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Continental-Luftfedern bei Extremtransporten im Einsatz

Eine Brücke geht auf große Fahrt
Continental-Luftfedern bei Extremtransporten im Einsatz

Continental-Luftfedern bei Extremtransporten im Einsatz
Eine 18-achsige Schwerlastkombination brachte 700 Tonnen schwere Brückenpfeiler auf La Réunion ans Ziel. Die Kombination besteht aus drei Modulen, die durch Hydraulikkupplungen und Leitungssysteme von Continental miteinander verbunden sind Bild: Goldhofer

Noch ist die lange Ladefläche leer, doch die Konzentration steht dem Lkw-Fahrer ins Gesicht geschrieben. 1100 Kilometer geht es vom kanadischen Küstenort Stewart quer durch die grünen Berge Westkanadas.

Inhaltsverzeichnis

1. Luftgefedert auf langer Fahrt
2. Starke Schläuche für schwere Lasten

Die Fahrt über enge Bergstraßen und Pässe mit extremen Steigungen ist Teil einer mehr als einjährigen minutiösen Vorbereitung eines der spektakulärsten Transportprojekte der Region: Noch nie zuvor sind Turbinen und Rotorblätter in dieser Größenordnung durch Britisch-Kolumbien bewegt worden, weshalb das Verkehrsministerium der Provinz eine Leerfahrt verlangt.

Gut vorbereitet findet wenig später der eigentliche Transport statt, für den das lokale Logistikunternehmen mehrere luftgefederte Pritschenauflieger von Goldhofer einsetzt. Das Unternehmen aus dem bayerischen Memmingen ist einer der großen Anbieter für Sattelanhänger und Schwerlastmodule, die oft passgenau für die jeweiligen Sondertransporte gefertigt werden. Um die 60 m langen Rotorblätter aufnehmen zu können, wurde der Pritschenauflieger um drei ausziehbare Teleskopstufen verlängert.

Luftgefedert auf langer Fahrt

„Man kann sich leicht vorstellen, wie groß die Kräfte sind, die auf die Luftfedern wirken, zumal bei Transporten mit großen Lasten“, sagt Hans-Jörg Reinecke, der als Key Accounter den Bereich Nfz-Luftfeder-Erstausrüstung bei Continental betreut. Immerhin kommt der Pritschenauflieger in seiner europäischen Ausführung bei maximal 56 Tonnen Zuladung auf 12 Tonnen Last pro Achse.

Entsprechend statteten Achshersteller lange Zeit ihre Produkte mit Blattfedern aus, die heute bei Sattelanhängern und Aufliegern nur noch selten eingesetzt werden. Hersteller wie Continental haben längst leistungsfähige Alternativen entwickelt. „Blattfedern benötigen zudem mehr Bauraum, vergrößern also die Achsabstände. Bei einem Schwerlastkonvoi über enge Straßen kann das zum Problem werden“, sagt Reinecke.

Ein weiterer Vorteil von Luftfedern ist die Möglichkeit, einzelne Achsen des Sattelaufliegers – die sogenannten Liftachsen – heben oder absenken zu können: eine übliche Praxis, um Reifenverschleiß, Achsdruck und damit Straßenhaftung und Kraftstoffverbrauch variieren zu können. „Hebt man die Liftachse an, wird der Reifenverschleiß reduziert und man schont Umwelt und Geldbeutel“, nennt Reinecke ein Beispiel.

Starke Schläuche für schwere Lasten

Windturbinen und Rotoren sind dabei noch vergleichsweise leichte Güter. Geht es um den Transport von großen Transformatoren, Baggern oder kompletten Brückenteilen, braucht es Schwerlastmodule, die Goldhofer in allen erdenklichen Varianten entwickelt und produziert. Je nach Verbindung der Module in sogenannten Schwerlastkombinationen lassen sich Lasten von 50 bis über 15.000 Tonnen bewegen.

So kamen in Kolumbien zwei parallel geführte Schwerlastkombinationen mit jeweils drei Modulen und insgesamt 32 Achsen zum Einsatz, um einen 1.200 Tonnen schweren Schaufelradbagger zu verlegen. Vier Tage dauerte der Transport über die 32 Kilometer lange bergige Strecke, die bis zu fünf Prozent Gefälle aufwies. Eine 18-achsige Schwerlastkombination desselben Typs kam auf die Straße, als es darum ging, 36 jeweils 700 Tonnen schwere Brückenpfeiler für die neue Küstenstraße auf der Insel La Réunion an ihren Bestimmungsort zu bringen. Die Kombination aus drei Schwerlastmodulen kam in der Ausführung 1+1/2 zum Einsatz: Dabei wird an jeweils einem Schwerlastmodul ein halbes Modul befestigt, um die Auflagefläche breit genug auszuführen.

„Bei der Auswahl der Achskombinationen achten unsere Kunden vor allem auf die zulässigen Achslasten, die Wendekreise und die Bodendrücke der geplanten Route, damit die Ladung sicher ankommt“, sagt Rainer Auerbacher, bei Goldhofer Generalbevollmächtigter Transport Technologie. „Die Module selbst werden durch Hydraulikkupplungen miteinander verbunden, die Continental für den Typ PST/SL samt Leitungssystem zuliefert“, ergänzt der zuständige Key Accounter Dieter Klüschen. „Die Systeme sind bereits vorgefüllt, damit beim Einbau nicht erst die Luft entfernt werden muss.“ Und Zeit ist ein wertvolles Gut. bt

www.contitech.de

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