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Mit dem Bohrkopf durch den Fels

Hoven: Hydraulikzylinder
Mit dem Bohrkopf durch den Fels

Beim Bau des Druckwasserstollens in einem Pumpspeicherkraftwerk in Kärnten sorgen robuste und leistungsfähige Zylinder des Stolberger Hydraulikentwicklers Hoven für den richtigen Vortrieb.

 

Der Autor: Tim Hacken, technischer Redakteur, Timtomtext, Aachen, i. A. von Hoven Hydraulik

Mit ohrenbetäubendem Lärm und enormer Kraft presst die gewaltige Tunnelbohrmaschine ihren Bohrkopf ins Gestein der Kärntner Alpen. Hier, an der sogenannten Stollenbrust, herrschen hohe Anforderungen an Mensch und Material. Der Bohrer mit einem Durchmesser von über 7 m arbeitet sich durch unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten. Dabei zählt höchste Präzision – auch im Sinne der Sicherheit. Daher setzen die Ingenieure der ausführenden Bau-ARGE u. a. auf Hochleistungshydraulikzylinder aus dem Rheinland: Die eingesetzte Tunnelbohrmaschine, die man auf Baudauer vom Maschinenbesitzer G. Hinteregger gemietet hat, ist mit vier Vorschubzylindern vom Spezialisten Hoven Hydraulik bestückt. Die Stolberger haben die robusten und leistungsfähigen Bauteile für die extreme Anforderung maßgeschneidert.
Alle baulichen, maschinellen und elektrischen Einrichtungen des neuen Kraftwerks werden unterirdisch ausgeführt. Dazu wird ein ausgedehntes Kavernen- und Stollensystem angelegt. Der neu zu errichtende Druckstollen verbindet drei bereits bestehende Speicherseen. Seine Länge beträgt mehr als 3000 m. Der unter 42° geneigte Druckschacht ist über 880 m lang und überwindet eine mittlere Fallhöhe von 595 m.
Ein langer Weg für die eingesetzte Tunnelbohrmaschine. Vor Baubeginn galt es, die Leistungsfähigkeit der Maschine auf einen aktuellen Stand zu bringen. Der Maschinenbesitzer Hinteregger wandte sich darum an Hoven. Die Stolberger bieten einen umfangreichen Überholservice – Recylindering genannt – für Hydraulikanlagen und -komponenten an. Dabei werden alle Bauteile geprüft und vollständig instand gesetzt oder ausgetauscht.
Maßgeschneiderte Zylinder bieten mehr Leistung
„Die Vorschubzylinder sollten allerdings auch mehr Leistung bieten als bisher. Das war mit einem Recylindering – auch aufgrund des starken Verschleißes – nicht zu realisieren“, erläutert Horst Emmerich, Leiter von Entwicklung und Konstruktion bei Hoven Hydraulik. „Deshalb haben wir gemeinsam entschieden, neue Zylinder zu entwickeln und zu fertigen.“ Eine Herausforderung bei der Neukonstruktion waren die knappen Platzverhältnisse. Sie erforderten besonders kompakte Abmessungen. Dank der Erfahrung im Bau von unterschiedlichen Hydraulikkomponenten konnte Hoven jedoch eine intelligente Dimensionierung realisieren. Schutz vor mechanischen Beschädigungen der Kolbenstangen bietet jetzt eine Nickel-Chrom-Beschichtung sowie ein bewährtes Dichtungskonzept. Die Gehäuse schützt eine widerstandsfähige Oberflächenbeschichtung.
Eine vollautomatische Anlage unter Tage
Jeder Zylinder hat ein Gewicht von 3,36 t. Die Kolben haben einen Durchmesser von 450 mm, die Kolbenstangen messen jeweils 200 mm im Querschnitt. Zusammen leisten sie eine Vorschubkraft von insgesamt 14 300 kN. Ist der maximale Kolbenstangenhub von 1,70 m erreicht, wird die Tunnelbohrmaschine automatisch nach vorne bewegt. Für den festen Halt in der Tunnelröhre sorgen insgesamt 32 Hydraulikzylinder, die die gesamte Maschine mit einer Verspannkraft von 22 200 kN im Stollen sichern.
Nach der Inbetriebnahme wird das Pumpspeicherkraftwerk eine Leistung von bis zu 430 MW zur Verfügung stellen können. Das bedeutet eine Steigerung der Erzeugungskapazität der bestehenden Kraftwerksgruppe um 40 % im Turbinen- und um 100 % im Pumpbetrieb und damit sicheren Strom für 215 000 Haushalte. I

Info & Kontakt

W. Hoven Maschinenfabrik GmbH & Co.
Christof Goergen, Vertriebsleiter
Tel.: 02402 9653-65
Detaillierte Informationen zu Hydraulikzylindern
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