In der automatisierten Montage- und Handhabungstechnik übernehmen Greifer die Aufgabe der menschlichen Hand – nur häufig mit deutlich höherer Taktrate als bei der manuellen Montage. Entsprechend hoch werden die Greifer beansprucht. Wenn die Greiferfinger oder zumindest Teile von ihnen aus Keramik gefertigt werden, profitiert der Anwender von deutlich längeren Standzeiten. Das will Doceram auf der Motek demonstrieren und entsprechende Greifer aus verschiedenen Verbundwerkstoffen zeigen.
Für die Elektronikproduktion fertigt das Unternehmen beispielsweise Greifer- und Transportfinger, bei denen die Greifelemente aus der schlagzähen Hochleistungskeramik Cerazur gefertigt werden und die Kinematik aus Metall. In anderen Anwendungen kommen Kleinteilegreifer aus Metall zum Einsatz, in die Zylinderstifte oder Passfedern aus Keramik eingearbeitet sind. Sie bilden die Kontaktflächen des Greifers und schaffen die Voraussetzung für eine sehr lange Lebensdauer. Auch Greiferelemente aus glasfaserverstärktem Kunststoff und Keramik-Greiffingern oder -Passfedern gehören zum Produktionsspektrum des Keramikspezialisten.
Für die Kontaktflächen wird die Hochleistungskeramik Cerazur auf Zirkonoxid-Basis verwendet, die durch eine hohe Verschleißfestigkeit gekennzeichnet ist sowie – und das ist untypisch für Keramik – durch ihre Schlagzähigkeit. Somit erreichen die Greifer selbst bei kurzen Taktzeiten eine sehr hohe Lebensdauer. Das gilt auch für Anwendungen, in denen neben mechanischem Verschleiß Faktoren wie chemische Beständigkeit, elektrische Isolation oder hohe Wärmebelastung zu berücksichtigen sind.
Als weiterer Werkstoffpartner in diesen Hybridkonstruktionen bietet sich häufig der von der Doceram-Schwestergesellschaft Dotherm entwickelte glasfaserverstärkte Hochleistungs-Kunststoff Doglas an. Zu seinem Eigenschaftsprofil gehören hohe mechanische Festigkeit, sehr gute Dimensionsstabilität und Temperaturbeständigkeit bis 300 oC.
Doceram projektiert die Greiferfinger und andere Komponenten für die automatisierte Montage- und Handhabungstechnik in enger Zusammenarbeit mit den Kunden und in kundenspezifischem Design. Dabei werden die hoch belasteten Zonen in Hochleistungskeramik gestaltet und die übrigen Komponenten aus Werkstoffen, die anwendungsspezifisch ausgewählt werden.
Motek: Halle 8, Stand 222