Die Desoutter GmbH, Maintal, bringt neue Niedervoltschrauber für die Montage elektronischer Bauteile mit kleinen Schrauben auf den Markt. Bei den SLBN-Werkzeugen können Anwender zwei Schrauber an eine Steuerung anschließen sowie längere Kabel einsetzen. Entwickelt wurden die Tools für die Montage von Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräten, aber auch für Anwendungen bei Automobilzulieferern. Desoutter hat die bisherige Niedervoltreihe überarbeitet und stellt nun sieben abgestufte Modelle für Drehmomente ab 0,02 und bis maximal 12 Newtonmeter zur Verfügung. Die Werkzeuge laufen mit Drehzahlen bis zu 2000 min-1 und erreichen eine Genauigkeit von ± 15 %. Ein Drehzahlregelmodul erlaubt mehr Funktionen: So kann ein langsamer Anlauf des Schraubers mit Drehzahl- und Zeitvorgaben eingestellt werden, um Schrauben und Bauteile zu schützen.
Hoher Bedienkomfort und ESD-Schutz
Neue Elektronikchips in den SLBNs ermöglichen im Vergleich zu ähnlichen Werkzeugen laut Desoutter stabilere Signale und den Einsatz von bis zu 10 m langen Kabeln. Ihr gummierter, weicher Griff bietet hohen Komfort für die Mitarbeiter; für die Montage in horizontaler Richtung und ergonomischer Armhaltung steht ein anschraubbarer Pistolengriff zur Verfügung. Der Geräuschpegel ist mit unter 70 dB(A) angenehm niedrig, der integrierte Aufhängering praktisch. Desoutter setzt einen speziellen schwarzen Kunststoff ein, mit dem die Werkzeuge vor elektrostatischer Entladung geschützt sind. Alle SLBN-Modelle sind für die Montage elektronischer Komponenten ESD-zertifiziert.
Mit ihren bürstenlosen Motoren sind die Niedervoltschrauber wartungsarm. Anwender, die von Druckluftwerkzeugen auf die kleinen Elektroschrauber umstellen, profitieren vom deutlich niedrigeren Energieverbrauch, dem geringeren Geräuschpegel und brauchen sich um Druckluft und Öl keine Gedanken mehr zu machen.
Das Drehmoment wird ohne weitere Hilfsmittel direkt am Werkzeug eingestellt. Ein sogenannter Drehmomentfixierring schützt vor ungewollter Verstellung. Sowohl für den Links- als auch den Rechtslauf sind Stopp-Positionen eingerichtet.
Neue Steuerung entschlackt die Linie und senkt Kosten
„Wer seine Qualität und Produktivität noch weiter steigern möchte, kann die neuen Niedervoltwerkzeuge zusammen mit der erweiterten Steuerung des Typs ESP2-A einsetzen“, regt Produktmanager Sebastian Schlegel an. „Damit werden die Kosten insbesondere bei umfangreicheren Fertigungslinien weiter gesenkt, da man für jeweils zwei Schrauber dann nur noch eine Steuerung benötigt.“ Je Steuerung seien bis zu fünf Parametersätze verfügbar. „In dieser Werkzeugkategorie ist das ein absoluter Vorteil“, betont Schlegel.
Die neuen Steuerungen erlauben vor allem erweiterte Schraubstrategien. Dazu zählt etwa ein dem Sanftanlauf oder Endanzug vorgelagerter Linkslauf. „Dies bietet sich beispielsweise dann an, wenn eine Einfädelstufe angebracht scheint oder wenn eine zur Bauteilfixierung bereits angezogene Schraube im nächsten Arbeitsschritt wieder gelöst werden soll“, erklärt der Desoutter-Mitarbeiter. Eine weitere neue Möglichkeit: ein abschließender kurzer Linkslauf nach dem Anzug aufs Endmoment, um die angezogene Schraubverbindung leicht zu entspannen oder die Schraube zu positionieren. Dabei sei die Drehzahl für jeden Schritt individuell einstellbar. „So lässt sich die Schraubqualität in jedem Falle verbessern“, versichert Sebastian Schlegel. Zudem könne über einen Summenzähler der gesamte Prozess gut kontrolliert werden. Dies sei schon bei nur wenigen Schrauben pro Bauteil sinnvoll. „Praktisch unerlässlich ist die Summenzählung aber, wenn etwa an einem Flachbildschirm oder Receiver mehrere Dutzend Schrauben angezogen werden sollen. Nur dann hat man die Gewissheit, keine Schraube vergessen zu haben.“ Die Steuerung gibt als Signale „IO“ (in Ordnung), „NIO“ (nicht in Ordnung) sowie ein Gesamt-IO aus. Auch die Zykluskontrolle für Rechts- und Linkslauf wird über den Controller ausgegeben. „Mit diesem Sortiment decken wir nahezu alles ab: vom einfachsten Schraubfall bis hin zur SPS-gesteuerten Einheit inklusive Zuführsystem und Positionierung“, betont Schlegel.
Die neuen Niedervoltschrauber können bereits mit ihrem einfachen Netzteil und dem Drehzahlregelmodul in jede Montaglinie integriert werden (I.O.-Signal). Mit der ESP2-A werde das noch leichter, meint Schlegel, da alle Ausgangssignale genutzt werden könnten: Die Anbindung an speicherprogrammierbare Steuerungen vorhandener Geräte, von Robotern oder auch an eine Schraubenzuführung ist in wenigen Schritten getan. Damit sinken die Installationskosten, die Fertigung kann nach kurzer Zeit beginnen. bt