Meilensteine auf dem Weg zur Interoperabilität, Fortschritte bei globalen IT-Sicherheits-Ansätzen, Einschätzungen zu Kartell- und AGB-Recht, Praxistransfer in verschiedene Anwendungsfelder sowie enge Kooperationen mit Partnern aus China, Europa und den USA – die Plattform Industrie 4.0 und ihre Partner haben in den letzten zwölf Monaten belastbare Ergebnisse erzielt: Merkmale, Messwerte, Fähigkeiten – die sogenannte Verwaltungsschale (VWS) enthält alle Informationen einer Maschine und ist ihre digitale „Schnittstelle„. Sie sichert die reibungslose Einbindung eines Geräts in die Industrie-4.0-Welt – über Unternehmens- und Branchengrenzen hinweg. Expertinnen und Experten der Plattform Industrie 4.0 haben die Verwaltungsschale definiert und bringen sie nun in die Praxis. Damit ist eine wichtige Grundlage für die Interoperabilität in digitalen Ökosystemen geschaffen. Auf der Hannover Messe zeigt die Plattform deshalb am eigenen Stand und am Stand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie vier Exponate mit konkreten Umsetzungsprojekten der Verwaltungsschale für verschiedene Anwen-dungsfelder. Zudem stellt die Plattform das Konzept einer Sprache vor, mit deren Hilfe Maschinen zukünftig interagieren können und im Sommer 2018 werden weitere Details zur Verwaltungsschale veröffentlicht, mit deren Hilfe Unternehmen selbst Verwaltungsschalen für ihre Komponenten entwickeln und implementieren können.
Die Plattform Industrie 4.0 hat ihre Konzepte in internationale Kooperationen eingebracht und fortentwickelt. Greifbare Fortschritte wurden in der Zusammenarbeit mit China und in der trilateralen Kooperation mit Frankreich und Italien erzielt: nationale Standardisierungsansätze wurden harmonisiert und die Konzepte der Plattform (RAMI 4.0 und Verwaltungsschale) als tragende Elemente der internationalen Normierung platziert. Und auch die Zusammenarbeit mit den USA, u. a. mit dem IIC, steht weiterhin ganz oben auf der Agenda. Gemeinsam mit Japan setzt sich die Plattform für internationale Zusammenarbeit im Bereich IT-Security ein, da sie der „Enabler„ für zukünftige Industrie 4.0-Ökosysteme ist.
Die Plattform hat außerdem jüngst die Arbeitsgruppe „Digitale Geschäftsmodelle in der Industrie 4.0„ gegründet und damit ihr Spektrum um ein zentrales Thema der Digitalisierung erweitert. Die Leitung übernimmt Prof. Dr. Svenja Falk, Managing Director bei Accenture. Die Arbeitsgruppe wird zentrale Wirkprinzipien der Daten- und Plattformökonomie untersuchen und an Use Cases veranschaulichen. Darüber hinaus befassen sich in der Plattform Rechtsexpertinnen und -experten mit den rechtlichen Aspekten entsprechender Geschäftsmodelle. Aktuell haben sie kartellrechtliche Fragestellungen untersucht und Handlungsempfehlungen veröffentlicht. ik