstumsraten verzeichnet hatte und damit einen wachsenden Beitrag zum starken Unternehmensergebnis leistete, zurückzuführen. Diese Diversifikation sei die Voraussetzung für den starken Free Cash Flow in einem von Volatilität geprägten Jahr gewesen.
Strategie wird weiter umgesetzt
„Das Jahr 2022 wird schwierig. Wir operieren in einem sehr volatilen Umfeld. Der Krieg in der Ukraine macht uns sehr betroffen. Zugleich sind auch wir, wie viele andere Unternehmen, von den steigenden Materialpreisen, den zunehmenden Energie-, Transport- und Logistikkosten und von der zunehmenden Fragilität der globalen Lieferketten beeinträchtigt“, sagte Rosenfeld. „Wir werden alles tun, um die Auswirkungen auf die Schaeffler Gruppe so gering wie möglich zu halten. Trotz aller globalen Herausforderungen und Unsicherheiten werden wir unsere Strategie weiter konsequent umsetzen. Dabei sind wir uns unserer Stärken als integrierter Technologiekonzern bewusst.“
Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Zentrum der Unternehmensstrategie
Bei der Umsetzung der Unternehmensstrategie seien die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung für alle Bereiche des Unternehmens von größter Bedeutung. Im Oktober 2021 hatte sich das Unternehmen nach intensiven Vorarbeiten das Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden. Ein klarer Plan mit Meilensteinen und messbaren Zwischenerfolgen in den einzelnen Jahren wurde seither konkretisiert.
Prominentes Beispiel für nachhaltige Technologien von Schaeffler sei die konsequente Weiterentwicklung der Strategie der Sparte Automotive Technologies, die dank einer langjährigen Produktionskompetenz und entsprechender Fertigungstiefe Antriebseinheiten für Elektrofahrzeuge für eine große Bandbreite an Anwendungen vermarkte und damit schon heute CO2-freie Mobilität gestalte.
Schaeffler zeigt Getriebe für Roboter auf der Hannover Messe 2022
Digitalisierung, so heißt es weiter, spiele unter anderem bei der Sparte Automotive Aftermarket eine zunehmend große Rolle. Bereits in den vergangenen Jahren wurde die gesamte Wertschöpfungskette bis hin zu den Werkstätten digitalisiert. Darauf aufbauend böte die Sparte heute ein breites und weiterwachsendes Produktportfolio an digitalen Services an.
Robotik als neues Wachstumsfeld habe sich die Sparte Industrial im vergangenen Geschäftsjahr konsequent erschlossen. Mit der Eigenentwicklung eines Präzisionsgetriebes für Leichtbauroboter und Cobots werde die automatisierte Serienfertigung mit höchster Effizienz und Qualität ermöglicht. Mit der Übernahme von Melior Motion und der damit einhergehenden Erweiterung des Portfolios hin zu schwereren und größeren Robotern habe sich die Schaeffler Gruppe weitere Marktbereiche erschlossen.
Sondermaschinenbau soll sich eigenständiger aufstellen
Ein weiteres Beispiel für die Stärke der Schaeffler Gruppe und ihre ausgeprägte Produktions- und Fertigungskompetenz sei der konzerneigene Sondermaschinenbau. Die Einheit fertige seit über 60 Jahren mit großem Erfolg Produktionsanlagen für das Unternehmen und seine Sparten und Regionen. Im Zuge der Weiterentwicklung der Schaeffler Gruppe sei geplant, das Geschäft zunehmend für externe Industriekunden zu öffnen und den Sondermaschinenbau innerhalb Schaefflers eigenständiger aufzustellen.
„Pioniergeist und Anpassungsfähigkeit bilden auch 75 Jahre nach ihrer Gründung die Basis für den Erfolg der Schaeffler Gruppe. Den Wandel als Chance zu begreifen und aktiv zu gestalten, ist eine unserer entscheidenden Stärken. Der konstruktive Dialog mit den unterschiedlichen Vertretern des Kapitalmarkts ist für uns von großer Bedeutung“, erklärte Familiengesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender Georg F. W. Schaeffler.
Die Abstimmungsergebnisse sowie die Berichte des Aufsichtsratsvorsitzenden und des Vorstandsvorsitzenden zur heutigen Hauptversammlung sind unter www.schaeffler.com/hv verfügbar. (kf)