Seit kurzem lassen sich bei dem Spezialisten für Greifsysteme und Spanntechnik Schunk Maschinenbauteile, wie Adapterplatten, Vorrichtungen, Schutzhüllen oder funktionsintegrierte Komponenten additiv produzieren, ohne dass in Sinteranlagen, 3D-Drucker oder Know-how investiert werden muss. Sämtliche Teile werden wahlweise aus Polyamid (PA 2201), Aluminium (AlSi10Mg) oder Edelstahl (1.4404) in hochwertiger und präziser Maschinenbauqualität gefertigt. Innerhalb kurzer Zeit können alle gängigen CAD-Formate hochgeladen, im 3D-Viewer angezeigt und vollautomatisch auf ihre Druckbarkeit geprüft werden. Bereiche, die beispielsweise aufgrund der Materialstärke für die additive Fertigung kritisch sind, werden automatisch gekennzeichnet. So lassen sich Bauteile gezielt für die Fertigung optimieren und immer wieder neu prüfen, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist. Passend zum ausgewählten Werkstoff zeigt das System den Liefertermin sowie den Preis des Bauteils an. Dieser wird volumenbasiert ermittelt. Bis zur Auftragserteilung können die Daten jederzeit durch neue Uploads ersetzt oder die Werkstoffauswahl verändert werden. Sämtliche Projekte lassen sich speichern, um sie zu einem späteren Zeitpunkt anzupassen oder erneut auszuführen. Über eine integrierte Freigabe- und Kommentarfunktion ist es zudem möglich, Projekte zur Abstimmung beziehungsweise Bestellung weiterzuleiten. Der intuitiv bedienbare, HTML-basierte und browserunabhängige 3D-Printservice ist auf allen internetfähigen PCs, Smartphones, Tablet-Computern und anderen Endgeräten nutzbar. Er eignet sich für Maximalabmessungen von 160 mm x 120 mm x 100 mm. Tauchen Fragen auf, können speziell geschulte 3D-Druckexperten zurate gezogen werden. Die Lieferzeit liegt je nach Auftragslage bei rund zehn Arbeitstagen.
Konstruktionsprozesse spürbar verkürzen
Mit dem Tool leistet Schunk einen Beitrag, um die Herausforderungen der Variantenvielfalt in den Griff zu bekommen. „In Zukunft wird immer weniger Zeit bleiben, um Anlagen auf neue Werkstücke umzustellen. Unsere digitalen Services setzen genau hier an“, erläutert Marcel Nagel, Head of Product & Portfolio Management for digital Products & product-related Services. „Die Digitalisierung der Produktion wird weit mehr als den Aufbau hochintegrierter und vernetzter Maschinen umfassen. Sie betrifft den kompletten Anlagen-Lebenszyklus vom Konzept und der Auslegung einzelner Komponenten bis zur Wartung und Langzeitanalyse.“ In einer breit angelegten Digitalisierungsoffensive möchte man daher die Konstruktions- und Inbetriebnahmeprozesse von Spannlösungen und Handhabungssystemen verkürzen. Um Planern und Technikern eine größtmögliche Transparenz gegenüber allen am Konstruktions- und Entscheidungsprozess beteiligten Partnern zu erzielen, verknüpft das Unternehmen Digitale Zwillinge, Smart Parts, Auslegungstools, Konfiguratoren und Onlinetools, wie den 3D-Printservice. Dass die Frage des Make or Buy in derart rasanten Zeiten immer stärker in den Fokus rückt, wird Insider nicht überraschen. „Wir gehen davon aus, dass effiziente Dienstleistungen, wie der 3D-Printservice oder intelligente Tools zur Prozessüberwachungen sehr bald an Bedeutung gewinnen werden“, erläutert Nagel. Letztlich ginge es darum, mit dem 3D-Printservice Zeit zu sparen und Prozesse möglichst effizient zu gestalten. eve
Direkt zum 3D-Printservice:
Hannover Messe 2019: Halle 17, Stand B40
Bild: Schunk
„Die Digitalisierung der Produktion wird weit mehr als den Aufbau hochintegrierter und vernetzter Maschinen umfassen.“