Inhaltsverzeichnis
1. Schon bei der Konstruktion nachhaltigen Stahl einplanen
2. Nachhaltiger Stahl – CO2-reduzierter Stahl verbessert CO2-Fußabdruck
3. Nachhaltigkeit durch Kreislaufwirtschaft
4. Nachhaltiger Stahl – Stahl CO2-reduziert liefern lassen
5. Nachhaltiger Stahl für die Zukunft der Mobilität
Überall auf der Welt arbeiten Automobilhersteller und Zulieferer mit Hochdruck daran, nachhaltiger zu werden und ihren CO2-Fußbabdruck zu verbessern. Das tun sie, indem beispielsweise ihre eigenen Prozesse dekarbonisieren (Scope 1) und/oder auf die Nutzung grüner und erneuerbarer Energien umstellen (Scope 2). Scope 3 umfasst indirekte Emissionen aus der Lieferkette, die beispielsweise bei der Herstellung verwendeter Materialien entstehen. Für Automobilhersteller lassen sich CO2-Einsparungen hier am einfachsten gemeinsam mit Lieferanten und Partnern umsetzen, die bereits konkrete Ziele hinsichtlich Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und CO2-Neutralität definiert haben. Als unverzichtbarer und gewichtiger Werkstoff für die Konstruktion und Herstellung von Fahrzeugen bietet Stahl einen besonderen Stellhebel, um mehr CO2 zu reduzieren und Nachhaltigkeit konsequent umzusetzen.
Der Werkstoff Stahl wird in seinen verschiedenen Qualitäten und Ausprägungen – je nach Festigkeit, Gewicht, Formbarkeit, magnetischen Eigenschaften oder Beschichtungen – in unterschiedlichsten Produkten im Auto eingesetzt. Vom Karosserie-Rohbau über Fahrwerks- und Motorkomponenten bis hin zu Teilen, die aus Bandstahl hergestellt werden können. Darunter fallen Batteriezellen und -gehäuse sowie Sitzschienen. CO2-reduzierte Stähle sind schon heute lieferbar. Hier sollte bereits bei der Konstruktion von Zulieferer-Bauteilen oder ganzen Fahrzeugen darauf geachtet werden, moderne und leistungsfähige Stahlprodukte einzusetzen, die über einen reduzierten CO2-Fußabdruck verfügen und Kreislaufwirtschaft nutzen.
Schon bei der Konstruktion nachhaltigen Stahl einplanen
Stahlhersteller wie Tata Steel arbeiten oft in den verschiedenen Produktionsschritten eines Fahrzeugs mit. Sie unterstützen ihre Kunden aus der Automobilindustrie dabei über verschiedene Phasen hinweg. Also von der Vorentwicklung über die Konstruktion bis hin zur Produktion. Stahlhersteller bringen in solche Kooperationen das Know-how ihrer Ingenieure und Research-Abteilungen über den Einsatz von Stahl in der Automobilindustrie und anderer Branchen ein. Bei Tata Steel decken diese Dienstleistungen alle Phasen des Produktlebenszyklus ab – von der Planung über die Produktion bis hin zum Ende des Lebenszyklus – und konzentrieren sich auf Effizienz, Leistung und Nachhaltigkeit. Ein Beispiel ist die Werteanalyse (Value Engineering Study). Dabei analysiert ein interdisziplinäres Team ein Fahrzeug oder eine Baugruppe, um Möglichkeiten zur Kostensenkung und Gewichtseinsparung zu identifizieren – und das idealerweise bereits in der Planungsphase. Weitere Dienstleistungen umfassen detaillierte Analysen von Einzelkomponenten und Bewertungen des CO2-Fußabdrucks über den gesamten Lebenszyklus.
Nachhaltiger Stahl – CO2-reduzierter Stahl verbessert CO2-Fußabdruck
Die Produktion von Stahl kostet viel Energie. Der Kohlenstoffgehalt des Werkstoffes resultiert hauptsächlich aus den CO2-Emissionen, die bei der Eisengewinnung und der Umwandlung in Stahl entstehen. Hersteller wie Tata Steel Nederland haben bereits technische Lösungen entwickelt, mit denen sie hier CO2 einsparen können, ohne dass die Stahlqualität leidet oder die verfügbare Stahlmenge sinkt. Mit seinem Stahlwerk in Ijmuiden (NL) hat das Unternehmen ein Zeichen gesetzt. Es gehört nicht nur zu den modernsten in Europa, sondern auch zu den CO2-effizientesten weltweit. Insgesamt will das Unternehmen bis 2045 vollständig kohlenstoffneutral produzieren, und zwar dank des Einsatzes neuer und moderner Direktreduktionsanlagen bis zum Jahr 2030, die mit Wasserstoff anstelle von koksbefeuerten Hochöfen betrieben werden. Mit dem CO2-reduzierten Stahl Zeremis Carbon Lite kann der Hersteller über CO2-Reduktionserklärungen schon heute Stahl liefern, der bis zu 90 Prozent CO2-neutral hergestellt wurde.
Nachhaltigkeit durch Kreislaufwirtschaft
Automobilhersteller und ihre Zulieferer können ihre CO2-Bilanz außerdem durch den Kauf von Stahl mit einem höheren Recycling-Anteil weiter verbessern. Stahl hat einen sehr langen Lebenszyklus, in dem er lange Zeit im Einsatz bleibt und über Generationen hinweg wiederverwendet werden kann – besonders, wenn man bei der Nutzung und Wiederverwendung von Stahl auf Werterhaltung setzt und Schrott-Downcycling vermeidet. So kann verhindert werden, dass beispielsweise ein hochwertiges Autoteil als minderwertiges Produkt endet. Dies ist entscheidend, da es sicherstellt, dass die Legierungselemente nicht verschwendet werden. Der niederländische Stahlhersteller sieht hier ein erhebliches Potenzial – beispielsweise über Anlagenkonfiguration und ab 2030 durch DRP-EAF-Kombination (Direct Reduction Plant, Electric Arc Furnace) – in Zukunft sicherzustellen, dass auch in der Kreislaufwirtschaft Stahl so recycelt und neu genutzt werden kann, dass er die höchsten Qualitätsstandards und die anspruchsvollsten Anforderungen der Kunden erfüllt.
Mit Zeremis Recycled hat das Unternehmen 2024 einen Stahl mit einem massenmäßig ausgewogenen Recyclinganteil von 30 Prozent auf den Markt gebracht. Der recycelte Stahl unterstützt Kunden dabei, ihre kurzfristigen Ziele in der Kreislaufwirtschaft zu erreichen, ohne Kompromisse bei der Stahlqualität machen zu müssen.
Nachhaltiger Stahl – Stahl CO2-reduziert liefern lassen
CO2 entsteht aber nicht nur bei der Produktion von Stahl, sondern auch bei der Auslieferung. Eine weitere Stellschraube, mit der Unternehmen aus der Automobilindustrie ihren eigenen CO2-Fußabdruck verbessern können. Im Zusammenhang mit der Reduktion von Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette hat Tata Steel ein Lieferprogramm ins Leben gerufen, um den CO2-Fußabdruck aus der Auslieferung von Stahlprodukten zu minimieren. Zeremis Delivered ermöglicht es Kunden, Stahl mit emissionsärmeren Transportmitteln zu beziehen. Die Lieferungen werden aktuell mithilfe von LKWs durchgeführt, die mit HVO100, einem synthetischen Biokraftstoff, betrieben werden. Dies führt zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen um bis zu 90% im Vergleich zu herkömmlichem Diesel. Der Stahlhersteller plant, das Programm in naher Zukunft auszubauen und auch andere Transportwege, wie Schienen- und Seeverkehr, in das Konzept zu integrieren.
Nachhaltiger Stahl für die Zukunft der Mobilität
Der Markt für grünen Stahl in der Automobilindustrie wächst rapide. Automobilhersteller sehen sich durch regulatorischen Druck und veränderte Kundenanforderungen zunehmend verpflichtet, umweltfreundlichere Materialien zu verwenden. Stahl, der mit einem deutlich reduzierten CO2-Fußabdruck produziert wird, ist hier ein Schlüsselfaktor. Unternehmen wie Tata Steel, die sich frühzeitig auf nachhaltige Innovationen fokussiert haben und zudem eng mit ihren Kunden zusammenarbeiten, profitieren von dieser Entwicklung. Denn CO2-reduzierter Stahl erlaubt es Automobilherstellern, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, ohne auf bewährte Materialien oder Produktionsprozesse verzichten zu müssen.
In den kommenden Jahren wird der globale Markt für grünen Stahl weiter expandieren, da die Nachfrage nach emissionsarmen Produkten aus Branchen wie der Automobil-, Bau- und Verpackungsindustrie weiter steigt. Der Stahlhersteller positioniert sich hier als Vorreiter, indem das Unternehmen seine Technologien und Produkte ständig weiterentwickelt – im Einklang mit der Marktentwicklung und den Bedürfnissen der Kunden. Die bevorstehende Inbetriebnahme der ersten wasserstoffbasierten Direktreduktionsanlage bis 2030 und die langfristigen Pläne, bis 2050 kohlenstoffneutralen Stahl zu produzieren, verdeutlichen, dass Stahl mit niedriger CO2-Intensität und hohem Anteil an recyceltem Material die Zukunft der Branche prägen wird. (jg)
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