Aus Plastik wird Stahl

Der Beitrag stammt von der Mac Dermid Autotype Ltd., UK-Wantage

Gebürsteter Edelstahl hat trotz ansprechendem Erscheinungsbild auch Nachteile: So hinterlässt selbst die leichteste Berührung mit dem Finger einen unansehnlichen Abdruck auf der Oberfläche. Die Flecken lassen sich zwar leicht entfernen, jedoch kann selbst durch sanftes Reiben die Oberflächenstruktur dauerhaft verändert werden. Ist die Oberfläche erst einmal abgenutzt, ist es schwer, den Originalzustand wiederherzustellen. Und obwohl Edelstahl als sehr widerstandsfähig gilt, entstehen schnell Dellen. Kleinere Dellen lassen sich zwar gegebenenfalls kaschieren, größere verformen das Material jedoch dauerhaft. Weitere Nachteile sind hohe Herstellungskosten und die Tatsache, dass das Material schwer schweißbar ist. Und um eine Stahlplatte mit Schaltern zu versehen, müssen Löcher in das Material gebohrt werden. Ein separates Schaltsystem muss dann von unten durch die Platte geführt und befestigt werden. Daher ist ein Eindringen von Flüssigkeiten nicht auszuschließen.

Zwar lassen sich mit PET-Folien viele dieser Nachteile umgehen, doch haben es bis vor kurzem die meisten Hersteller vermieden, den Effekt von gebürstetem Edelstahl auf Kunststoffoberflächen nachzubilden. Eine hartbeschichtete PET-Folie, die als Overlay für Tastaturen, Armaturen, Instrumententafeln eingesetzt wird, soll das nun ändern. Das „Autotex Steel“ genannte Material ist auf der Rückseite mit einer Farbaufnahmeschicht und einer äußeren Hartbeschichtung überzogen, die mit dem Substrat chemisch gebunden und UV-gehärtet ist. Die Hartbeschichtung hat eine strukturierte Oberfläche, die das Aussehen von gebürstetem Edelstahl erzeugt, wenn die Folie auf der Rückseite mit handelsüblichen Metall- oder Spiegelfarben bedruckt wird.

Die Folie, die sich einfach verarbeiten und drucken lässt, bietet eine sehr gute Beständigkeit gegen Abnutzung, Stöße sowie zahlreiche Chemikalien und bietet viele Vorteile gegenüber herkömmlichem Edelstahl: Tastaturen und Grafikkonsolen können mit üblichen Siebdruckverfahren kostengünstig hergestellt werden. Da Autotex Steel geprägt werden kann, eignet es sich für gewölbte und taktile Membrantastaturen oder für Anwendungen, bei denen Tasten oder Konsolenbereiche erhöhte Ränder aufweisen. Das Material verfügt bei erhöhten Tasten über eine typische Lebensdauer von >5 Mio. Betätigungen. Im Vergleich dazu erfordert das Aufbringen von Tasten auf einer Stahloberfläche zusätzliche Komponenten, was das fertige Produkt teurer machen würde. Autotex Steel hingegen lässt sich leicht einsetzen: Da alle Tasten auf einem Teil vereint sind, kann eine absolut dichte Armatur oder Tastatur hergestellt werden, die unempfindlich gegenüber Flüssigkeiten ist.

Im Gegensatz zu Edelstahl hinterlässt Autotex Steel keine Fingerabdrücke, transparente Displayfenster können problemlos gedruckt werden und auch multifunktionelle Schnittstellen können enthalten sein. Die Folie bietet zudem eine sehr hohe Lichtdurchlässigkeit in transparenten Bereichen. Grafiken werden normalerweise auf der Rückseite bedruckt und sind daher vor natürlicher Abnutzung geschützt. Die Oberfläche widersteht zudem gebräuchlichen industriellen Lösungs- und Reinigungsflüssigkeiten, einschließlich Alkohole, Ketone, schwache Säuren und Kohlenwasserstoffe. Durch die Herstellung eines Teils mit Autotex Steel kann auch das Gesamtgewicht enorm reduziert werden. Das Material ist in unterschiedlichen Stärken erhältlich.

Mac Dermid; Telefon: 0044 1235 771111; E-Mail: javenell@ macdermidautotype.com