Wellenförmige Unterlegscheiben, Spiraldruckfedern, Tellerfedern... Die Liste erprobter Federn, die für eine Vielzahl von Anwendungen in Frage kommen, ist...
KEM Konstruktion: Herr Ziegler, welchen Anteil am Produkt-Portfolio von SMC Deutschland hat die Pneumatik?
Ziegler: Über 70 Prozent. Die Pneumatik wird weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Obgleich öfters die Frage nach ihrer Substitution aufkommt, belehrt diese Technologie ihre Kritiker immer wieder eines Besseren. Über die letzten zehn bis 15 Jahre hinweg läuft die Pneumatik in Deutschland vielen Technologien beim Wachstum den Rang ab. So erwartet der Branchenverband VDMA für dieses Jahr ein Plus von rund zehn Prozent. Das liegt auch daran, dass die Pneumatik validiert und gut einsetzbar ist.
KEM Konstruktion: Der deutsche Automatisierungsmarkt ist stark besetzt. Wie differenzieren Sie sich?
Ziegler: Mit der pneumatischen und elektrischen Automatisierungstechnik sowie der Lineartechnik bieten wir drei Technologien. Damit sind wir im Vorteil, wenn Kunden die Zahl ihrer Lieferanten verringern und Aufträge bündeln, um Skaleneffekte zu erzielen. Zweitens schaffen wir kundenindividuelle Lösungen. Sollte sich trotz unserer 12.000 Basismodell und 700.000 Produktvarianten keine kundenspezifische Baugruppe erstellen lassen, entwickeln und designen wir diese in unserem Technical Center in Egelsbach in direkter Abstimmung mit dem Kunden. Als drittes Differenzierungsmerkmal entsenden wir vertriebsorientierte Ingenieure mit mobilen CAD-Stationen zum Kunden, um vor Ort das passende Design für die Lösung zu finden. Werden die Daten eines so definierten virtuellen Prototyps an unseren 3D-Drucker gesendet, erhält der Kunde in kurzer Zeit ein erstes Muster an die Hand.
KEM Konstruktion: An welchen Trendthemen richten sich die Entwicklungen von SMC Deutschland aus?
Ziegler: Das sind ganz klar die Themen Energieeffizienz, Sicherheit und Industrie 4.0. Vor allem die digital vernetzte Produktion mit ihrem Ziel, individuelle Produkte zu Kosten einer Massenproduktion herzustellen, spielt uns in die Karten. Als Anbieter richten wir unseren Fokus überwiegend auf die kundenspezifische Lösung. Deshalb arbeiten wir daran, Komponenten intelligenter und einfacher vernetzbar zu machen, bis hin zur Auslegung als Cyber-physikalisches System und die Umsetzung als digitaler Zwilling.
KEM Konstruktion: Können Sie dies konkretisieren?
Ziegler: In puncto Kommunikation bei schneller Vernetzung zeichnet sich der Standard OPC UA und dessen echtzeitfähige Erweiterung, Time Sensitive Network oder kurz OPC UA TNS genannt, ab. Auf der Shopfloor-Ebene in Richtung Sensorik ist IO-Link ein spannendes Thema. Zum Thema IO-Link-Produkte haben wir in unserem Industrial Application Center einen Demonstrator aufgebaut. Konkret handelt es sich unter anderem um eine Ventilinsel und einen neuen Positionssensor mit IO-Link-Technologie. Eingesetzt etwa in einer Montagelinie, lassen sich dadurch Produkte flexibel in verschiedenen Varianten zusammenbauen. Oder eine mit Webserver integrierte Ventilinsel könnte eine Wartung vorausschauend und damit ausfallsicher machen. Beim Thema Mensch-Roboter-Kollaboration wird der Safety-Aspekt immer wichtiger. Vor allem von der Sicherheit des Roboters versprechen wir uns als SMC einen Schub. Gerade in der Sicherheitstechnik nach ISO 13849 und entsprechend validierten Produkten und Komponenten sind wir sehr gut aufgestellt, um den Performance Level PL zu erreichen.
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