Wellenförmige Unterlegscheiben, Spiraldruckfedern, Tellerfedern... Die Liste erprobter Federn, die für eine Vielzahl von Anwendungen in Frage kommen, ist...
Mit der iTrak-Technologie rückt Rockwell Automation schnellere Taktzeiten bei gleichzeitig größerer Flexibilität in den Fokus von Maschinen- und Anlagenbauern. Das Fördersystem ermöglicht die schnelle Anpassung von Geschwindigkeiten und Pitch per Software; zudem steigt die Produktivität und der Energieverbrauch sinkt.
Inhaltsverzeichnis
1. Individuell angetriebene und steuerbare Mover
2. Servoantriebstechnik macht Transportketten überflüssig
3. Mehr zu Transportsystemen der Automatisierer
– Beckhoff XTS, B&R Acopostrak, Rockwell iTrak & Co.
4. Praxis-Beispiel: Kartoniermaschine erleichtert Formatwechsel
Individuell angetriebene und steuerbare Mover
Mit der Übernahme von Jacobs Automation bietet Rockwell Automation nun Automatisierungslösungen zusammen mit der iTrak-Technologie von Jacobs Automation an. Dabei handelt es sich um eine Antriebslösung, mit der sich mehrere magnetisch angetriebene Schlitten (Mover) individuell steuern lassen; Potenzial ergibt sich vor allem in der Verpackungs- und Fördertechnik. Maschinen- und Anlagenbauer hätten bei herkömmlichen Lösungen vor allem (Service-)Probleme mit Transportketten und dem nicht veränderbaren Abstand (Pitch) zwischen zwei aufeinander folgenden Produkten, erläutert Ulrich S. Arlt, European Product Manager Motion Control bei Rockwell Automation in Hamburg. „Mit den einzeln ansteuerbaren Movern des iTrak-Systems ist der Abstand überhaupt kein Problem mehr – und damit das schnelle Umrüsten zu anderen Produkten.“ Das alles kann in der Studio-5000-Logix-Designer-Software leicht programmiert werden. An dieser Stelle macht sich die Integration der iTrak-Technologie in die Integrated Architecture von Rockwell Automation bemerkbar, mit deren Hilfe sowohl Maschinenbauer als auch Anlagenbetreiber schnell auf sich ändernde Marktanforderungen reagieren können.
Servoantriebstechnik macht Transportketten überflüssig
Auch die Probleme mit den Förderketten herkömmlicher Systeme kennt iTrak nicht, da sich ja nur die Mover über der aus Geraden und Kurven aufgebauten Fahrstrecke bewegen – und an den Schlitten unterliegen im Wesentlichen nur die Rollen einem Verschleiß. „Die Mover selbst besitzen nur einen Magneten – während sich in den stationären Fahrbahnmodulen einzeln bestromte Spulen befinden, die sich individuell ansteuern lassen und damit die Schlitten antreiben“, so Arlt weiter. Auf einer Länge von 4000 mm sind beispielsweise 12 Spulen untergebracht; möglich werden so Beschleunigungen bis 10 g und Geschwindigkeiten bis 7 m/s bei Nutzlasten bis 100 kg. Ein weiteres Plus ist, dass auf Basis dieses Systems Maschinen- und Anlagenbauer die Komplexität ihrer Anlagen verringern und gleichzeitig Kosten senken können. Den Anlagenbetreibern wiederum ermöglicht iTrak die Standardisierung auf eine einzige Plattform – und auf diese Weise eine schnellere Systemeinführung und höhere Sicherheit. (co)
Mehr zu Transportsystemen der Automatisierer
– Beckhoff XTS, B&R Acopostrak, Rockwell iTrak & Co.
Praxis-Beispiel: Kartoniermaschine erleichtert Formatwechsel
„Die Kartoniermaschine CL 175 ist unser beliebtestes System – und dieses ist nun in einer völlig neuen Version verfügbar, die das intelligente, kettenlose Fördersystem iTrak beinhaltet“, sagt Riccardo Panepinto, Operations Director der Cama Group. Mit der neuen CL 175 bieten die italienischen Verpackungsspezialisten optimierte Formatwechsel, eine geringere Baugröße sowie einen niedrigeren Wartungsaufwand und Energieverbrauch. Effizienz und Flexibilität steigen, zumal das System vollständig in die Hard- und Software von Rockwell Automation integriert ist, die Cama zur Automatisierung und Steuerung einsetzt. So kommt auch der automatische Formatwechsel ohne manuelle Eingriffe aus, was die Produktivität erhöht.
Die Kartoniermaschine besitzt im Wesentlichen drei Hauptfunktionen: Zuerst wird ein Karton aus dem Vorratsstapel genommen, geöffnet und in die Fördertaschen eingesetzt. Anschließend gelangt der Karton zum Produkteinschub. Bei diesem Arbeitsschritt werden zwei Kartons gleichzeitig in kontinuierlicher Bewegung befüllt, wobei sich die Geschwindigkeit an das Tempo der Fördereinrichtung anpasst. Danach werden die Kartons verschlossen, was kontinuierlich oder getaktet erfolgen kann. „Alle Schlitten des iTrak-Systems werden dazu unabhängig voneinander – entsprechend den Geschwindigkeitsanforderungen der verschiedenen Stationen – individuell und elektronisch gesteuert“, betont Panepinto. Als zentrales Steuerungselement der CL 175 nutzt Cama die Steuerung GuardLogix L71S von Rockwell Automation. Sie steuert das iTrak-System über das EtherNet/IP-Gateway, das als Hard- und Software-Interface die Schlitten auf ‚virtuellen‘ Systemachsen bewegt. Die Schlittenbewegungen lassen sich dabei wie alle weiteren Automatisierungskomponenten über die einheitliche Programmierumgebung definieren.
Interessant ist, dass die CL 175 nach einem Not-Aus nicht neu gestartet werden muss. „Während in herkömmlichen Verpackungssystemen nach einer Unterbrechung erst wieder eine Ausgangsposition angefahren werden muss, speichern Encoder an jedem iTrak-Schlitten die jeweilige Position zum Zeitpunkt der Abschaltung – und erlauben damit ein sofortiges Weiterlaufen“, erklärt Panepinto. Ein weiteres Plus ist für ihn die Umweltfreundlichkeit. Zur Wartung werden keine chemischen Produkte benötigt, da die Schlitten nicht geschmiert werden müssen. Vor allem aber bleibt der Energiebedarf gering, denn: „Jeder Schlitten wird nur dann bewegt, wenn es erforderlich ist.“