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Zertifizierter CO2-Fußabdruck für Polyamid 6, PBT und Glasfasern

Polyamid 6, PBT und Glasfasern
Lanxess bietet zertifizierten CO2-Fußabdruck

Lanxess bietet zertifizierten CO2-Fußabdruck
Lanxess bietet den Verarbeitern seiner Polyamide Durethan und Polyester (PBT) Pocan zertifizierte Werte für den CO2-Fußabdruck der Basiskunststoffe Bild: Lanxess

Als einer der weltweit ersten Kunststoffhersteller bietet Lanxess seinen Kunden – den Verarbeitern seiner Polyamide Durethan und Polyester (PBT) Pocan – zertifizierte Werte für den CO2-Fußabdruck der Basiskunststoffe an. Die Zertifizierung erfolgte durch eine akkreditierte Verifizierungsstelle, teilt das Kölner Unternehmen mit. Sie schließe auch das Polyamid-6-Vorprodukt Caprolactam und die vom Spezialchemie-Konzern in Antwerpen hergestellten Glasfasern ein, mit denen Kunststoffe bei Bedarf verstärkt werden.

„Mit den zertifizierten Werten können Anwender genauer abschätzen, wie klimafreundlich ihre Erzeugnisse sind, und Ansatzpunkte identifizieren, mit denen sie ihre CO2-Emissionen weiter senken können“, erklärt Günter Margraf, Leiter Nachhaltigkeit und Produktmanagement im Geschäftsbereich High Performance Materials. „Außerdem sind die Werte eine wichtige Komponente in Lebenszyklusanalysen.“ Mit diesen werde beispielsweise in der Automobil- sowie in der Elektro- und Elektronikindustrie zunehmend systematisch analysiert, wie Produkte von der Herstellung bis hin zur Entsorgung die Umwelt beeinflussen.

Cradle-to-gate-Betrachtung nach Norm

Die Werte wurden nach dem Standard ISO 14067:2018 für den sogenannten Carbon Footprint of Products ermittelt. Berücksichtigung fanden den Angaben zufolge alle wesentlichen Emissionen, die anfallen, bis das entsprechende Produkt das Werkstor von Lanxess verlässt (cradle-to-gate). Dazu zählen neben direkten Emissionen auch indirekte aus dem Energieeinkauf sowie solche, die in der Lieferkette entstehen, etwa durch zugeführte Rohstoffe oder durch Transportvorgänge.

„Besonders erfreulich war, dass der CO2-Fußabdruck unseres Polyamid-6-Basisharzes mit 3,66 Tonnen emittierten CO2-Äquivalenten pro Tonne produziertem Polyamid 6 deutlich kleiner ist als der bisher kommunizierte europäische Branchendurchschnitt“, betont Margraf. „Ein Grund dafür ist, dass wir den Kunststoff an unserem Standort Antwerpen in einem hochintegrierten Anlagenverbund synthetisieren.“

Klimabilanz soll sich deutlich bessern

Die Klimabilanz der Polyamid-6-Produktion werde sich ab 2024 noch einmal deutlich verbessern, wenn das Unternehmen 2023 wie geplant eine zweite Anlage zur Lachgasreduktion in Antwerpen in Betrieb nehme. „Die Lachgasreduktion spart fast 90 Prozent der direkten Emissionen in der Polyamid-6-Produktion ein“, erläutert Margraf. Darüber hinaus arbeite Lanxess am Einsatz nachhaltiger Rohstoffquellen für Caprolactam, um auf diesem Weg künftig eine Reduktion des CO2-Fußabdrucks seines Polyamid 6 auf einen Wert von unter 3 t CO2-Äquivalenten zu ermöglichen.

Bei der Glasfaserproduktion erreicht Lanxess eigenen Angaben zufolge im Vergleich mit den meisten Wettbewerbern ebenfalls einen deutlich kleineren CO2-Fußabdruck. „Das gilt insbesondere für unsere ressourcenschonende Eco-Glasfaser, die mit einem CO2-Fußabdruck von 0,4 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Tonne Glasfaser gegenüber dem publizierten Branchendurchschnitt über 70 Prozent der Emissionen einspart“, erklärt Margraf. In ihrer Herstellung kämen industrielle Glasabfälle zum Einsatz. „Das reduziert den Rohstoffeinsatz und den Energieverbrauch und vermeidet Abfall.“

Weniger Emissionen mit nachhaltigeren Rohstoffen

Lanxess will den zertifizierten CO2-Fußabdruck nutzen, um Reduktionspotenziale bei der Emission von Treibhausgasen in der Kunststoffherstellung zu identifizieren. Ein Fokus liegt dabei wegen der großen Hebelwirkung auf dem Einsatz nachhaltiger Rohstoffe. So werden derzeit neue Produktreihen namens Durethan Blue, Durethan Eco oder Pocan Eco ausgebaut, die einen signifikanten Anteil an zirkulären – rezyklierten oder biobasierten – Rohstoffen enthalten und eine deutlich bessere CO2-Bilanz als herkömmliche Produkte aufweisen. Die nachhaltige Herkunft der Rohstoffe ist dabei in der Regel nach dem ISCC-Plus-Standard zertifiziert.

Daran ist eine Massenbilanzierung gekoppelt, mit der sich die Anteile an nachhaltigem Material im Endprodukt bestimmen und für den Verarbeiter transparent ausweisen lassen. Ein Produktbeispiel ist das mit 60 % Glasfasern verstärkte Durethan BlueBKV60H2.0EF. In dem Polyamid-6-Compound sind 92 % der Rohstoffe durch nachhaltige Alternativen ersetzt.

CO2-Fußabdruck für Compounds künftig verfügbar

Im nächsten Schritt will das Unternehmen den CO2-Fußabdruck bei der Herstellung von Polyamid- und PBT-Compounds (Engineering Plastics) ermitteln. „Wir befinden uns dazu im engen Austausch mit unseren Lieferanten, um den CO2-Fußabdruck der jeweiligen Rohstoffe nicht nur zu ermitteln, sondern auch weitere Einsparpotenziale bei den Emissionen zu erschließen“, erklärt Margraf.

Der zertifizierte CO2-Fußabdruck sowie die massenbilanzierten Eco- und Blue-Produktreihen sind Schwerpunktthemen von Lanxess auf der Kunststoffmesse K 2022 in Halle 6, Stand C76-C78. (jk)

www.lanxess.com

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