Wer wie im Automobilbau Faserverbundkunststoffe als Leichtbaumaterial in großen Serien benötigt, muss die entsprechenden Bauteile ähnlich günstig und automatisiert wie aus den klassischen Materialien Stahl oder Aluminium herstellen können.
Weil dazu Prozessketten fehlen, sind Bauteile beispielsweise aus CFK-Materialien allein im Herstellungsprozess, der oft noch von manuellen Arbeiten geprägt wird, um 50 Prozent teurer. Auch die geforderten Qualitäten und hohen Stückzahlen sind bei solchen Hightech-Produkten kaum reproduzierbar.
Zumindest einen Teil der Prozesskette schließen könnte eine neue Hochleistungsnähmaschine. Die von der Firma Emil Stutznäcker GmbH & Co. KG entwickelte Hochleistungsnähmaschine samt einer automatisierten Handhabungstechnik im Nähfeld ist dazu in der Lage, die Preforms (zumeist mehrlagige Gewebe/Gelege für den textilverstärkten Leichtbau) in einer für dieses Anwendungsfeld bisher noch nie erreichten Spitzengeschwindigkeit von 3.000 statt oft nur 500 Stichen pro Minute zu nähen.
Die Basis für die Hochleistungsnähmaschine bildete eine prototypische 2D-Anlage bei den Aachener Textilforschern des ITA-Instituts für Textiltechnik an der RWTH. Die Forscher demonstrierten die hohe Nähgeschwindigkeit anhand eines BMW-Cabrio-Dachs. Durch Prozessoptimierung beim Handling und Schneiden der einzelnen Lagen konnten die Wissenschaftler die Produktionszeiten für das Demonstratorbauteil drastisch verkürzen. Die Marktreife steht noch bevor.
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