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Hinter Schloss und Riegel

Verschließen, Befestigen und Verbinden: Lösungen für den industriellen Gehäusebau
Hinter Schloss und Riegel

Ein erfolgreiches Jubi- läumsjahr meldete der Beschlagteil-Hersteller Dirak. Im 20. Jahr der Firmengeschichte konnte der Spezialist in den Bereichen Verschließen, Befestigen und Verbinden wieder ein Umsatzwachstum ausweisen. Die aktuellen techni- schen Neu- und Weiterentwicklungen stellte der geschäftsführende Gesellschafter des Unternehmens, Dieter Ramsauer, vor.

Der Beitrag basiert auf Unterlagen der Dirak GmbH, Ennepetal

Der Umsatz der international ausgerichteten Unternehmensgruppe stieg von 56 auf 62 Mio. €. Die positive Entwicklung sei vor allem auf Erfolge im deutschen Markt zurückzuführen. Um die Kunden schneller bedienen zu können und das weitere Wachstum abzusichern, sind 2011 Investitionen in Höhe von 6 Mio. € in Software, technische Ausrüstungen und Logistik geflossen.
Mechatronische Lösungen für den Datenschutz
Ramsauer berichtete im Rahmen des Jahrespressegesprächs über neue technische Entwicklungen seines Unternehmens. „Besonderes Augenmerk haben wir dabei im letzten Jahr auf die Computerindustrie gelegt.“ Hier geht der Ausbau des Cloud Computing mit umfangreichen Investitionen in Datenzentren und entsprechend steigenden Zahlen von eingesetzten 19-Zoll-Racks einher. Mit drei Investitionen in neue Systeme habe man sich insbesondere auf diese Entwicklung eingestellt. „Ein Schwerpunkt ist dabei die komplette Überarbeitung unserer mechatronischen Lösungen für den physikalischen Datenschutz gewesen.“
Datenschutz werde oft als ausschließliche Aufgabe von Firewalls und Virenschutz-Software verstanden. Hierbei werde übersehen, dass der Zugriff auf Daten in den Datenzentren selbst mindestens ebenso kritisch betrachtet werden muss, wie Angriffe über das Internet. Entgegen allgemeinen Vorstellungen seien nur die wenigsten Datenzentren physikalisch abgeschottet. So seien große Rechenzentren besonders gefährdet durch gezielte Industriespionage, da hier eine Vielzahl von externen Dienstleistern und Mitarbeitern eingesetzt werde, die schnell ganze Festplatten entfernen könnten.
Darüber hinaus ist neben dem Datenschutz und -missbrauch der wirtschaftliche Schaden, wenn Server durch gestörte Updates, Verwechslungen bei Reparaturen und Wartungen nicht zur Verfügung stehen, im Einzelfall extrem hoch. „Hier setzen unsere neuen Lösungen an“, sagte Ramsauer.
Zutrittskontrollsystem für industrielle Gehäuse
So ist „E-Line“ ein mechatronisches Zutrittskontrollsystem für industrielle Gehäuse. Das Verschlusssystem kann bei einzelnen Gehäusen, Racks oder im gesamten Rechenzentrum zum Einsatz kommen. Durch die zugehörige Software lässt sich E-Line einfach in das jeweilige Sicherheitssystem des Objektes integrieren. Die jetzt für dieses Programm entwickelte Griffserie vereine dabei Ästhetik, Ergonomie und Funktion. Der handhabungsfreundlich geformte Schwenkgriff mit der mattchromen Oberfläche sehe nicht nur gut aus, er fasse sich ebenso gut an.
„Die integrierten LED“, so der geschäftsführende Gesellschafter, „visualisieren Alarmmeldungen und Berechtigungen unmittelbar am Griff. Damit erhalten Techniker vor Ort die gleichen Informationen wie durch die ,Administration-Suite‘-Software in der Zentrale. Die oben und unten im Griff positionierten LED besitzen eine dauerhaft hohe Leuchtkraft bei geringem Stromverbrauch. So lassen sich auch in einigen Metern Entfernung die Zustände des Verschlusses schnell erkennen.“
Während die obere LED beispielsweise Öffnungsbereitschaft oder Sperrung signalisiert, zeigt die untere LED, ob sich der Griff innerhalb oder außerhalb des vorgewählten Temperaturbereichs befindet. Auf diese Weise können Abweichungen schnell erkannt und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Das im Hebel integrierte Informationsfeld ist hinterleuchtet und bietet die Möglichkeit der Platzierung kundenspezifischer Informationen, wie Schrankreihe, Schranknummer usw.
„Der Anwender erhält so ein zusätzliches Plus an Übersichtlichkeit und Information. Darüber hinaus lässt sich das Griffsystem komfortabel durch die Software verwalten. So ist eine lückenlose Dokumentation und Sicherung des Zugriffs an Server- und Datenschränken gewährleistet.“ Da ein großer Teil des Bedarfs beim Retrofit bestehender Datenzentren anfalle, seien die Produkte unter Verwendung von Adaptern in allen gängigen Schranktypen einsetzbar.
Wie Ramsauer weiter ausführte, ist zusätzlich zu den Schwenkgriffen ein mechatronisches Verschlusssystem für den universellen und flexiblen Einsatz in allen Innenräumen entwickelt worden. So können beispielsweise Schubladen, Schränke und Gehäuse gesichert werden. Diese Verschlüsse seien zudem eine flexible Lösung, um ein bestehendes mechanisches Verschlusssystem durch ein zusätzliches elektronisches System zu erweitern.
Nur ein Bauteil ersetzt Käfigmutter und Schraube
„Weiterer Schwerpunkt unserer Entwicklung waren die Verbinder, die unter dem Namen ,Joiner‘ angeboten werden. Hiermit präsentieren wir Lösungen, um flexibel Server und andere Bauteile in den 19-Zoll-Racks installieren zu können.“ Dirak bietet jetzt vier Möglichkeiten mit nur einem Bauteil, um die Käfigmutter und die zugehörige Schraube zu ersetzen. Bei der bisher üblichen Lösung ist der Installationsaufwand hoch, da die Schraube von vorne eingenietet und zusätzlich die Käfigmutter von hinten in die 19-Zoll-Lochleiste eingehängt werden muss. Erst nach dem Eindrehen der Schraube sind die Bauteile unverlierbar.
„Die Captive Joiner hingegen werden ohne Werkzeug in einer geraden Bewegung von vorne in die Einbauöffnung, zum Beispiel eines Servers, geschoben. Damit ist der Joiner bereits unverlierbar mit dem Rack gekoppelt. Wenn der Captive Joiner dann weitergeschoben wird, verbindet er die Lade mit dem Rack. Die Nutzung ist einfach durch die Änderung der Bohrung in einen H-Ausschnitt möglich“, so der geschäftsführende Gesellschafter. Bei Wartungen könne die Verbindung zwischen Rack und Lade einfach durch eine Vierteldrehung gelöst werden. Die Joiner seien auch generell für die Verbindung mehrerer Bleche untereinander verwendbar.
Flexible und systemgerechte Kabelführung schafft Ordnung
Als dritte Innovation stellte Ramsauer Produkte für das Kabelmanagement vor. Hierbei hat man sich insbesondere auf die Anwendung im hinteren Teil der 19-Zoll-Racks konzentriert. Bisher habe es auf dem Markt noch keine befriedigenden Lösungen gegeben, um Kabel vor Bruch zu schützen, wenn sie um Ecken geführt werden müssen. Ferner verfügen die erhältlichen Produkte nicht über einen Verdrehschutz, wenn Zug auf die Kabel ausgeübt wird. Hierfür wurden jetzt verschiedene Bauteile entwickelt: Die Kabelhalter werden dabei von Hand in eine Profilschiene der Einbauöffnung oder in ein entsprechend ausgestanztes Loch von 9,5 mm Durchmesser eingeklipst. Der Vierkantansatz 9,2 mm und 12,5 mm Durchmesser des Kabelhalters verhindert ein Verdrehen in der Einbauöffnung. Die flexible, systemgerechte Kabelführung schaffe Ordnung bei Daten- und Stromleitungen.
Die Kabel können dabei leicht von vorne oder von der Seite in den patentierten Kabelhalter eingeführt werden. Sind alle Kabel eingelegt, wird durch zwei Finger ein Herausfallen verhindert. Dies erhöht die Stabilität und verhindert ein mögliches Brechen. Der Radiuseinsatz kann flexibel eingesetzt werden, da er durch einfaches Einklipsen auf den Kabelhaltern befestigt wird (bec).
Dirak; Telefon: 02333 837-0; E-Mail: info@dirak.de
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