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Alte Kirche mit modernster Lichtsteuerung

In Bergenhusen steht Deutschlands smarteste Kirche
Alte Kirche mit modernster Lichtsteuerung

In Bergenhusen steht eine komplett erhaltene und wunderschöne Barockkirche, die 1712 erbaut wurde. In Vorbereitung ihres 300. Geburtstags in diesem Jahr begannen vor einiger Zeit umfassende Sanierungsmaßnahmen. Seither enthält der eindrucksvolle Kirchenbau eine hochmoderne Lichtsteuerung, wie sie wohl zum ersten Mal an einem solchen Ort zu finden ist.

 

Die Anlage mit alten Kabeln und Leuchten stammte noch aus grauer Vorzeit und musste sanierungsbedingt entfernt werden. Der junge und dynamische Pfarrer Martin Baltzer sah in der nun anstehenden Erneuerung der Lichtanlage die Gelegenheit, seine Kirche zum Jubiläum endlich ins rechte Licht zu setzen. Da traf es sich gut, dass der ortsansässige Elektriker Volker Lorentzen kurz zuvor das „Digital-Strom“-System auf einer Hausmesse des Elektrogroßhändlers Adalbert Zajadacz in Hamburg kennengelernt hatte. „Auf meinem Speicherplatz im Kopf war Digital-Strom abgelegt – das habe ich dann herausgeholt, als es zur Ausschreibung der Elektroarbeiten für die Kirche in Bergenhusen kam. Es ist genau das richtige Konzept für die Lichtsteuerung in unserer schönen Kirche.“

Denn die Anforderungen waren durchaus komplex: Bei aller Modernisierung musste die neue Anlage unbedingt leicht zu bedienen sein, so dass nicht nur der technikbegeisterte Pfarrer selbst, sondern beispielsweise auch der Küster, die Organistin, das Reinigungspersonal oder Gastpastoren problemlos damit arbeiten können. Auf der anderen Seite spielte der Denkmalschutz eine sehr wichtige Rolle, denn die wertvolle Bausubstanz sollte nicht durch aufwendige Neuinstallationen beschädigt werden. Und schließlich waren auch die Kosten zu bedenken. Der Glaube mag zwar Berge versetzen, aber bei solch umfangreichen Sanierungen kommt es auf jeden Euro an.
Viele der Sanierungsmaßnahmen sind nach ihrer Ausführung wie geplant nicht mehr sichtbar. Aber beim Thema Licht sieht Pfarrer Martin Baltzer genau das Gegenteil als ein gelungenes Ergebnis an: „Licht ist ein wichtiges religiöses Symbol, die Lichtgestaltung macht das Thema Kirche in den Gottesdiensten erlebbar. So eine wunderschöne Kirche wie unsere hier mit ihrer Geschichte darf auch sichtbar gemacht werden und von innen strahlen.“ Tatsächlich bietet das Konzept extrem viele Vorteile. In der Kirche befinden sich über 90 Leuchten, die sich nun nicht nur schalten, sondern auch individuell dimmen lassen und auf diese Weise verschiedene Lichtstimmungen erzeugen können.
Pastor Baltzer kann nun per iPod von der Kanzel aus verschiedene kirchliche Anlässe ganz wörtlich „mit links“ inszenieren. Ob Weihnachten, ob stimmungsvoller Abendgottesdienst oder ein Konzert, ganz nach Situation und Teilnehmerzahl lassen sich angemessene Lichtstimmungen aufrufen. Mit einzelnen Strahlern lassen sich sogar spezielle Lichtakzente auf den Altar, die Bilder oder auf die Heiligenfiguren setzen.
Damit hat die Raumwirkung des historischen Kirchenbaus ganz neue Dimensionen gewonnen; das Geburtstagskind zeigt nun erst seine beeindruckende Schönheit. Und das Beste: Die gesamte Anlage lässt sich auch ganz konventionell bedienen, ohne dass komplizierte Programme oder umständliche Anleitungen beherrscht werden müssen.
In baulicher Hinsicht lag der größte Vorteil sicher darin, dass das bestehende Leitungsnetz einfach weiter genutzt werden konnte. Denn das ist die Besonderheit des Digital-Strom-Prinzips: Jeder Taster und jede Leuchte verfügt über einen speziellen Steuerungschip, der einzeln angesprochen werden kann. Die Steuerbefehle laufen einfach über das bestehende Stromnetz, ohne große Schaltzentrale oder Neuverlegung von zusätzlichen Kabeln. Elektromeister Lorentzen: „Kein Wunder, dass sich auch der Denkmalschutz dieses faszinierende System ganz genau angeschaut hat. Denn das Problem des Substanzerhalts bei der Integration neuer Technik stellt immer eine große Herausforderung bei denkmalgeschützten Gebäuden dar – und das nicht nur bei Kirchenrenovierungen.“
Schafft schon die eingesparte Mehrarbeit für Wände aufstemmen und Kabelziehen einen spürbaren Kostenvorteil, so hat Pastor Baltzer mit der Entscheidung für das System insgesamt rund 50 Prozent gegenüber der herkömmlichen Bus-Variante eingespart. Ausdrücklich wurde das Steuerungssystem aus Spenden finanziert. Ein Benefizkonzert, die finanzielle Unterstützung der Schweizer Partnergemeinde in Rifferswil und großzügige Privatpersonen tragen dazu bei. Aber das Projekt soll sich teilweise auch selbst finanzieren. Die Initiatoren haben eine Idee, die einfallsreich und überraschend ist: Gemeindemitglieder und Gäste können Patenschaften für die einzelnen Komponenten übernehmen.
Digital Strom;
Telefon: 044 4459944
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