Der frei fliegende Technologie-Demonstrator soll Astronauten bei Routinearbeiten unterstützen, indem er beispielsweise Prozeduren anzeigt oder Problemlösungen anbietet. Sein Bildschirm zeigt ein freundliches Gesicht, seine Stimme und die KI machen ihn zu einem „Kollegen“ der Besatzungsmitglieder, mit dem diese in einen echten Dialog treten können. Der Missions-Begleiter soll sie unter anderem bei täglichen Routinearbeiten entlasten und bei technischen Problemen als Frühwarnsystem fungieren. Der Astronauten-Assistent des Projektes hat etwa die Größe eines Medizinballs und wiegt rund 5 kg. In der Schwerelosigkeit des Alls schwebt er frei im Raum und fliegt auf Zuruf zum Astronauten, der seine Hilfe in Anspruch nimmt. Er wird von vierzehn kleinen Propellern bewegt, die ihn in die gewünschte Position befördern und dort halten. Sie werden von bürstenlosen DC-Servomotoren der Serie 0824 von Faulhaber angetrieben; für ihre Steuerung sorgen Speed Controller der Serie SC1801. Die Motoren wurden wegen ihrer Zuverlässigkeit und Langlebigkeit bei sehr kleinen Abmessungen, geringem Gewicht und niedrigem Energieverbrauch ausgewählt.
Die Horizons-Mission des deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst ist für den Zeitraum bis Dezember 2018 geplant. Die künstliche Intelligenz des Technologie-Demonstrators wurde unter anderem mit Stimmbeispielen und Fotos von ihm trainiert. Gerst soll drei Versuche mit dem Missionsbegleiter durchführen: Astronaut und Assistent werden mit Kristallen experimentieren, zusammen den Rubik-Zauberwürfel lösen und ein komplexes medizinisches Experiment durchführen, bei dem Cimon die einzelnen Schritte ansagt und als „intelligente“ fliegende Kamera dient. Während Gerst nach Abschluss der Mission zur Erde zurückkehren wird, soll der künstliche Helfer an Bord bleiben und künftige Missionen unterstützen. bt