Hightech-Fertigungsanlagen, die „mitdenken“, automatisch planen und durch künstliche Intelligenz die Wartung optimieren – was im ersten Moment nach Zukunftsmusik klingt, wird in Rittershausen nach und nach Realität. Für die Fertigung seines neuen Großschranksystems VX25 verwandelt Rittal aktuell sein Werk bei laufendem Betrieb in eine Zukunftsfabrik für Schaltschränke. Neue Schweiß- und Handling-Roboter beeindrucken die Besucher. 50 % der Umstellung ist bereits erfolgt – 2020 soll das Industrie-4.0-Werk mit einer Gesamtinvestition von 120 Mio. Euro vollendet sein. „In anderthalb Jahren wird hier nichts mehr so aussehen wie jetzt“, erklärt Carsten Röttchen, Technischer Geschäftsführer von Rittal. Der Grund für Röttchens Satz läuft am Ende einer neuen Fertigungslinie vom Band: das neue Großschranksystem VX25 von Rittal. Der Schrank ist der Nachfolger des bisherigen, weltweit erfolgreichen TS 8 Schaltschranks. Und noch einmal deutlich besser. So beherbergt er sicher dicht gepackte Steuerungs- und Schaltanlagen, die zum Beispiel die Fertigung eines Autos steuern, oder schwergewichtige Energiespeicher in Windkraftanlagen. „Mit Innovationen und neuen Produktanläufen modernisieren wir auch immer die Herstellungsanlagen“, sagt Carsten Röttchen. Und diese werden nun schrittweise installiert. Mit dem Umbau realisiert das Unternehmen ein hochkomplexes Projekt wie eine Metamorphose. Denn blickt man zurzeit in die Rittershäuser Fertigung, wird die Wandlung deutlich sichtbar. Aktuell werden dort zwei Großschranksysteme gefertigt. Während auf der einen Seite der TS 8 Schaltschrank noch in 1000-facher Stückzahl über die Linien läuft, entsteht auf der anderen Seite das neue Rittal-Großschranksystem VX25. Im Endausbau soll der neue Schrank auf mehreren Profilieranlagen von jeweils 70 m Länge heranwachsen. Die Profile sind das „Skelett“ des neuen Systems und in ihrer Form steckt eine Riesenportion Rittal-Know-how. bt
„Ein Großteil dieser Automatisierung basiert auf intelligenten Systemen, die zukünftig vorausschauend ‚mitdenken‘, automatisch planen und Wartungsszenarien
initiieren.“