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Ejot Senior-Chef Kocherscheidt verstorben

Unternehmerpersönlichkeit
Ejot Senior-Chef Kocherscheidt verstorben

Ejot Senior-Chef Kocherscheidt verstorben
Für Hans Werner Kocherscheidt bedeutete unternehmerische Tätigkeit immer auch die Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung. Bild: Ejot
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ejot-Gruppe trauern um ihren Senior-Chef. Im Alter von 88 Jahren ist Hans Werner Kocherscheidt Mitte April nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Er hat sich um seine Heimat, die Wirtschaft und um die Menschen in Wittgenstein verdient gemacht und hatte nicht nur als Unternehmer einen exzellenten Ruf, sondern auch als Rechtsanwalt und Notar.

Sein kinderloser Onkel Adolf Böhl hinterließ ihm 1960 die gleichnamige Schraubenfabrik in Berghausen. „Nagelbude“ nannte der Verstorbene das kleine Unternehmen immer gern, weil seine Wettbewerber sie so bezeichnet hatten. Vier Jahre später erwarb Hans Werner Kocherscheidt die Schraubenfabrik Eberhard Jaeger in Laasphe. Aus beiden Unternehmen formte er die Ejot-Gruppe mit den heute weltweit über 3000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 450 Mio. Euro. Dazu gehörte Mut, Risikobereitschaft und ein Höchstmaß an persönlichem Engagement. Kocherscheidt hatte die Gabe, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Menschen um ihn herum für sich und seine Ideen zu begeistern. Über die Jahrzehnte hinweg ist es ihm immer wieder gelungen, die richtigen Mitstreiter an seiner Seite zu finden. Dazu gehörte der Ingenieur Hermann Großberndt, der mit Erfindungen wie der ersten selbstfurchenden Schraube für die Kunststoffverschraubung den Erfolg der Ejot-Gruppe in den 1970er Jahren maßgeblich mit geprägt hat.
Schon früh erkannte er die Notwendigkeit, das Unternehmen international aufzustellen. Die ersten internationalen Gesellschaften wurden bereits Anfang der 1980er Jahre gegründet. Heute hat die Gruppe in mehr als 30 Ländern Produktions- und Vertriebsgesellschaften. Nachhaltiges unternehmerisches Handeln bedeutete für Hans Werner Kocherscheidt stets, Gewinne in das Unternehmen zu investieren und nicht aus dem Unternehmen abzuziehen. Dieses nachhaltige Wachstum hat sich nicht nur an betriebswirtschaftlichen Zahlen orientiert, sondern stets auch an den Menschen. Davon zeugt der kontinuierliche Aufbau der Unternehmensstandorte in Wittgenstein ebenso wie auch in Thüringen. In Tambach-Dietharz entwickelte Hans Werner Kocherscheidt das ehemalige VEB Schraubenwerk Tambach zu einem modernen und leistungsfähigen Unternehmensstandort. Auch dort sind die Menschen dankbar, dass ein verantwortungsvoller Unternehmer gekommen ist, der etwas bewegen wollte und auch bewegt hat.
Schon früh hat Hans Werner Kocherscheidt die Weichen dafür gestellt, dass die Familie mit seinem Sohn Christian Kocherscheidt in der Geschäftsführung und seiner Tochter Kathrin Kocherscheidt im Beirat maßgeblichen Einfluss im Unternehmen behält. Hans Werner Kocherscheidt hatte nicht nur das Wohl seines Unternehmens im Blick. Für ihn bedeutete unternehmerische Tätigkeit immer auch die Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung. Das galt ganz besonders bei der Ausbildung junger Menschen. Mit dieser Philosophie sicherte er bereits frühzeitig Fachkräfte für das Unternehmen. Gleichzeitig bedeutete diese unternehmerische Haltung aber auch die Schaffung von vielen Arbeitsplätzen. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass 1975 die Industrielehrwerkstatt als überbetriebliche Ausbildungsstätte gegründet wurde. Die Entwicklung der Lehrwerkstatt, dem heutigen Bildungszentrum Wittgenstein (BZW), hat er viele Jahre als Vorsitzender des Aufsichtsrates begleitet und gefördert. bt
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