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Rüttelstreifen gegen Geisterfahrten

Quermarkierung warnt Autofahrer
Rüttelstreifen gegen Geisterfahrten

Rüttelstreifen gegen Geisterfahrten
Rüttelstreifen-Teststrecke: Fünf einzelne Rüttelstreifen auf rund 32 Metern Länge
Rund 75 bis 80 Unfälle werden jährlich in Deutschland durch Falschfahrer verursacht. Oft sind die Folgen fatal. Mit neuartigen, einseitig wirkenden Rüttelstreifen aus Kaltplastik sollen solche Geisterfahrten zukünftig verhindert werden. Entworfen wurde das innovative und bereits patentierte Straßenmarkierungssystem von einem Studenten der Hochschule der Sächsischen Polizei. Erste Tests verliefen bereits erfolgreich.

Als angehender Polizeikommissar weiß Konstantin Berkovych aus Jena nur zu gut, dass die meisten Falschfahrten an Autobahn-Auffahrten beginnen – und oft mit schweren Unfällen enden. Ein von ihm entwickeltes neues Gebrauchsmuster soll zukünftig die Sicherheit an diesen Unfallbrennpunkten erheblich verbessern: Um Geisterfahrten entgegenzuwirken, werden sogenannte „einseitig wirkende Rüttelstreifen“ in den Straßenbelag eingelassen. Dabei sorgt eine Kombination aus einer quer zur Fahrbahn verlaufenden 100 cm breiten und 2 cm tiefen Ausfräsung und einer speziell geformten Kaltplastikauflage mit einer unsteten, kantigen Aufwölbung beim Überfahren der Streifen in Falschrichtung für ein kräftiges haptisches und akustisches Signal, das den Geisterfahrer auf die Gefahrensituation hinweist und ihn zum sofortigen Verlassen der falschen Auffahrt auffordert. Autofahrer, die in ordnungsgemäßer Richtung unterwegs sind, werden die Rüttelstreifen hingegen kaum mehr als eine Art Bodenwelle wahrnehmen.
Auf dem ehemaligen Militärflugplatz in Rothenburg/Oberlausitz wurde ein erster Prototyp des Berkovychschken Rüttelstreifensystems bereits erfolgreich auf seine Praxistauglichkeit getestet. In Zusammenarbeit mit der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH) und der Firma Swarco Limburger Lackfabrik GmbH baute hier der Polizeikommissarsanwärter eine Teststrecke auf, die aus fünf einzelnen Rüttelstreifen auf rund 32 Metern Länge bestand. Für die Quermarkierungen kam eine extra für diese Anwendung entwickelte Kaltplastikmasse zum Einsatz, die auf die Ausfräsungen in der Fahrbahn appliziert wurde.
Als ideale Lösung bot sich hier die auf Degaroute basierende Kaltplastik „Limboplast für Rüttelstreifen“ der Swarco Limburger Lackfabrik an. „Kaltplastikmarkierungen auf Basis des von Evonik Industries produzierten Reaktionsharzes Degaroute zeichnen sich durch ihre hohe Formstabilität, Haltbarkeit und Umweltfreundlichkeit aus und leisten damit bereits seit über 50 Jahren einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit“, sagt Jochen Henkels, Business Director Road Marking & Flooring bei Evonik. So werden durch das harte und abriebfeste Material zugleich die Fahrbahn im Bereich der Rüttelstreifen als auch die durch das Einfräsen gebildeten Fahrbahnkanten vor einer zu schnellen Abnutzung geschützt.
Demnächst soll das neue Rüttelstreifensystem in einer zweiten Testreihe praxisreif gemacht werden. Für die praktische Umsetzung des Systems in den Autobahnalltag veranschlagt Entwickler und Gebrauchsmusterinhaber Berkovych dann drei bis vier Arbeitsstunden und rund 3.000 bis 3.500 Euro Fertigungskosten pro Anschlussstelle. Somit stellen die neuen einseitig wirkenden Rüttelstreifen nicht nur eine effektive, sondern auch eine kostengünstige Möglichkeit dar, vor Gefahrenstellen zu warnen und damit unter Umständen Menschenleben zu retten.
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