Firmen im Artikel
Inhaltsverzeichnis
1. Roboter müssen zusammenarbeiten können
2. 25 Prozent schneller und 20 Prozent weniger Energiebedarf
3. Integrierte Automationsplattform erleichtert Anwendungsentwicklung – und Einsatz von KI
4. Zum Unternehmen
Schneller, präziser und nachhaltiger – die OmniCore-Plattform soll es Unternehmen ermöglichen, ihren Betrieb zu optimieren und zukunftssicher aufzustellen. Dazu hat ABB Robotics einen großen Schritt in Richtung einer modularen und zukunftssicheren Steuerungsarchitektur getan, die eine vollständige Integration von KI-, Sensor-, Cloud- und Edge-Computing-Systemen erlaubt, um moderne und autonome Roboteranwendungen zu entwickeln.
„Automatisierung ist eine strategische Notwendigkeit für unsere Kunden, die mehr Flexibilität, Einfachheit und Effizienz benötigen, um auf globale Megatrends wie Arbeitskräftemangel, Unsicherheit und die Notwendigkeit nachhaltigen Wirtschaftens zu reagieren“, betont Sami Atiya, Leiter des Geschäftsbereichs Robotik & Fertigungsautomation bei ABB. „Durch unsere fortschrittlichen Mechatronik, KI- und Bildverarbeitungssysteme sind unsere Roboter heute zugänglicher, leistungsfähiger, flexibler und mobiler als je zuvor.“
Roboter müssen zusammenarbeiten können
Immer häufiger müssten Roboter aber auch nahtlos zusammenarbeiten – sowohl mit uns als auch untereinander –, um mehr Aufgaben an mehr Orten erledigen zu können, so Atiya weiter. „Deshalb bringen wir OmniCore auf den Markt – eine einheitliche Steuerungsarchitektur, die auf einer einzigen Plattform und Sprache basiert und unser gesamtes Portfolio an Hard- und Software integriert.“
25 Prozent schneller und 20 Prozent weniger Energiebedarf
Die OmniCore-Bewegungssteuerung ermöglicht eine Bahngenauigkeit der Roboter von unter 0,6 mm, selbst wenn mehrere Roboter bei hohen Geschwindigkeiten von bis zu 1.600 mm/s arbeiten. Das eröffnet neue Automatisierungsmöglichkeiten in Bereichen wie Lichtbogenschweißen, Handydisplay-Montage, Kleben und Laserschneiden, in denen eine hohe Präzision gefragt ist. Im Vergleich zur bisherigen ABB-Steuerung soll OmniCore zudem einen bis zu 25 Prozent schnelleren Roboterbetrieb und einen um 20 Prozent geringeren Energieverbrauch bieten.
OmniCore basiert auf einer skalierbaren, modularen Steuerungsarchitektur, die ein breites Spektrum an Funktionen für die Entwicklung vieler Anwendungen bietet. Damit eignet sie sich für alle Unternehmen, die Prozesse in bestehenden und neuen Segmenten wie der Biotechnologie, dem Bauwesen oder vielen anderen Branchen automatisieren wollen. Zur Verfügung stehen über 1.000 Hard- und Softwarefunktionen, um Betriebsabläufe einfach planen, ausführen, warten und optimieren zu können. Beispiele sind Softwarefunktionen wie Absolute Accuracy und PickMaster Twin sowie Hardwareoptionen, die von externen Achsen und Bildverarbeitungssystemen bis hin zu Feldbussen reichen.
OmniCore ersetzt nun die Robotersteuerung IRC5 von ABB, die im Juni 2026 ausläuft. Kunden, die mit IRC5 arbeiten, erhalten aber weiterhin Ersatzteile und Serviceleistungen für die verbleibende Nutzungsdauer ihrer Roboter.
Integrierte Automationsplattform erleichtert Anwendungsentwicklung – und Einsatz von KI
„Ein besonderes Merkmal von OmniCore ist die Fähigkeit, Bewegungen, Sensoren und Anwendungsgeräte über ein einziges integriertes System zu steuern“, ergänzt Marc Segura, Leiter der Division Robotics bei ABB. „OmniCore öffnet die Tür zum gesamten Hard- und Softwareportfolio von ABB Robotics – in beliebiger Kombination und auf einer einzigen Steuerungsplattform.“ Das schaffe Möglichkeiten und neue Wege der Wertschöpfung. „In der Automobilindustrie ermöglicht OmniCore etwa eine Steigerung der Produktionsleistung von robotergestützten Pressenlinien von 12 auf 15 Hübe pro Minute und damit die Produktion von 900 Teilen pro Stunde, was den Herstellern einen Wettbewerbsvorteil verschafft.“
Erleichtern wird OmniCore den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI). Segura sieht drei Haupttreiber robotergestützter KI-Lösungen:
- KI wird für eine größere Autonomie in Robotikanwendungen sorgen:
Den Fortschritt auf dem Gebiet der KI zu beschleunigen, bedeutet, die Möglichkeiten der Industrierobotik neu zu definieren. KI verbessert nicht nur die Fähigkeit von Robotern zum Greifen, Aufnehmen und Absetzen von Objekten, sondern ermöglicht es ihnen auch, dynamische Umgebungen abzubilden und durch sie zu navigieren. Mithilfe von KI können mobile Roboter, Cobots und andere robotergestützte Lösungen ein hohes Maß an Geschwindigkeit, Genauigkeit und Traglast erreichen – und so mehr Aufgaben in Umgebungen wie flexiblen Fabriken, Lagerhäusern, Logistikzentren und Labors übernehmen.„KI-gestützte mobile Roboter können Segmente wie die Fertigung, Logistik und Labors transformieren“, so Segura. „Roboter, die mit der neuen Visual-SLAM-Technologie (Visual Simultaneous Localization and Mapping) von ABB ausgestattet sind, verfügen zum Beispiel über erweiterte Kartierungs- und Navigationsfähigkeiten. Das ermöglicht eine größere Autonomie und reduziert die Infrastruktur, die frühere Generationen fahrerloser Roboter benötigten. Dies wiederum ebnet den Weg für die Umstellung von linearen Produktionslinien auf dynamische Netzwerke. So können erhebliche Effizienzsteigerungen erzielt und menschliche Arbeitskräfte von monotonen, schmutzigen und gefährlichen Arbeiten entlastet werden.“
- KI erschließt neue Bereiche für den Einsatz von Robotern:
Das Potenzial der KI-gestützten Robotik geht weit über den Fertigungsbereich hinaus. Man geht davon aus, dass diese Technologien 2024 erhebliche Effizienzsteigerungen in dynamischeren Bereichen wie dem Gesundheitswesen, Life Sciences und dem Einzelhandel ermöglichen werden. Ein weiteres Beispiel ist die Baubranche. Hier kann KI-gestützte Robotik wesentlich zur Steigerung der Produktivität, Verbesserung der Sicherheit und Umsetzung nachhaltiger Verfahren beitragen und gleichzeitig das Wachstum fördern.
„Die Bauindustrie ist ein gutes Beispiel für einen Sektor, in dem KI-gestützte Roboter sich als transformativ erweisen werden. Sie können einen echten Mehrwert bieten, indem sie dabei helfen, viele Probleme zu lösen, mit denen die Branche heute zu kämpfen hat – darunter Fachkräftemangel, Sicherheitsrisiken und stagnierende Produktivität“, erklärt Marc Segura. „KI-basierte Fähigkeiten, wie eine bessere Erkennung und Entscheidungsfindung sowie Fortschritte auf dem Gebiet der kollaborativen Robotik ermöglichen einen sicheren Einsatz von Robotern an der Seite von Menschen. Dank dieser Fortschritte können Roboter Kernaufgaben wie das Mauern, das Montieren von Modulen und das Fertigen im 3D-Druck präziser und schneller erledigen. Gleichzeitig tragen sie durch Senkung der Emissionen zur Nachhaltigkeit bei, indem sie zum Beispiel das Mischen von Beton vor Ort ermöglichen und durch die Montage vor Ort den Materialtransport über große Entfernungen reduzieren.“ - KI wird neue Möglichkeiten zum Lernen und Arbeiten mit Robotern schaffen:
Die in der KI und Robotik erzielten Fortschritte sind für die Aus- und Weiterbildung von großer Bedeutung. Denn sie helfen dabei, die Qualifikationslücke in der Automatisierung zu schließen und Roboter für Menschen und Unternehmen zugänglicher zu machen. Da KI die Programmierung durch Lead-Through-Verfahren und natürliche Sprache vereinfacht, kann sich die Ausbildung auf die Frage konzentrieren, wie Roboter den Menschen effektiver unterstützen können, als ausschließlich Programmierkenntnisse zu vermitteln. Dieser Wandel macht Roboter für eine größere Zielgruppe zugänglich, was neue Jobperspektiven eröffnet und dabei hilft, dem Arbeits- und Fachkräftemangel entgegenzuwirken.„Der Mangel an Arbeitskräften, die über die benötigten Qualifikationen zur Programmierung und Bedienung von Robotern verfügen, ist seit Langem eine Hürde für die robotergestützte Automatisierung, insbesondere in kleinen und mittleren Fertigungsunternehmen“, so Segura abschließend. „Dies wird sich zunehmend ändern, wenn Fortschritte auf dem Gebiet der generativen KI die Hürden zur Automatisierung senken und der Fokus der Ausbildung über die Programmierung hinausgeht. KI-gestützte Entwicklungen im Bereich Natural Language Programming, die die Steuerung von Robotern mithilfe von sprachlichen Anweisungen erlauben, werden für eine neue Dynamik in der Mensch-Roboter-Interaktion sorgen.“
Weitere Informationen zur neuen OmniCore-Plattform…
Zum Unternehmen
ABB Robotics blickt inzwischen auf 50 Jahre Entwicklungsgeschichte zurück: Bereits 1974 kam der weltweit erste Roboter mit Mikroprozessor auf den Markt, 1998 wurde die Software RobotStudio eingeführt und 2024 wurde Sevensense übernommen, um mobile ABB-Roboter mit KI-gestützter Navigationstechnologie auszustatten.
ABB Robotik & Fertigungsautomation ist Anbieter von Robotik und Maschinenautomation und verfügt über ein integriertes Angebot an Robotern, autonomen mobilen Robotern und Technologien für die Maschinenautomation. Die Lösungen werden eingesetzt in Unternehmen aller Größenordnungen und Branchen – von der Automobilindustrie über die Elektronikindustrie bis hin zur Logistik. Unterstützt wird auch die vernetzte und kollaborative Fabrik der Zukunft. Der Geschäftsbereich beschäftigt circa 11.000 Mitarbeitende an über 100 Standorten in rund 53 Ländern.