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Wasserstoff: Delta und Ceres entwickeln nachhaltige Energiesysteme

Elektrotechnik
Delta und Ceres entwickeln künftig nachhaltige Energiesysteme auf Basis von grünem Wasserstoff

Delta und Ceres entwickeln künftig nachhaltige Energiesysteme auf Basis von grünem Wasserstoff
Charles Tsai, Leiter von Deltas Hydrogen Energy Business Division (l.) und Phil Caldwell, CEO von Ceres bei der Vertragsunterzeichnung Bild: Delta Electronics
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Delta Electronics Inc. (Delta) und Ceres Power Limited haben eine langfristige Zusammenarbeit vereinbart. Delta möchte Zugang zum Technologieportfolio von Ceres für Wasserstoff-Energiestacks und hat sich die Lizenz im Wert von etwa 50 Millionen Euro gesichert. Das erleichtert die Brennstoffzellen- und Elektrolysesystem-Entwicklung, um langfristig nachhaltige Energiesysteme anbieten zu können.

Inhaltsverzeichnis
1. Stack-Technologie von Ceres bietet hohe Stromerzeugungseffizienz
2. SOEC-Technologie leistet wichtigen Beitrag für Netto-Null
3. Delta richtet Netto-Null-Forschungslabor ein
4. Wasserstoff-SOFC-Systeme: Hohe Effizienz und Zuverlässigkeit
5. Grüner Wasserstoff: entscheidende Rolle bei nachhaltigen Energiesystemen

Der Fokus von Delta liegt auf IoT-basierten intelligenten energiesparenden Systemen und Lösungen. Ceres ist ein global führender Anbieter von Festoxidbrennstoffzellen und elektrochemischer Technologie. Im Rahmen der Partnerschaft plant Delta, die Energiestack-Technologie von Ceres in seine eigene branchenführende Leistungselektronik- und thermische Wärmemanagement-Technologien zu integrieren, um

  • Festoxidbrennstoffzellen (SOFC) und
  • Festoxid-Elektrolyseurzellen (SOEC) Systeme

für Wasserstoffanwendungen zu entwickeln. Diese SOFC- und SOEC-Systeme sollen bis Ende 2026 eingeführt werden und die Möglichkeiten von Deltas Lösungen für eine Vielzahl von Branchen wie der Chemie-, Energie-, Transport- und Stahlbranche sowie weiteren Bereichen erweitern.

Stack-Technologie von Ceres bietet hohe Stromerzeugungseffizienz

Die Stack-Technologie von Ceres bildet den Kern für sowohl SOFC als auch SOEC. Bei der Anwendung von SOFC kann diese durch die Reaktion von Sauerstoff mit Wasserstoff oder Methan effizient Strom, Wasser und Wärme erzeugen. Die Stromerzeugungseffizienz beträgt etwa 60 % und kann mit einem Wärmerückgewinnungssystem sogar 85 % erreichen, was signifikant höher ist als die Effizienz zentralisierter gasbefeuerter Stromerzeugungseinheiten, die bei etwa 40 bis 50 % liegt. Da entsprechende Festoxidbrennstoffzellen auch in der Nähe von Orten mit Strombedarf gebaut werden können, lassen sich Verluste bei der Stromübertragung und anderen unerwarteten instabilen Faktoren während des Übertragungs- und Verteilungsprozesses vermeiden. Daher ist sie besonders geeignet für Einrichtungen, die eine zuverlässige Energiezufuhr benötigen.

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SOEC-Technologie leistet wichtigen Beitrag für Netto-Null

Die SOEC-Technologie produziert Wasserstoff bis zu 25 % effizienter als vorhandene Niedertemperaturtechnologien, insbesondere wenn sie thermisch in industrielle Prozesse integriert wird. Mit Elektrizität aus erneuerbaren Quellen kann die Technologie grünen Wasserstoff produzieren, was optimal für die Dekarbonisierung verschiedener Branchen ist, einschließlich der Stahl- und Chemieindustrie, die fossile Materialien in ihren Prozessen ersetzen möchten, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Grüner Wasserstoff ist auch einer der Schlüsselbestandteile zur Herstellung von kohlenstoffneutralen E-Kraftstoffen. Dank der Unterstützung von Kohlenstoffabscheidungstechnologien stellen E-Kraftstoffe eine vielversprechende alternative Energiequelle für Verbrennungsmotoren, Schiffe und Flugzeuge dar und leisten einen wichtigen Beitrag im Rahmen des Übergangs zu Netto-Null.

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Delta richtet Netto-Null-Forschungslabor ein

Zusätzlich zur Lizenzierung von Schlüsseltechnologien für Energiestacks wird Delta auch ein „Netto-Null-Forschungslabor“ in seinem Fertigungskomplex in Tainan einrichten, um moderne Null-Kohlenstoff-Technologien zu entwickeln. Zudem soll dadurch der Einsatz von Wasserstoffenergie sowie die internen F&E-Fähigkeiten in verwandten Anwendungsbereichen gestärkt werden.

Von 2024 bis 2026 plant Delta mit Unterstützung der Ingenieurdienstleistungen von Ceres die Produktentwicklung und Integration von Produktionslinien in seinem Werk in Tainan. Zudem beabsichtigt Delta eine Erweiterung seiner vielfältigen intelligenten Energielösungen, einschließlich Mikronetz-Anwendungen und Energiemanagementplattformen. Hierbei sollen zusätzlich Wasserstoffenergiesysteme integriert werden, um Kund:innen umfassendere und flexiblere Angebote für eine kohlenstoffarme Infrastruktur zu liefern.

„Wasserstoff-SOFC-Systeme zeichnen sich durch eine hohe Zuverlässigkeit und Effizienz bei der Stromerzeugung aus.“
– Ping Cheng, Delta Electronics

„Wasserstoff hat einen hohen Brennwert und verfügt über das vielversprechende Potenzial eine vollständige CO2-Emissionsfreiheit zu erzielen – daher spielt es eine entscheidende Rolle im globalen Übergang zu Netto-Null-Strategien“, sagt Ping Cheng, CEO von Delta. „Darüber hinaus zeichnen sich Wasserstoff-SOFC-Systeme durch eine hohe Zuverlässigkeit und Effizienz bei der Stromerzeugung aus.“

Diese bieten die besten Voraussetzungen für den Einsatz in

  • Mikronetz-Anwendungen,
  • dezentralen Stromsystemen und
  • kritischen Einrichtungen wie Rechenzentren.

Außerdem werden SOEC-Systeme eine Schlüsselrolle in den Branchen Chemie, Versorgungswirtschaft und Stahl spielen, da sie grünen Wasserstoff in ihren Herstellungsprozessen und Betriebsabläufen einsetzen, um fossile Brennstoffe zu ersetzen.

Engineering für eine lebenswerte Welt

Ping Cheng weiter: „Durch die Nutzung der Expertise von Ceres in der Festoxid-Stack-Technologie gepaart mit unserer Technologie im Bereich Leistung und thermisches Management wird Delta sein Portfolio an Infrastrukturlösungen bereichern. Dies werden wir mittels hocheffizienten SOFC- und SOEC-Systemen für unsere Kunden weltweit bereitstellen und weiterhin zu dem globalen Ziel Kohlenstoffemissionen zu reduzieren, beitragen.“

„Grüner Wasserstoff wird künftig eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung eines sichereren und nachhaltigeren Energiesystems spielen.“
– Phil Caldwell, Ceres

„Die neue Partnerschaft mit Delta, einem Unternehmen mit weltweiter Expertise in Massenproduktion, Leistungselektronik und Systemintegration, ist auch unsererseits von großer Bedeutung“, sagt Phil Caldwell, CEO von Ceres. Die Unternehmensführung sei der Meinung, dass Delta effiziente, saubere Wasserstofflösungen für seine Kunden bereitstellen kann, indem es sowohl die SOFC- als auch die SOEC-Technologien nutzt.

Caldwell weiter: „Grüner Wasserstoff wird künftig eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung eines sichereren und nachhaltigeren Energiesystems spielen. Dafür gehen wir bereits heute den ersten Schritt in Richtung einer starken Zusammenarbeit mit Delta, um diese Transformation weltweit zu beschleunigen.“ (eve)

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