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Siemens PLM reduziert Bürokratieaufwand bei XAL

CAD- und PLM-Anwendung
Siemens PLM reduziert Bürokratieaufwand bei XAL

Mit Siemens Teamcenter eliminiert der LED-Leuchtenhersteller XAL aufwendige Zusatzaufgaben und reduziert die Zeit für die Erstellung von Dokumenten um 75 %. Die nun global einheitliche Kommunikation erleichtert datentechnisch auch die Eröffnung von neuen Standorten.

Julie Dörr, freie Autorin für Siemens in München

Lichtlösungen von XAL sind so konzipiert, dass sie sich harmonisch in die Architektur einfügen und nicht den Fokus der Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Konstrukteure des Unternehmens verwenden seit Beginn 3D-CAD-Tools. Im Jahr 2004 erfolgte die Umstellung auf die Solid-Edge-Software von Siemens. Zu dieser Zeit wuchs die Abteilung rasant. Deshalb war es für XAL unerlässlich, dass neue Mitarbeiter schnell, einfach und unkompliziert Informationen finden und mit der Software arbeiten konnten. Solid Edge wurde aufgrund der CAD-Leistung und der integrierten Konstruktionsmanagementlösung Insight ausgewählt. Diese bot zudem die Möglichkeit, Daten aus ERP- und MES-Software von XAL zu importieren. „Wir verwenden Solid Edge bis heute und haben nicht vor, die Software zu wechseln“, sagt Erik Stöcklmair, Technology Application Manager bei XAL. „Im Laufe der Jahre haben wir gesehen, wie sich die Software entwickelt und von einer großen Anzahl neuer Funktionen profitiert hat, die nach und nach hinzugefügt wurden.“ Die zusätzlichen Funktionen ermöglichen eine schnelle Umsetzung vieler Varianten der puristischen XAL-Designs.

Expansion erfordert umfassende PLM-Lösung

XAL ist seit der Einführung von Solid Edge erheblich gewachsen. Während 70 Ingenieure am Hauptsitz in Graz den Großteil der Entwicklungsarbeit übernehmen, arbeiten sie auch eng mit 15 Entwicklern in China und 10 in den USA zusammen. „Obwohl Insight auf lokaler Ebene völlig ausreichend war, veranlasste die Notwendigkeit einer globalen Zusammenarbeit den Übergang zu einer umfassenderen PLM-Lösung“, erklärt Volker Taus, Senior Project Manager Organisationsentwicklung bei XAL. „Unser Ziel war es, ein System einzuführen, mit dem wir problemlos neue Standorte hinzufügen und gleichzeitig eine enge Integration mit unserem zentralen ERP-/MES-System ermöglichen können.“

Unterstützt von externen PLM-Beratern hatte XAL praktisch alle wichtigen PLM-Softwareprodukte auf dem Markt untersucht. Zu den wichtigsten Kriterien für das System gehörten neben leistungsstarken und dennoch einfach zu bedienenden Funktionen ein Anbieter mit einer führenden Marktposition und ein langfristiges Engagement zur Unterstützung und Weiterentwicklung der Software. „Wir haben einen Lieferanten gesucht, der im Stande ist, enorm große Datenmengen aus dem bestehenden System zu übertragen“, so Stöcklmair. Auch aus diesem Grund entschied sich XAL für Teamcenter von Siemens PLM Software. „Die Lösung wurde vom regionalen Siemens-PLM-Software-Solution-Partner Acam implementiert, der uns seit der Umstellung auf Solid Edge hervorragende Dienste geleistet hat“, ergänzt Stöcklmair.

XAL und Acam führten ein gemeinsames Projekt zur Einführung von Teamcenter durch und integrierten zunächst zwei Entwicklungsstandorte in Österreich und den USA. Von Anfang an umfasste das Projekt den bidirektionalen Datenaustausch mit der ERP- und MES-Software des Unternehmens unter Verwendung von Teamcenter Gateway for Enterprise Applications. Diese Applikation ermöglicht es Unternehmen, komplette Stücklisten und alle produktbezogenen Dokumente mit den ERP-/MES-Systemen zu synchronisieren. „Die größte Herausforderung für uns war die Übertragung der enormen Datenmengen, die über viele Jahre hinweg generiert wurden“, sagt Johann Mathais, Geschäftsführer von Acam. „Um Dateninkonsistenzen zu reduzieren, wenn Projekte nach der Übertragung im Altsystem bearbeitet werden, mussten wir alle Daten auf einmal und nicht projektweise migrieren.“

Mit den damals verfügbaren Tools hätte die Übertragung rund 600 Stunden gedauert, so dass die Aufgabe einen gewissen Einfallsreichtum erforderte. Siemens und Acam hatten gemeinsam eine Strategie entwickelt, die einen Projektstopp in Insight an einem Mittwochabend vorsah, wobei die Migration am darauffolgenden Sonntag abgeschlossen werden sollte. Das Datum wurde gewählt, weil in dieser Woche der Freitag zufällig ein Feiertag war. In der Zwischenzeit wurde die Arbeit mit dem Altsystem bis zur letzten Minute fortgeführt. „Vor dem eigentlichen Wechsel hatten Acam und Siemens eine Testinstallation mit den Teamcenter-Lizenzen geliefert. So konnten unsere Konstrukteure Anwendungsfälle entwickeln, die als Grundlage für die von Acam programmierten Datenmigrationsroutinen dienten“, sagt Stöcklmair. „Dies gab uns auch die Möglichkeit für ein umfangreiches Benutzertraining, so dass wir einen schnellen Neustart hatten.“

Schnelle, effiziente und weltweite Zusammenarbeit

„Nach der Umstellung auf Teamcenter verlief die Inbetriebnahme absolut reibungslos – genauso hatten wir uns das vorgestellt“, sagt Taus. „Seitdem profitieren unsere Entwicklungsingenieure von der intuitiven Bedienung und einfachen Lernprozessen. Dank Teamcenter ist es nun leichter, neue Mitarbeiter an unseren Standorten schnell, nachhaltig und nachvollziehbar in den Entwicklungsprozess zu integrieren. Mit Teamcenter ist die Eröffnung eines neuen Standorts aus datentechnischer Sicht keine große Sache mehr.“

Dank der Implementierung von Teamcenter als globale PLM-Software konnte das Unternehmen einen belgischen Lampenhersteller mit einem Design-Büro in China gewinnen. „Obwohl die chinesischen Kollegen zunächst nicht bereit waren, von ihrem alten Softwaresystem abzurücken, haben sie es am Ende doch gemacht und den Übergang in kürzester Zeit vollzogen. Jetzt führen sie selbstständig sehr komplexe Arbeitsabläufe durch“, erinnert sich Stöcklmair. „Das ist umso bemerkenswerter, da wir Österreicher es schwer hatten, Nachrichten auf der chinesischen Benutzeroberfläche von Teamcenter zu interpretieren.“

Die Verwendung von Teamcenter für das CAD-Datenmanagement und die Handhabung von Stücklisten hat auch einige weniger produktive Routinearbeiten bei der Produktion neuer Leuchten eliminiert. Dazu gehört beispielsweise die Erstellung vieler tausender Dokumente in neutralen Formaten, die jedes Jahr von nachgelagerten Prozessen benötigt werden. „Die Verwendung des Teamcenter-Dispatchers hat den Zeitaufwand für diese Aufgabe erheblich reduziert“, sagt Taus. „Unsere Ingenieure erstellen jetzt in gerade einmal einem Viertel der Zeit genauso viele Dokumente wie zuvor.“ Die Software sei intuitiv und beinhaltet die Use-Case-Bibliothek, die vor der Migration erstellt wurde, so dass nur ein Minimum an Training erforderlich sei, fügt Stöcklmair hinzu. „Mit der integrierten Workflow-Engine von Teamcenter gehört die Suche nach den richtigen Informationen oder die Verwendung falscher Dokumente der Vergangenheit an. Ingenieure können sich auf die Konstruktionsarbeiten konzentrieren. Der Aufwand für Bürokratieaufgaben, die wir jedes Jahr einsparen, beläuft sich auf vier Arbeitsjahre.“

XAL wächst kontinuierlich weiter. Daher hat das Unternehmen kürzlich seine bestehenden ERP- und MES-Systeme durch leistungsfähigere Lösungen ersetzt. „Nach unseren Erfahrungen mit der Einführung von Teamcenter, einschließlich der engen Integration mit den Business-Softwaresystemen, fanden wir es einfach, die PLM-Software anzupassen“, sagt Taus. „Die gleichen Siemens-Spezialisten, die die Schnittstelle implementiert hatten, haben sie dann entsprechend den neuen Anforderungen aktualisiert.“ tm

www.siemens.com

Weitere Teamcenter-Anwenderberichte als Video, etwa aus der Raumfahrt, dem Motorsport oder der Medizintechnik:
www.hier.pro/2jnjD

Hannover Messe 2018: Halle 9, Stand D35


PLUS

LED-Pionier

Lichtlösungen, die in punkto Energieeffizienz, Funktionalität und Ästhetik außergewöhnlich sind, bestimmen das Geschäft der XAL GmbH. Schon im Gründungsjahr 1989 konzentrierte sich der Hersteller aus Graz in Österreich voll auf LED-Technologien, als andere an der Leuchtdiode noch zweifelten. Von 1300 Mitarbeitern arbeiten 95 in der Forschung und Entwicklung. Rund 7 % des Umsatzes gehen in diesen Bereich. Viele der Leuchten sind Komponentenprodukte, aus denen Lichtdesigner maßgeschneiderte Lösungen zusammensetzen; dabei realisiert XAL auch spezielle Sonderwünsche. Das Design und Styling wurde mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet.

Bild: XAL


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