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Variantenkonstruktion im Schaltschrankbau deutlich vereinfacht

Elektro-Engineering/E-CAE
Schaltschrankbau bei KBB profitiert von Eplan Plattform

Gerade bei der Entwicklung und Fertigung komplexer Schaltanlagen für anspruchsvolle Kunden aus dem Sondermaschinenbau kann eine Engineering-Plattform wertvolle Unterstützung bieten, um im Wettbewerb zu bestehen. Das Konstruktionsbüro Becker (KBB) in Augsburg setzt im Schaltschrankbau dazu die Eplan Plattform ein. Diese wird aber immer wieder um zusätzliche Tools und Funktionen erweitert – zuletzt eBuild für die Variantenkonstruktion.

Inhaltsverzeichnis

1. Klassischer Sondermaschinenbau
2. Arbeitserleichterungen sind gefragt
3. Vereinfachte Variantenkonstruktion mit eBuild
4. eView als Feedback-Kanal
5. Einstieg in die automatisierte Fertigung von Schaltboxen
6. Einzeladerbeschriftung: ‚Make‘ statt ‚buy‘
7. Verdrahten ohne Schaltplan
8. Consulting-Unterstützung ist hilfreich

Klassischer Sondermaschinenbau

Stückzahl Eins ist für das familiengeführte Konstruktionsbüro Markus Becker (KBB) in Augsburg – mit Markus Becker in erster und Florian Becker in zweiter Generation – eher der Normalfall. Zu den Kunden gehört zum Beispiel ein Hersteller von Hubbühnen für die Wartung von Zügen und Straßenbahnen. „Bei diesen Anlagen ist die Elektro- und Steuerungstechnik in dezentraler Bauweise ausgeführt, das heißt in mehrere Klemmenkästen aufgeteilt“, berichtet Florian Becker. „Andere Kunden stellen Anlagen für die Absaugung von Motorabgasen, Servopressen, Misch- und Mahlanlagen sowie Windenantriebe für den Bühnenbau her – und fast immer handelt es sich um klassische Sondermaschinenbauer.“

Arbeitserleichterungen sind gefragt

Für die Projektierung der oft sehr komplexen Elektrotechnik setzt KBB die Eplan Plattform der Eplan GmbH & Co. KG aus Monheim am Rhein ein. Denn im Wettbewerb der Konstruktionsbüros und Schaltschrankbauer behaupten sich die Augsburger unter anderem durch schnelles und termintreues Abarbeiten der Aufträge – und durch die konsequente Nutzung von Innovationen. „Weil wir Ingenieure mit Leidenschaft sind, testen, prüfen und erproben wir gern“, betont Florian Becker. „Wenn Eplan etwa Testversionen mit neuen Funktionalitäten zur Verfügung stellt, probieren wir das aus – vor allem daraufhin, ob uns die neuen Features die Arbeit erleichtern.“

Vereinfachte Variantenkonstruktion mit eBuild

Eine richtungs- und zukunftsweisende Weiterentwicklung der Eplan Plattform hat sich KBB mit der Nutzung der Cloud-Funktionen erschlossen. Das primäre Ziel war hier die Vereinfachung der Variantenkonstruktion. So wird bereits auch Eplan eBuild für die Konstruktion von Varianten und Wiederholkomponenten eingesetzt. Neben der Arbeitserleichterung überzeugt aus Sicht der KBB-Elektrokonstrukteure auch das Bezahlmodell. „Wir bezahlen jährlich für einen Lizenz-Token, losgelöst von der Hardware und davon, wer die Software nutzt. Das ist fair.“

Warum die Vereinfachung dieser Aufgabe für KBB hohen Nutzwert hat, erklärt sich beispielhaft anhand eines konkreten Projektes. Bei einer Wartungs-Hubbühne für Züge mussten nahezu 200 Unterstationen und Unterverteilungen (Klemmenkästen) geplant werden. Die Klemmenkästen sind zwar ähnlich, aber fast nie gleich. „Mit eBuild können wir ganz einfach eine Grundkonstellation festlegen, die wir an die konkrete Anforderung, zum Beispiel die Leistung der Antriebe oder die Position der Schaltbox im Verteilernetz, anpassen“, erläutert Florian Becker. Das ist zwar eher ein ‚Nebeneffekt‘, aus Sicht der KBB-Elektroplaner aber ein ganz entscheidender: „Für die Variantenkonstruktion stellt eBuild sehr praktische Software-Tools bereit, die diese Aufgabe extrem erleichtern.“

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eView als Feedback-Kanal

Neu für die Becker-Konstrukteure ist auch die Nutzung der Viewing-Funktion in Eplan eView. „Wir nutzen diese Funktion überwiegend als internen Feedback-Kanal: Die Kollegen können zum Beispiel Kommentare und Notizen einfügen, Freigaben erteilen und dabei auch externe Mitarbeiter einbinden“, fährt Florian Becker fort. „Das sorgt für einen ebenso einfachen wie strukturierten Workflow.“ Praktisch ist auch die Nutzung vor Ort, während der Installation und Inbetriebnahme: „Weil eView auch auf dem Tablet funktioniert, können die Kollegen auf der Baustelle mit dem Stift Notizen und Anmerkungen in die Dokumente einfügen. Das verbessert den Informationsfluss.“ Ein weiterer Vorteil: Das Tool ist kostenlos.

Einstieg in die automatisierte Fertigung von Schaltboxen

Weil das Konstruktions-Team von KBB stets gut ausgelastet ist, traf es sich gut, dass Tim Flinspach als Werksstudent seine Bachelor-Arbeit über die Implementierung der neuen Eplan Funktionen geschrieben hat. Seit dem Abschluss des Studiums verstärkt er das KBB-Team und betreut die Umsetzung der Projekte.

Eines der Projekte betrifft den Schaltschrankbau. „Wir fertigen sehr viele kleinere Klemmenkästen und Unterverteilungen aus Kunststoff“, sagt dazu Florian Becker. „Diesen Schritt haben wir jetzt automatisiert, indem wir eine Fräsanlage angeschafft haben und die Fräsdaten in Eplan Pro Panel generieren.“ Das funktioniert in der Praxis hervorragend und erleichtert tatsächlich die Arbeit in der Fertigung: „Wir müssen die Ausschnitte für Displays und Bedienelemente nicht mehr manuell aussägen. Das spart Zeit, und die Gehäuse sehen auch besser aus.“

Einzeladerbeschriftung: ‚Make‘ statt ‚buy‘

Neben der Fräsanlage hat KBB auch eine Anlage für die Konfektionierung und Beschriftung von Einzeladern angeschafft. Im Shopfloor des Konstruktionsbüros ist Arthur Kinder damit beschäftigt, die Fahrweise der Anlage zu optimieren: „Wir arbeiten noch an der Farbauswahl, um eine optimale Lesbarkeit zu erzeugen. Im Moment exportieren wir die Kabelliste aus Eplan mit allen relevanten Informationen wie Länge, Querschnitt und Bedruckung noch in eine Excel-Liste. Demnächst wird die Anlage aber direkt die Daten aus Eplan Pro Panel nutzen.“

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Verdrahten ohne Schaltplan

Ein weiteres aktuelles Optimierungsprojekt betrifft die Verdrahtung der Schaltschränke und Klemmenkästen. Hier wird nun konsequent Eplan Pro Panel genutzt, was zur Folge hat, dass die Mitarbeiter in der Fertigung ohne Schaltplan verdrahten können – und dass die Leitungslängen immer passen, ohne große Sicherheitszugaben. Florian Becker: „Gerade bei Arbeitsbühnen-Anlagen für Schienenfahr-zeuge von bis zu 400 m Länge ist der Kabelanteil sehr hoch. Früher haben wir vor Ort mit Kabeltrommeln gearbeitet. Jetzt liefern wir abgelängte, konfektionierte und beschriftete Leitungen. Das spart Zeit und hilft, Fehler zu vermeiden.“

Consulting-Unterstützung ist hilfreich

Eher unüblich war es für Florian Becker, bei den beschriebenen Projekten Consulting-Unterstützung von Eplan in Anspruch zu nehmen. „Eigentlich erarbeiten wir uns das nötige Wissen selbst, mit Hilfe von Videos und Foren. Hier aber war das Consulting wirklich hilfreich und empfehlenswert. Es hat uns ein tieferes Verständnis vermittelt und zu manchem Aha-Effekt geführt.“
Für die kommenden Monate haben sich die Verantwortlichen weitere Projekte vorgenommen: „Wir werden die Aderkonfektionierung weiter verbessern, in Richtung Smart Wiring. Und wir werden uns mit dem Augmented-Reality-Add-on von eView beschäftigen. Es bietet das Potenzial, den Service vor allem bei Anlagen im Ausland zu vereinfachen, weil wir uns zumindest im ersten Schritt per AR ein Bild von der Lage machen können.“ (co)

www.eplan.de

Nähere Infos zur aktuellen Eplan Plattform



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