Startseite » Werkstoffe »

Auf den Werkstoff abgestimmt

Hochleistungs-Kühlschmierstoffe in der Medizintechnik
Auf den Werkstoff abgestimmt

Für den Zerspanungsprozess und die zu erzeugende Oberflächengüte stellen die in der Medizintechnik verwendeten Werkstoffe hohe Anforderungen an den eingesetzten Kühlschmierstoff. Was, wo und wie ist jedoch von einer Vielzahl von Faktoren abhängig, die individuell auf das Werkstück und den gesamten Fertigungsprozess abgestimmt werden müssen.

Die Autoren: Silvia Kählig, Leiterin Anwendungstechnik, und Rainer Janz, Leiter Produkt- und Qualitätsmanagement, Bantleon

In der Medizintechnik wird heute ein sehr weitreichendes Spektrum an Werkstoffen verarbeitet. Die Werkstoffauswahl erfolgt in Anlehnung an die Funktionalität der gefertigten Endprodukte. Neben medizinischen Instrumenten und Werkzeugen, Komponenten für Motorsysteme und Medizinapparate fertigt die Branche auch Implantate, Fixiersysteme, Schauben und andere Teile, welche unter Umständen über viele Jahre im Körper verbleiben. Im Fokus der Werkstoffauswahl stehen die jeweils erforderlichen thermischen, chemischen und mechanischen Eigenschaften der Werkstoffe, die Bearbeitbarkeit der Oberflächen sowie die Sterilisierbarkeit mit üblichen Verfahren. Darüber hinaus sind häufig eine enorme Korrosionsfestigkeit, aber auch die Atoxizität sowie die Biokompatibilität gefordert.
Der Hermann Bantleon GmbH, Ulm, hat sich darauf spezialisiert, ihren Kunden ganzheitliche Produkt- und Dienstleistungskonzepte aus Kühlschmierstoff, Reinigungs- und Korrosionsschutz sowie Wartung und Pflege der eingesetzten Medien anzubieten. Gerade diese ganzheitliche Sichtweise fordert den engen Dialog mit den Anwendern, öffnet den Weg zu Innovationen und macht das Unternehmen zu einem flexiblen und leistungsstarken Partner der Industrie.
Kühlschmierstoffkonzepte für die Medizinbranche
Insbesondere Unternehmen aus der Medizintechnik benötigen Produktkonzepte, welche auch langfristig den einzuhaltenden Zulassungspflichten entsprechen. Voausschauende Entwicklung ist hier besonders entscheidend für die Anwender.
Neben metallischen Werkstoffen wie rostbeständigen Chromstählen, Titan und Titanbasiswerkstoffen oder Legierungen auf Kobaltbasis kommen in der Medizinbranche auch keramische Werkstoffe und Polymerwerkstoffe zur Anwendung, ebenso Verbundmaterialien. Für den Zerspanungsprozess und die zu erzeugende Oberflächengüte stellen diese Werkstoffe hohe Anforderungen an den eingesetzten Kühlschmierstoff. Was, wo und wie ist jedoch von einer Vielzahl von Faktoren abhängig, die im Idealfall dann individuell auf das Werkstück und den gesamten Fertigungsprozess abgestimmt werden. Entsprechend vielfältig sind Produktkonzepte, welche zur Anwendung kommen können.
Ulrich medical beispielsweise fertigt je nach Linie und Werkstoff mit wassermischbaren und nicht wassermischbaren Bantleon-Kühlschmierstoffen. Das Ulmer Familienunternehmen steht seit über 100 Jahren für erstklassige Produkte in den Bereichen Wirbelsäulensysteme, Kontrastmittelinjektoren, chirurgische Instrumente und Blutsperregeräte.
„Die Hauptanforderung bei uns als Implantate-Hersteller ist natürlich die Entfernbarkeit der Kühlschmierstoffe“, sagt Dieter Münz, Produktionsleiter bei Ulrich. „Wir müssen in unserer Reinigungsvalidierung den Nachweis erbringen, dass durch Zwischenreinigungsschritte und/oder die Endreinigung die Kühlmittelrückstände zu 100 Prozent entfernt werden.“ Schwer entfernbare toxische Stoffe wie Silberionen seien natürlich ein absolutes Tabu. „Deshalb ist Transparenz für uns unheimlich wichtig“, betont Münz. „Auch müssen wir alle Rezepturänderungen gemeldet bekommen, damit wir unsere Reinigungsvalidierung entsprechend anpassen können.“ Was der Produktionsleiter an Bantleon schätzt, sind die gute Transparenz, die Reaktionsgeschwindigkeit und die Flexibilität. „Wenn ich bei unserem Ansprechpartner anrufe, wird mit immer weitergeholfen, egal ob beim Zentrifugieren/Wiederaufbereiten von Schneidöl, Wechsel des Hydrauliköls oder beim Austausch der Emulsionen.“
Produktentwicklung mit Weitblick
Vorausblickende Forschung und Entwicklung ist ein Markenzeichen innovativer Unternehmen. Bantleon hat sein Produktportfolio frühzeitig den Entwicklungen der globalen Märkte angepasst – im Fokus liegen dabei auch die sich ändernden Rahmenrichtlinien der jeweiligen Staaten für Rohstoffe. So bietet das Unternehmen heute im Bereich der wassermischbaren Kühlschmierstoffe ein breites Spektrum an Technologien, welche sich auch in der Medizinbranche bewährt haben. Kühlschmierstoffe mit hoher Reservealkalität ermöglichen sehr lange Standzeiten, selbst bei widrigen Einsatzbedingungen. Diese Technologien haben sich beispielsweise bei der Bearbeitung von Titan, Stahl oder Guss bewährt.
Im Bereich der Fertigung von Leicht- und Buntmetallen haben sich Technologien mit moderatem pH-Wert bewährt. Die langjährigen Erfahrungen mit bor- und aminfreien Produktstrategien konnten hier von der Entwicklung in verlässliche moderne Kühlschmierstofflösungen übertragen werden. Neben anwendungsspezifischen Kühlschmierstoffeigenschaften wie Spül- und Schmierwirkung, Schaum- und Rückstandsverhalten muss auch die technologische Eignung für die zur Verfügung stehende Wasserqualität sowie die zu bearbeitenden Werkstoffe gegeben sein. Die Hautverträglichkeit wird bei Produktentwicklungen von Bantleon durch dermatologische Untersuchungen bestätigt.
Hohe Leistung, geringe Verbräuche
Als Partner der Medizinindustrie bietet das Unternehmen selbstverständlich auch Schmierstofflösungen im Bereich der Schneid- und Schleiföle sowie der Minimalmengen-Kühlschmierstoffe. Hohe Leistung, geringe Verbräuche, gute Abreinigbarkeit im Nachfolgeprozess sowie eine geringe Arbeitsplatzbelastung sind für die Anwender relevant.
Die Anwendung von nebel- und verdampfungsarmen Grundölen mit sehr hoher Schmierfähigkeit haben sich hier bewährt. Synergistisch wirkende und auf die Werkstoffe abgestimmte Additivsysteme sind ein wichtiger Erfolgsfaktor im jeweiligen Prozess. Darüber hinaus erarbeiten die Spezialisten von Bantleon eng verzahnt mit den Kunden optimierte Reinigungs- und Verpackungslösungen. Ganz nach dem Motto: „Fluidtechnologie gemeinsam durchdacht, im Prozess aufeinander abgestimmt, durch das Fachlabor überwacht und in der Qualität rückverfolgbar“.
Die Auswahl von KSS-Inhaltsstoffen darf keinesfalls kurzsichtig erfolgen. Die eingesetzten Formulierungen müssen den Ansprüchen der Praxis, des jeweiligen Markt- und Arbeitsumfeldes sowie den Branchenanforderungen gerecht werden. Auch hier sind Konzepte gefordert, die nachhaltigen Arbeits- und Umweltschutz mit berücksichtigen. Der ganzheitliche Ansatz, den Bantleon verfolgt, ist auch und gerade für Unternehmen der Medizintechnik von enormer Bedeutung. I
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Systems Engineering im Fokus

Ingenieure bei der Teambesprechung

Mechanik, Elektrik und Software im Griff

Video-Tipp

Unterwegs zum Thema Metaverse auf der Hannover Messe...

Aktuelle Ausgabe
Titelbild KEM Konstruktion | Automation 4
Ausgabe
4.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts
Webinare

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper
Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de