Wie können Automatisierer KI-Modelle intuitiv entwickeln und in die Steuerung integrieren? Wie lässt sich überschüssige Energie im Antriebsverbund wieder...
Inhaltsverzeichnis
1. Manuelle Möglichkeit zur Entsperrung
2. Hilfsentriegelung
3. Fluchtentriegelung
4. Notentsperrung
5. Anwendungsabhängiger Einsatz
6. Hintergrund: Sicherheitstechnik für Maschinen
Die Serie „Sicherheitstechnik für Maschinen“ besteht aus den folgenden Teilen:
- Teil 1: Praktischer Umgang mit Normen
- Teil 2: Methoden der Risikobeurteilung
- Teil 3: Risikoeinschätzung mit der EN ISO 13849-1
- Teil 4: Methodik einer Risikoeinschätzung mit der EN 62061
- Teil 5: Eine Risikoeinschätzung mit der EN 23125
- Teil 6: Auswahl einer Verriegelungseinrichtung nach EN ISO 14119
- Teil 7: Die EN ISO 14119 im Detail
- Teil 8: EN ISO 14119 – Funktionsprinzipien einer Zuhaltung
- Teil 9: Manuelle Möglichkeit zur Entsperrung
- Teil 10: Auswahl einer Verriegelung mit oder ohne Zuhaltung
- Teil 11: Beurteilung der Sicherheitstechnik
- Teil 12: Beurteilung der Entsperrung einer Zuhaltung
Manuelle Möglichkeit zur Entsperrung
Im nächsten Schritt für die Auswahl einer geeigneten Zuhaltung muss nun bestimmt werden, ob die Zuhaltung eine zusätzliche manuelle Möglichkeit zur Entsperrung benötigt – beispielsweise für den Fall eines Energieausfalls oder damit eine eventuell eingesperrte Person von innen die Tür öffnen kann. Folgende Entriegelungsmöglichkeiten sieht die Norm vor:
Hilfsentriegelung
Eine Hilfsentriegelung ist keine Sicherheitsfunktion. Sie dient dazu, dass bei Spannungsausfall ein Zugang zur Maschine möglich ist. Die Hilfsentriegelung muss gegen Missbrauch gesichert sein, zum Beispiel durch eine Plombe oder durch Verlackung. Die meisten Zuhaltungen von Euchner sind bereits so vorbereitet.
Fluchtentriegelung
Eine Fluchtentriegelung ist ebenfalls keine Sicherheitsfunktion. Sie sorgt aber dafür, dass sich eventuell eingeschlossene Personen aus dem Maschinenbereich selbstständig befreien können. Diese Anforderung kommt nicht aus der EN ISO 14119, sondern aus der Maschinenrichtlinie. Eine Fluchtentriegelung muss dementsprechend so angebracht werden, dass sie von außen nicht erreicht werden kann.
Notentsperrung
Und auch die Notentsperrung ist keine Sicherheitsfunktion, sondern dient dazu, dass im Notfall der Gefahrenbereich in einer Maschine schnell erreichbar ist. Ein Applikationsbeispiel hierfür ist etwa, dass ein Brand in der Anlage ausbricht und schnell gelöscht werden muss. In diesem Fall ist der Zugang ohne Werkzeug möglich, während für das Zurückstellen der Notentriegelung ein Werkzeug oder Ähnliches zum Einsatz kommen muss. Mit einer Notentsperrung kann in fast allen Fällen das Ruhestromprinzip für den Zuhaltemagneten auch dann Anwendung finden, wenn ein schneller Zugang zur Maschine von außen gewährleistet sein muss.
Anwendungsabhängiger Einsatz
Grundsätzlich ist die Anwendung einer Entriegelungsmöglichkeit nicht vorgeschrieben. Die Notwendigkeit zur Verwendung einer optionalen Entriegelung ergibt sich immer nur aus dem jeweiligen Anwendungsfall. Technisch können sowohl Fluchtentriegelung, als auch Notentsperrung nahezu beliebig ausgeführt sein. Die EN ISO 14119 fordert bei beiden nur, dass sie ohne Hilfsmittel und auf einfache Weise zu betätigen sind.
Bei verdecktem Anbau der Zuhaltung eignet sich beispielsweise eine Bowdenzugentriegelung sehr gut. Je nach geplantem Einsatzzweck ist diese mit oder ohne Rastung erhältlich. In der Ausführung mit Rastung lässt sich die Forderung nach einem Rücksetzen mit einem reparaturähnlichen Aufwand – also durch den Einsatz eines Werkzeugs oder durch das Rücksetzen in der Steuerung – für die Notentsperrung umsetzen. Dies ist bei einer Fluchtentriegelung nicht zwingend notwendig. (ik)
Weitere Informationen zur industriellen Sicherheitstechnik von Euchner
Hintergrund: Sicherheitstechnik für Maschinen
Zusammen mit dem Normenexperten Jens Rothenburg von Euchner wollen wir Ihnen im Rahmen dieser Serie zum praktischen Umgang mit Normen in der Sicherheitstechnik für Maschinen in Form von kompakten Beiträgen die einzelnen Phasen der Entwicklung der Sicherheitstechnik einer Maschine näherbringen.
Die Serie „Sicherheitstechnik für Maschinen“ besteht aus den folgenden Teilen:
- Teil 1: Praktischer Umgang mit Normen
- Teil 2: Methoden der Risikobeurteilung
- Teil 3: Risikoeinschätzung mit der EN ISO 13849-1
- Teil 4: Methodik einer Risikoeinschätzung mit der EN 62061
- Teil 5: Eine Risikoeinschätzung mit der EN 23125
- Teil 6: Auswahl einer Verriegelungseinrichtung nach EN ISO 14119
- Teil 7: Die EN ISO 14119 im Detail
- Teil 8: EN ISO 14119 – Funktionsprinzipien einer Zuhaltung
- Teil 9: Manuelle Möglichkeit zur Entsperrung
- Teil 10: Auswahl einer Verriegelung mit oder ohne Zuhaltung
- Teil 11: Beurteilung der Sicherheitstechnik
- Teil 12: Beurteilung der Entsperrung einer Zuhaltung
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