In der Regel beginnen Anfragen zumeist harmlos und es wird etwa nach einem recht universellen Werkstoff gefragt, der ein breites Anwendungsspektrum hat, temperaturbeständig von ca. -30 bis +100 °C und möglichst nicht zu teuer ist. Geht man nur von diesen Anforderungen aus, lässt sich recht schnell ein Chloroprenkautschuk (CR) als adäquater Elastomerwerkstoff definieren.
Bei Tec-Joint, Spezialist für Halbzeuge, Elastomerfolien und -platten sowie Multilayer, weiß man, dass vor der Auswahl grundsätzlich die Prozessparameter genau und systematisch zu analysieren sind. In diesem Fall musste der Werkstoff eine gute Ölbeständigkeit aufweisen und flammwidrig sein. Dies konnte durch die Beigabe von Zusatzstoffen in die Mischung erreicht werden. Da es sich um ein Förderband im Freien handelte, sollte der Werkstoff eine gute Beständigkeit gegen Alterung, Licht sowie Ozon aufweisen und damit witterungsbeständig sein. Weiterhin unabdingbar war eine hohe Reißfestigkeit, ein hoher Weiterreißwiderstand des Grundmaterials.
Für diesen Einsatz reichte der Werkstoff alleine nicht aus. Die Zugbeanspruchungen waren höher als die Reißfestigkeit des Elastomers selbst. Im Verlauf der Gespräche mit dem Anwender legte man sich daher auf den Werkstoff CR in Kombination mit einem hochfesten Aramidgewebe fest. Damit wurde die geforderte Zugfestigkeit erreicht. Doch auch dies reichte noch nicht. Da das Förderband in der Düngemittelindustrie eingesetzt werden sollte, war zudem eine gute Beständigkeit gegenüber Zusätzen zur Staubbindung bzw. Lockerungshilfe (Lilamin) notwendig.
Dank der jahrzehntelangen Erfahrung gelang es Tec-Joint in enger Zusammenarbeit mit seinem Mischungshersteller, einen geeigneten CR-Elastomerwerkstoff zu fixieren, der letztlich nichts mehr mit einem Standardwerkstoff gemein hat. Auch für den Anwender hat sich gezeigt, dass immer dann, wenn Standard keine Lösung ist, Spezialisten Lösungen finden. bec