Die EN 60204-1 „Sicherheit von Maschinen – Elektrische Ausrüstungen von Maschinen“ beschreibt die Anforderungen bezüglich Sicherheit, Funktionsfähigkeit und Instandhaltung elektrischer Ausrüstungen in Maschinen und Anlagen. Diese zur Maschinenrichtlinie harmonisierte B-Norm ist auch als IEC 60204-1 veröffentlicht, die Vorgängernorm war als VDE 0113-1 bis 2009 gültig. Zielsetzung der EN 60204-1 ist, gefahrbringende Situationen zu vermeiden, Risiken für Mensch und Maschine auszuschließen und letztendlich entsprechende Sicherheitsmaßnahmen schon bei der Konstruktion zu berücksichtigen. In der NFPA 79 ist ebenfalls konkret festgelegt, wie eine elektrische Anlage beschaffen sein muss, um die hohen Sicherheitsanforderungen bei Konstruktion, Verdrahtung aber auch Dokumentation zu erfüllen. Die NFPA 79 gilt für elektrische und elektronische Ausrüstungen in der Industrie mit einer Betriebsspannung bis 600 V. Maschinenbauer, die ihre Produkte in die USA verkaufen möchten, müssen diese US-Norm anwenden. NFPA 79 ist damit der wesentliche Sicherheitsstandard für Industrieanlagen in den USA.
Der Geltungsbereich der NFPA 79 umfasst elektrische und elektronische Ausrüstungen, Apparate oder Systeme elektrisch betriebener Maschinen und Anlagen. Die Norm definiert die Anforderungen in Bezug auf Konstruktion, Verdrahtung, Erdung, Bedienung aber auch Kennzeichnung, Dokumentation sowie Prüfung. Als eine der fachspezifischen Normen findet die NFPA 79 in den USA besondere Beachtung. So weist zum Beispiel die NEC bei industriellen Maschinen besonders auf die NFPA 79 hin und hat hier quasi gesetzlichen Charakter. Um auch laufende Entwicklungen zu berücksichtigen, wird die Norm alle 3 Jahre aktualisiert. Zur Zeit gilt die Fassung von 2018. Zu den besonderen Themen gehört heute auch der Überspannungsschutz.
Die Norm wird alle 3 Jahre aktualisiert
Jede Maschine, die in den USA in Betrieb genommen werden soll, muss vorher von einem Inspektor überprüft und abgenommen werden. Für diese Überprüfung wird neben dem NEC NFPA 70 auch der NFPA 79 herangezogen. Im Unterschied zur EU bedürfen Anlagen, die in die USA oder nach Kanada eingeführt werden, jedoch keines besonderen Prüfzeichens ähnlich dem CE. Eine Ausnahme stellen lediglich die FDA-Zulassung der Food and Drug Administration sowie die Richtlinie der Federal Communication Commission dar. Inbetriebnahme und Betrieb industrieller Maschinen und Anlagen erfordern jedoch die Zulassung lokaler Instanzen bzw. Inspektoren, die als AHJ – Authority Having Jurisdiction sowohl eine Behörde als auch eine zuständige Person sein können. Diese Instanzen erwarten aber die Prüfzeichen sogenannter Nationally Recognized Testing Laboratories (NRTL), die die Maschinen und Anlagen auf ihre Normenkonformität hin überprüfen und zertifizieren. Diese NRTL werden von der Bundesbehörde für Arbeitssicherheit, der Occupational Safety and Health Administration (OSHA) ausgewählt. Ist nun ein AHJ der Meinung, dass eine Maschine nicht vollumfänglich normkonform ist, können Abnahme und Zertifizierung gemäß NFPA 79 verweigert werden. Welche Fassung des NFPA 79 sowie des NEC lokal zur Anwendung kommt, hängt vom jeweiligen Bundesstaat ab.
Da im Rahmen der NFPA 79 der Personenschutz eine übergeordnete Rolle spielt, darf beispielsweise eine auftretende Überspannung die Sicherheitskreise einer Maschine nicht beschädigen, um so gefährliche Situationen für Menschen an der Maschine auszuschließen. Gemäß National Electric Code von 2017 und NFPA 79 von 2018 müssen deshalb Schaltschränke, die mit elektrischen Sicherheitskreisen ausgestattet sind, mit Überspannungsschutz-Komponenten gemäß UL 1449 für die Stromversorgung ausgerüstet sein. Wichtig ist auch, dass sie eine Kurzschlussfestigkeit aufweisen, die größer ist als der Bemessungs-Kurzschlussstrom am Einbauort. Zu beachten ist außerdem, dass geeignete Überspannungsschutzgeräte so nah wie möglich an der Einspeisung installiert werden. ge
ANSI: hier.pro/4L9jK
NFPA: hier.pro/rXLIr
Lapp Kabel: hier.pro/WDST7
Lütze: hier.pro/U7veX
Phoenix Contact: t1p.de/4sr9
TÜV Süd:hier.pro/cIJgH