Auf Wunsch der Automobil- und Windkraftindustrie sollen Normen für die Qualitätssicherung von Klebungen von Metallen sowie faserverstärkten Komponenten erarbeitet werden. Ziel ist es, einheitliche Anforderungen an die Prozesssicherheit und die Eigenschaften der Klebverbindungen zu erreichen. Erste Projekte wie die Festlegung von Prüfverfahren und Verfahrensanweisungen stehen im zentralen Blickpunkt.
In den letzten Jahren hielt die Klebtechnik immer mehr Einzug in den Bereich der praxisrelevanten und großtechnisch umgesetzten Fügetechniken, insbesondere für den Bereich des Leichtbaus bewegter Massen. Dadurch stellt sich die zentrale Frage nach der sicheren Beurteilung der Langzeitbeständigkeit, deren Beantwortung nach wie vor von größtem Interesse für die industrielle Herstellung von Gütern ist, insbesondere dort, wo hohe Sicherheits- und Qualitätsanforderungen bestehen.
Bislang keine Normen zur Qualitätssicherung von Klebungen
Da es auf dem Gebiet der Klebtechnik für die Qualitätssicherung bisher keine Normen gibt, ist an den Normenausschuss „Schweißen und verwandte Verfahren (NAS)“ das Bedürfnis der Unternehmen herangetragen worden, Normen und Regelwerke zu erstellen. Durch deren Anwendung erhalten die Hersteller eine sichere Grundlage für ihre Produkte. Prüfstellen verfügten dadurch über einheitliche Kriterien, nach denen sie die Verbindungen auf ihre Sicherheit und Festigkeit prüfen können, und Anwender können auf einheitliche Verfahren und Komponenten verweisen und zurückgreifen. Auch die Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Klebverfahren würde hierdurch sichergestellt.
Interessierte Kreise zum Mitwirken eingeladen
Alle interessierten Kreise (Handelsvertreter, Hersteller, Prüfinstitute, Verbraucherorganisationen, Anwender sowie Wissenschaft und Forschung) sind zur aktiven Mitarbeit eingeladen, um den Inhalt der zukünftigen Normen und Regelwerke mit zu gestalten.
Am 12. März 2012 findet im Deutschen Institut für Normung DIN e. V. in Berlin die erste Sitzung statt, die gemeinsam vom Normenausschuss Schweißen und verwandte Verfahren (DIN/NAS) und vom DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e. V. durchgeführt wird. Die Teilnahme ist bis zum 10. Februar 2012 bei der NAS-Geschäftsstelle anzumelden. Die erste Sitzung ist kostenfrei.
Die aktive Teilnahme bietet allen Mitwirkenden den Vorteil, einen Zeit- und Wissensvorsprung gegenüber den Nichtteilnehmenden zu erlangen. Dabei haben insbesondere Innovationen, die durch Normungsprozesse begleitet werden, höhere Chancen, sich am Markt durchzusetzen, denn gerade der Kunde sieht eine größere Sicherheit seiner Investitionen und zeigt zugleich eine höhere Kaufbereitschaft. Daneben wird das wirtschaftliche Risiko bei Forschungs- und Entwicklungs-tätigkeiten durch die Teilnahme am Normungsprozess vermindert. Das mit Ihrer Hilfe zu bildende Gremium wird als Gemeinschaftsausschuss des NAS im DIN und des DVS tätig, in dessen Rahmen beide Partner gemeinsam die Entwicklung und Gestaltung der zukünftigen Normen mit der gleichzeitigen Erstellung von Richtlinien und Merkblättern flankieren werden.
DIN; Telefon: 030 2601-2372; E-Mail: stephan.wellendorf@din.de
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