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5. Obsolescence Day 2024: Experten-Tipps zur Obsoleszenz-Prävention

Produktentwicklung/Nachhaltigkeit
5. Obsolescence Day 2024: Experten-Tipps zur Obsoleszenz-Prävention

Wie schützt man sich am besten vor Obsoleszenz? Was ist bei der Implementierung eines Obsoleszenz-Managements im eigenen Unternehmen zu beachten? Welche Werkzeuge sind für ein effizientes reaktives Risikomanagement unentbehrlich? Antworten auf diese Fragen erhalten interessierte Aussteller und Besucher der electronica 2024 am 15. November in München im Rahmen des von der COGD in Kooperation mit der Messe München veranstalteten 5. Obsolescence Day 2024.

Inhaltsverzeichnis
1. Um ein Obsoleszenz-Management kommen Unternehmen nicht mehr herum
2. Programm des 5. Obsolescence Day 2024
3. Unternehmen informieren über Obsoleszenz-Strategien und -Werkzeuge
4. Auslöser von Obsoleszenz
5. Proaktives Handeln erforderlich

Wenn für die Fertigung oder Reparatur langlebiger Anlagen, Maschinen und Geräte dringend benötigte Schlüsselkomponenten plötzlich nirgends mehr erhältlich sind, kann das für die betroffenen Unternehmen weitreichende wirtschaftliche Folgen haben. Wie schmerzhaft diese sein können, dürfte den meisten Industriemanagern, Einkäufern, Entwicklern und Logistikern spätestens während der Corona-Pandemie bewusst geworden sein.

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Um ein Obsoleszenz-Management kommen Unternehmen nicht herum

Vier Jahre später hat sich die Liefersituation zwar in vielen Bereichen wieder etwas entspannt. Die latenten Obsoleszenz-Risiken sind deshalb aber nicht weniger geworden. Im Gegenteil.

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Axel Wagner, Corporate Lawyer bei Asteelflash und ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender der COGD e. V
Bild: COGD e.V.

„Es ist nicht nur die von Jahr zu Jahr weiter steigende Zahl der Änderungsmitteilungen und Bauteilabkündigungen, die uns beim Industrieverband COGD (Component Obsolescence Group Deutschland) e.V. Sorgen bereitet“, sagt Axel Wagner, Corporate Lawyer bei Asteelflash und ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender der COGD.

Das Problem sei, dass inzwischen aus unterschiedlichsten Gründen immer öfter auch Leiterplattenmaterialien, Hilfsstoffe, Software-Tools etc. plötzlich nicht mehr verfügbar sind. „Zumindest größere Firmen werden deshalb über kurz oder lang wohl kaum an der Einführung eines alle Unternehmensbereiche abdeckenden strategischen Obsoleszenz-Managements vorbeikommen“, prognostiziert Wagner.

Programm des 5. Obsolescence Day 2024

Daher veranstaltet der COGD in Kooperation mit der Messe München anlässlich der electronica 2024 am 15. November den 5. Obsolescence Day 2024.

Von 9 bis 13 Uhr erläutern auf dem PCB & EMS-Marketplace in Halle A1 zwölf Experten in sechs Vorträgen und einer anschließenden Diskussionsrunde unterschiedlichste Aspekte rund um das Thema Obsoleszenz und stellen entsprechende Problemlösungen vor. Die Vortragsthemen beschäftigen sich u.a. damit,

  • wie sich durch eine strategische Verwaltung der Teileidentität Obsoleszenz-Risiken in der Stückliste reduzieren lassen,
  • warum professionelles Obsoleszenzmanagement bereits in der Design-in-Phase beginnt,
  • welche nutzbaren Synergien es zwischen Obsoleszenz- und Konfigurationsmanagement gibt, und
  • warum Obsoleszenz Management ein Schlüsselfaktor für die künftige Zusammenarbeit zwischen EMS-Unternehmen und OEMs sein wird.

Darüber hinaus werden auch noch der richtige Umgang mit spezieller Mikroelektronik für unternehmenskritische Anwendungen und geschäftliche Aspekte von Obsoleszenz beleuchtet.

Diese Unternehmen informieren über Obsoleszenz-Strategien und -Werkzeuge

Parallel dazu können sich interessierte Messebesucher und Aussteller während des ganzen Tages an den Ständen von 15 COGD-Mitgliedsfirmen über deren unterschiedlichste pro- und reaktive Obsoleszenz-Strategien, -Methoden und -Werkzeuge informieren.

Die Teilnehmer dieser Aktion sind:

Mit dem +-Zeichen klappen Sie Informationen aus, welche Lösungen die jeweiligen Unternehmen zum Thema Obsoleszenz anbieten.

Accuris (Halle B5, Stand 102)
Das Unternehmen, früher unter dem Namen IHS bekannt und Gründungsmitglied der COGD, bietet seit über 40 Jahren Lösungen für das Obsoleszenz-Management an. Die nach eigenen Angaben weltweit genaueste und aktuellste Datenbank für elektronische, elektromechanische Komponenten und Befestigungselemente mit inzwischen über 1,2 Milliarden registrierten Teilen wird täglich aktualisiert und bietet unter anderem Zugang zu technischen Spezifikationen, Preisen, Lagerbeständen, Prognosen zum Lebenszyklus, Umwelt- und Exportkonformität sowie PCN/EOL-Überwachung.

Asteelflash (Halle A1, Stand 129)
Das Unternehmen gehört als Teil von USI zu den zwölf weltweit größten Fertigungsdienstleistern und Lösungsanbietern für die gesamte Supply Chain. Das Unternehmen bietet Dienstleistungen vom strategischen Ansatz in der Angebotsphase über proaktive Unterstützung bei turnusmäßigen Stücklistenverbesserungen während der Großserienproduktion bis hin zu Last Time Buy-Aktivitäten an. Das PCN- und PDN-Management als eine der wichtigsten Aufgaben des reaktiven Obsoleszenz-Managements wird durch Werkzeuge wie Agile PLM zusammen mit der automatisierten, workflowgesteuerten Part-Obso App optimiert.

Bay-Soft (Halle A1, Stand 653)
Das Unternehmen bietet verschiedene Software-Module für das Obsoleszenz-Management an. Das hochautomatisierte Bay-2 PDM mit PLM verwaltet und aktualisiert Standard- und Sonderteile unter Berücksichtigung des Lebenszyklus und der Einhaltung von Compliance-Vorgaben. Die integrierte Bay-2 Best-Price Engine recherchiert in Echtzeit kundenspezifische Preise und tagesaktuelle Bestände und bestellt autonom schwer beschaffbare Teile, sobald diese wieder verfügbar sind. Weitere Module, wie das Abbilden kundenspezifischer Workflows, das Risk Management, oder der RoHS REACH Report vereinfachen den Arbeitsalltag noch mehr.

BMK (Halle A1, Stand 461)
Das Unternehmen ist ein Full-Service-Dienstleister mit über 30jähriger EMS-Expertise, der seinen Kunden ein breites Dienstleistungsportfolio von der Entwicklung über die Fertigung bis hin zum End-of-Life-Management anbietet. Das Obsoleszenz-Management der BMK schützt elektronische Projekte unter anderem vor den Risiken von Bauteilabkündigungen. Ein auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse zugeschnittenes PCN-Management verlängert dabei die Lebensdauer der Produkte und ermöglicht effiziente Kosteneinsparungen sowie Planungssicherheit.

btv Technologies (Halle B5, Stand 570)
Das Unternehmen steht mit seinen nach DIN EN ISO 9001 und IATF 16949 zertifizierten Dienstleistungen und dem richtungsweisenden „tak-Modell“ seit über 30 Jahren für Prozessoptimierung und nachhaltige Versorgungssicherheit in der Automotive- und Konsumgüterindustrie. Die umfangreiche Expertise in den Bereichen Logistik, Programmierung, Langzeitlagerung, Qualitätsmanagement und Testing ermöglicht umfassende Komplettlösungen für die nachhaltige Planung des gesamten Lebenszyklus elektronischer Komponenten.

Cicor (Halle A1, Stand 353)
Der weltweit agierender Anbieter elektronischer Gesamtlösungen von der Forschung und Entwicklung über die Produktion bis hin zum Supply Chain Management versteht das Obsoleszenz-Management als integralen Bestandteil aller Konstruktions-, Entwicklungs-, Produktions- und Serviceleistungen. Eine gründliche Lebenszyklus-Kostenanalyse hilft Anwendern, langfristig hohe indirekte Kosten zu vermeiden. Zudem erhalten Kunden eine lückenlose Rückverfolgbarkeit über den gesamten Produktlebenszyklus.

D+D+M (Halle B5, Stand 241)
Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen im Bereich Obsoleszenz-Management zu beraten und mit diversen weiteren Dienstleistungen bis hin zur Programmierung von Individuallösungen zu entlasten. Zum Portfolio des Unternehmens zählt auch eine eigene branchenunabhängige Datenbank (pcn.global), die sich in den vergangenen Jahren durch die Nutzung von smartPCN als eine der größten und zuverlässigsten Quellen für die digitale Verarbeitung von PCNs und PDNs etabliert hat.

DMB Technics (Halle B6, Stand 221)
Das Unternehmen ist auf die Entwicklung von kundenspezifischen Display-Anzeigen und -Systemen spezialisiert. Jeder Arbeitsschritt wird sorgfältig verifiziert und validiert. Zuerst prüfen die Experten alle Vorgaben und die spezifischen Eigenschaften der Muster und Serienteile. Danach gibt der Kunde die einzelnen Arbeitsschritte frei. Dadurch ist eine hohe Qualität der Produkte gewährleistet. Um die Versorgungsicherheit zu optimieren, setzt das Unternehmen zudem auf ein auf proaktives und reaktives Obsoleszenz-Management.

Factronix (Halle B4, Stand 428)
Das inhabergeführte Vertriebs- und Serviceunternehmen hat sich in den vergangenen 15 Jahren unter anderem als zertifizierter Partner für die Wiederaufbereitung obsoleter Komponenten einen Namen gemacht. Ein einzigartiger BGA Laser Reballing Prozess stellt ein zuverlässiges und absolut schonendes Präzisionsrecycling sicher. Mit den hauseigenen Umlegierungs- oder Neuverzinnungsprozessen kann jede Bauteilform bis zur Größe 0402 bearbeitet werden. Zudem bietet das Unternehmen eine tiefgehende Röntgenanalytik an.

GPV Germany (Halle A1, Stand 115)
1961 in Dänemark gegründet, zählt das Unternehmen heute mit rund 8000 Mitarbeitern zu den führenden Fertigungsdienstleistern in Europa. Als kundenorientierter EMS-Partner stellt GPV über die gesamte High-Mix-EMS-Wertkette hinweg komplexe Elektronik, hauseigene Mechanik und Kabelkonfektionierung, Test und Montage von Mechatronik und Box-Build, darunter auch ODM-Produkt- und Anwendungsdesign, sowie Testentwicklung bereit.

HTV (Halle A3, Stand 554)
Das Unternehmen steht seit 1986 für umfassende technologische Kompetenz in den Bereichen Test, Bauteilprogrammierung, Langzeitlagerung und -konservierung bis zu 50 Jahren, sowie Analyse und Bearbeitung elektronischer Bauteile und Baugruppen. Das HTV-Institut für Materialanalyse bietet im akkreditierten Prüflabor hochmoderne Verfahren zur Fehleranalyse, Werkstoffprüfung, Qualitätskontrolle und Ermittlung von Bauteilmanipulation an. Zudem können an der HTV-Akademie zahlreiche Kurse wie z.B.IPC-A-600/610 Schulungen gebucht werden.

IC-Direct (Halle B5, Stand 528)
Das Unternehmen ist ein unabhängiger zertifizierter Distributor für elektronische Bauelemente. Das Unternehmen bietet eine Vielzahl kundenspezifischer Dienstleistungen an, angefangen von der Beschaffung schwer erhältlicher Bauelementen oder abgekündigter ICs über Preisoptimierungen bis hin zum Überbestandsmanagement. IC-Direct fühlt sich auch in anderen Punkten der Nachhaltigkeit verpflichtet. So hat die Firma als weltweit erster Distributor für elektronische Bauelemente bereits 2021 die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens erreicht.

Rafi Group (Halle A2, Stand 341)
Das Unternehmen bietet als großer E²MS-Dienstleister Kunden ein komplettes Leistungsspektrum, das alle Phasen von der Entwicklung bis zum umfassenden Product Lifecycle Management abdeckt. Das Portfolio umfasst Befehls- und Meldegeräte, elektronische Baugruppen, Touchscreens, Joysticks und komplexe Systemlösungen, die vor allem in den Bereichen Robotik und Automation, Land- und Baumaschinen, Medizintechnik, Maschinen- und Anlagenbau sowie New Mobility und Smart Infrastructure zum Einsatz kommen.

TQ-Group (Halle A1, Stand 421)
Das Unternehmen realisiert als einer der größten Technologiedienstleister und Elektronik-Spezialisten in Deutschland maßgeschneiderte, innovative Komplettlösungen für unterschiedlichste Branchen sowohl im Hardware- wie auch im Softwarebereich. Die TQ-Mission „Von der Idee bis über die Serie hinaus“ wird dabei maßgeblich durch ein ausgeklügeltes internes Obsoleszenz-Management getragen, dass in allen Phasen des Produktlebenszyklus die Langzeitverfügbarkeit von Geräten und Systemen sichert.

Würth Elektronik eiSos (Halle A6, Stand 502)
Das Unternehmen ist einer der größten europäischen Hersteller von passiven Bauteilen. Die Verfügbarkeit ab Lager aller Katalogbauteile ohne Mindestbestellmenge, kostenlose Muster und ein umfangreicher technischer Support prägen die Service-Orientierung des Unternehmens.

Auslöser von Obsoleszenz

Ziel der COGD ist es, mit dem umfangreichen Programm des 5. Obsolescence Day möglichst viele Manager, Einkäufer, Entwickler, Logistiker und Projektleiter zu animieren, sich in Zukunft noch intensiver als bisher mit potenziellen Obsoleszenz-Risiken und den daraus resultierenden negativen Folgen sowohl für die eigene Firma als auch für die Kunden des Unternehmens auseinander zu setzen. Denn nach wie vor wird bewusst oder unbewusst leider nur allzu oft verdrängt, dass sich nicht nur Produktabkündigungen ganz schnell zu einem echten Problem entwickeln können, sondern auch

  • Insolvenzen von Zulieferern,
  • Firmenübernahmen,
  • Naturkatastrophen,
  • Epidemien,
  • geopolitische Konflikte oder auch
  • regulatorische Vorgaben der Behörden.

Letzteres gilt nicht nur für RoHS, REACH und die Berichtspflichten zu Konfliktmineralien, sondern auch für international unterschiedliche Umweltauflagen, Qualitäts- und Sicherheitsstandards, Konformitätsprüfungen, Zertifizierungen und Produkthaftungen.

Proaktives Handeln erforderlich

Akuten Handlungsbedarf sieht Axel Wagner vor allem bei Herstellern langlebiger Industriegüter. „Erfreulich ist, dass es inzwischen eine große Vielfalt an Möglichkeiten und Maßnahmen gibt, um sich wirkungsvoll gegen Obsoleszenz und deren meist teure Folgen zu schützen. Unerfreulich ist, dass all diese proaktiven und reaktiven Optionen in vielen Unternehmen bis heute oftmals erst dann zum Einsatz kommen, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Dass gilt es aus Sicht der COGD schnellstens und nachhaltig zu ändern“, so der COGD-Vorstandsvorsitzende.

Ausführliche Informationen zum 5. Obsolescence Day der COGD sowie den anderen Aktivitäten des Non-Profit-Industrieverbandes finden Interessenten auf der Verbands-Homepage. (eve)

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