Der 3D-Druck bietet Produktionsunternehmen zahlreiche Chancen, bringt aber auch neue Herausforderungen mit sich. Allen voran stehen dabei der Authentizitätsnachweis der Erzeugnisse und die Kontrolle der Rohmaterialien. Es liegt an den ERP-Systemen, diese Aufgaben effizient zu unterstützen.
Antony Bourne, Global Manufacturing Industry Director, IFS, Erlangen
Die Fähigkeit, bestimmte Teile einfach zu drucken und so binnen weniger Stunden bereitzustellen, wird große Auswirkungen auf die Supply Chains von Produktionsunternehmen haben. Sie können künftig schnelle Lieferzeiten bieten, ohne dafür diese Teile vorzuproduzieren oder vorzubestellen, sie anschließend auf Vorrat zu lagern und damit die einhergehende hohe Kapitalbindung in Kauf nehmen zu müssen.
Langfristig wird sich daraus eine neue Anforderung an die IT-Systeme der Branche ergeben: Sie müssen die Integrität der neuen Fertigungsprozesse sicherstellen. Eine wesentliche Aufgabe wird es sein, die Authentizität und Qualität der via 3D-Druck hergestellten Erzeugnisse zu gewährleisten. Wettbewerber, die es darauf abgesehen haben, die Produkte eines Unternehmens nachzuahmen, können dies nämlich in Zukunft viel schneller und einfacher tun – weil sie dafür nicht mehr erst aufwändig die nötigen Werkzeuge, Pressformen oder Vorrichtungen entwickeln müssen. Der Marktforscher Gartner schätzt, dass die weltweiten Einbußen für Inhaber geistiger Eigentumsrechte durch den 3D-Druck zum Jahr 2018 bei mindestens 100 Mrd. US-Dollar jährlich liegen werden.
Produktionsunternehmen benötigen Sicherheit, dass es sich bei den Teilen, die sie bei ihren Zulieferern erwerben und die sie verbauen, um Originalteile handelt. Die Verwendung von Seriennummern wird zum Thema für die gesamte Fertigungsbranche. Sie wird künftig vermutlich eine Art DNA in die 3D-gedruckten Teile integrieren und Prozesse zum Ableich dieser DNA entwickeln.
ERP-Systeme müssen eine integrierte Prozessfertigungslösung enthalten, die eine durchgängige Nachverfolgbarkeit bietet sowie schnellen Zugang zu den Blaupausen und der DNA ermöglicht , die von den Standorten eines Unternehmens genutzt werden. Dazu sollten sie die Blaupausen automatisch mit einer Serien-ID ausstatten, die mit der im ERP-System vorgehaltenen Serien-ID korrespondiert.
Darüber hinaus wird es für die ERP-Systeme wichtiger denn je, sämtliche chemische Bestandteile aufzuzeichnen, aus denen sich die Teile zusammensetzen. Außerdem sollten sie leistungsfähige Prognosewerkzeuge zur Ermittlung des Rohmaterialbedarfs mitbringen und regelmäßige Qualitätsprüfungen unterstützen, um sicherzustellen, dass die 3D-gedruckten Teile die geforderten Spezifikationen und Anforderungen erfüllen. I
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