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Post-Consumer-Rezyklate: Zunehmend gesucht in der Automobilindustrie

Werkstoffe
Post-Consumer-Rezyklate: Nachhaltige Werkstoffe für die Automobilindustrie

Das Angebot an Materiallösungen mit Post-Consumer-Rezyklaten (PCR) des Kunststoffherstellers TechnoCompound wächst. Ein Entwicklungsschwerpunkt sind dabei emissions- und geruchsreduzierte, langglasfaserverstärkte (LGF-) Compounds als Werkstoffe für die Automobilindustrie, speziell den Fahrzeuginnenraum. Hier bietet das Unternehmen eine wachsende Zahl von gebrauchsfertigen TechnoGreen-Typen auf Polypropylenbasis an. Darüber hinaus ermöglicht das neue Concentrate Dilution Concept (CDC), TechnoFiber LGF-Compounds für Strukturbauteile mit PCR abzumischen, um den CO2-Fußabdruck der Endprodukte so weit wie möglich zu reduzieren. Ein weiteres Entwicklungsprojekt sind Materialien für PCR-basierte Verpackungen für den Nicht-Lebensmittelbereich.

Inhaltsverzeichnis
1. TechnoGreen RTU-Typen mit PCR-Anteilen
2. Concentrate Dilution Concept für Strukturbauteile
3. Tests der Automobilindustrie bestanden
4. Software dokumentierte Nachhaltigkeit

Über alle Produktreihen hinweg liegt der Anteil rezyklathaltiger Compounds von TechnoCompound aktuell bereits bei 70 %. Rund 30 % der Compounds enthalten PCR mit Anteilen zwischen 20 % und 100 %, wobei geplant ist, dessen Einsatz kontinuierlich steigern. Diese nachhaltigen Materiallösungen öffnen Tier-1-Zulieferern und OEM in der Automobilindustrie Möglichkeiten, die Einhaltung der Altfahrzeug-Verordnung (ELV-Direktive) auch bei Neu- und Weiterentwicklungen sicherzustellen. In strategischen Partnerschaften mit diesen – ebenso wie mit entsprechenden Vertretern der allgemeinen Industrie – bietet der Kunststoffhersteller umfangreichen Support bei der Entwicklung entsprechender Closed-Loop-Lösungen mit verringertem ökologischem Fußabdruck.

Engineering 2036: Nachhaltigkeit – mehr als ein Buzzword?

TechnoGreen RTU-Typen mit PCR-Anteilen

Schon sehr früh begann die Vermarktung gebrauchsfertiger TechnoGreen PP LGF-Typen mit Faseranteilen von 20 bis 50 Gewichtsprozent. Zur Verbesserung der ökologischen Eigenschaften waren diese zunächst als Compounds mit PIR-Ware (Klassen GK1 und GK2 nach VW-Norm) verfügbar. Jetzt bietet das Unternehmen ergänzend auch TechnoGreen RTU-Typen mit PCR-Anteilen (Klasse GK4) zwischen 21 und 35 Gewichtsprozent an. Zwei davon sind inzwischen in Serie. Der besondere, bei TechnoCompound eingesetzte Pultrusionsprozess führt dabei zu hochwertigen Compounds auf dem Leistungsniveau von Produkten auf Neuwarenbasis.

Concentrate Dilution Concept für Strukturbauteile

Neben den gebrauchsfertigen RTU-Typen kann das neue Concentrate Dilution Concept (CDC) – speziell im Bereich der Strukturbauteile – die passende Lösung sein. Als Basis dient TechnoGreen PP-LGF 60 mit einer Matrix aus 100 % Neuware (Klasse GK1A). Dieses wird an der Maschine mit TechnoFin rPP abgemischt, das zu 100 % aus PCR (Klasse GK4) besteht. Im Mischungsverhältnis von beispielsweise 1:2 sind damit CO2-Einsparungen von 55 % im Vergleich zur Verarbeitung von Neuware mit gleichem Faseranteil möglich. Ein weiterer Vorteil ist die reduzierte Lagerhaltung, denn der Materialeinsatz beschränkt sich auf zwei Komponenten anstelle eines Mehrfachen bei der Verarbeitung unterschiedlicher vorgefertigter Mischungen.

Tests der Automobilindustrie bestanden

Eine ganze Reihe der RTU-Compounds von TechnoCompound hat die harten Tests der Automobilindustrie inzwischen bestanden und so bei zwei Modellen von Audi, einem von Seat sowie bei den 2024er Modellen des Porsche Macan und des Mini Cooper Eingang in die Serie gefunden. Dabei handelt es sich beispielsweise um Instrumententafelträger (IP-Carrier) mit ihren für Innenraumanwendungen geltenden, sehr strengen Grenzen für die Emission von flüchtigen Substanzen und Gerüchen.

Technocompound_PCR_CO2_Grafik.jpg
Bei Einsatz des Concentrate Dilution Concepts von TechnoCompound entscheidet die Rezeptur des Basisrezyklats sowie dessen Anteil im Compound über die Höhe der möglichen CO2-Einsparung.
Bild: TechnoCompound

Software dokumentierte Nachhaltigkeit

Eine Vorreiterrolle nimmt das Unternehmen mit Zertifikaten des Partnerunternehmens ConClimate ein, die seit Anfang 2023 für alle Produkte den CO2-Fußabruck und die CO2-Einsparungen unter Nennung des PIR-PCR-Verhältnisses angeben. Die Werte basieren auf Berechnungen mit der Software Substain, die auf Basis anerkannter Emissionsfaktoren die CO2-Emissionen (Scope 1, 2 und 3) einschließlich der Verpackung „To Gate“ mit Werkstor TechnoCompound als Standardeinstellung zur Verfügung stellt.

Darüber hinaus plant das Unternehmen, in Kürze auch den Unternehmens-CO2-Fußabdruck angeben zu können sowie einen Dekarbonisierungsplan gemäß den Nachhaltigkeitszielen der Polymer-Gruppe zu erstellen. Über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg helfen diese Maßnahmen, die gesetzlichen, kundenseitigen und gesellschaftlichen Nachhaltigkeitsvorgaben einzuhalten, unternehmenseigene Umweltziele zu erreichen und die für die nahe Zukunft erwarteten gesetzlichen Auflagen zum Rezyklatanteil in Neuprodukten zu erfüllen. (eve)

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