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Nachhaltigkeit – Hype oder Trend?

Industriedesign unter dem Blickwinkel der Ökobilanz
Nachhaltigkeit – Hype oder Trend?

(hn) Ist die Forderung nach ökologischem Bewusstsein und Nachhaltigkeit eine momentane Erscheinung, oder steht sie am Anfang einer umweltbewussten Produktentwicklung? KEM ist dieser Frage nachgegangen und hat sich mit dem Münchner Industriedesigner Stefan Eckstein über Innovation, Glaubwürdigkeit und Verantwortung in der Konstruktion unterhalten.

Sie beschreiben Eckstein Design unter anderem mit Begriffen wie Innovation, Präzision und Authentizität. Was kann man als Kunde erwarten?

Eckstein: Wir legen Wert darauf, dass jedes von uns gestaltete Produkt glaubwürdig ist. Die präzise Detailarbeit ist dabei sehr wichtig, denn sie lässt eine Gestaltung erst die richtigen Zeichen und Signale senden, die im täglichen Gebrauch der Produkte überzeugen. Wir wollen als Ideengeber gesehen werden, die Trends erkennen und zukunftsfähige Konzepte schaffen.
Sie sind Ihrer Zeit also schon voraus?
Eckstein: Produkte, Services, Standards und Qualität gleichen sich weltweit an. Gutes Produktdesign macht den Unterschied und denkt voraus. Bei Eckstein Design entstehen mit der Solidworks CAD Software die Designs von Morgen – schon heute. Um dies zu erreichen, muss man natürlich Trends erkennen und verfolgen: in der Farbforschung, Ergonomie und Materialwissenschaft sowie bei Fertigungstechnologien. Letztlich sind Innovationen nicht nur ein Wettbewerbsvorteil, sondern eine überlebenswichtige Strategie. Das gilt für unser Unternehmen ebenso wie für unsere Kunden. Produkte, die von uns gestaltet sind, liefern zusätzlich den Bauchfaktor. Der Bauchfaktor entscheidet für ein gutes Produkt.
Innovativ zu arbeiten ist eine industrieübergreifende Forderung. Worin sehen Sie als Industriedesigner die wichtigsten Faktoren, um dies erfolgreich umzusetzen?
Eckstein: Respekt ist die Basis jedes sinnvollen Miteinanders. Respekt zeigt sich in vielen Facetten eines Unternehmens. Alle erfolgreichen Unternehmen kommunizieren offen und aufrichtig. Vertrauen schaffen ist die höchste Tugend für erfolgreiches Industriedesign. Offenheit und Aufrichtigkeit sind die beiden Standbeine dazu. Zu unseren Kunden zählen Unternehmen aus dem Konsumgüterbereich, dem Maschinenbau oder der Medizintechnik. Innovation ist nicht mehr nur reine Funktionalität, sondern die perfekte Verbindung mit dem Design, das auch morgen noch überzeugen muss. Unsere Verantwortung als Industriedesigner liegt also darin, innovative, nachhaltige Ergebnisse in ästhetischer und funktioneller Hinsicht zu schaffen.
Nachhaltigkeit ist ein dehnbarer Begriff, der häufig als Unternehmensphilosophie genannt wird. Was verstehen Sie darunter?
Eckstein: Neben den „state-of the-art“ Anforderungen, die wir an ein Produkt und dessen Materialien stellen, wie Funktionalität, Wertigkeit und Ästhetik, rückt die Nachhaltigkeit immer mehr in den Fokus unserer Kunden. Nicht selten auch aus gesellschaftlichem Druck. Zudem darf man die staatlichen oder regulatorischen Vorgaben wie EU- oder Compliance-Richtlinien für eine effizientere und schonendere Ressourcennutzung nicht vergessen. Wir sehen daher Nachhaltigkeit als Prüfstein zukünftiger Innovationen.
Wie wird Eckstein Design dieser Herausforderung gerecht?
Eckstein: Wir differenzieren in harte, weiche, echte und gefühlte Herausforderungen. Im ersten Schritt analysieren wir die Produktwerte. Im Kick-Off-Workshop stellen wir kritische Fragen. Die Reaktionen offenbaren ethische Werte. Wir fahnden nach harten und weichen, nach echten und gefühlten Alleinstellungsmerkmalen für das Produkt. Es entstehen Konzepte per Skribble, Skizze und Rendering. Aus diesem Inhalt werden dann 3D-Modelle mit dem CAD-System Solidworks und auch mit der Nachhaltigkeitssoftware Solidworks Sustainability generiert. Damit können wir zum Beispiel sehr einfach alternative Materialien finden, indem wir nach Materialeigenschaft oder Materialklasse suchen, sowie die Umweltbelastung eines Materials aufzeigen und verschiedene Materialien miteinander vergleichen. Bislang fehlte ein solches Tool, um die Hauptindikatoren der Umweltbelastung in der Produktentwicklung zu bewerten. Solidworks Sustainability hilft uns, im Konstruktionsprozess mithilfe einer fundierten Datenbank die richtigen Entscheidungen für unsere Kunden zu treffen. Hierin sehen wir die Glaubwürdigkeit in unsere Designs bestätigt.
Wie haben Sie Ihre Kompetenzen erweitert, um nachhaltiges Design realisieren zu können?
Eckstein: Über sehr effiziente, einsetzbare Online- und Offline-Tools- und -Techniken sind wir am Nabel der Zeit, um konsequent und gezielt zu diesem Thema weiter zu forschen. Mit einfachen, klaren, glaubwürdigen, konsistenten, sympathischen und wiedererkennbaren Botschaften realisieren wir nachhaltiges Design in jedem Marktsegment. Zusätzlich nutzen wir Solidworks, welches mit dem Sustainable Design Guide eine gute Möglichkeit bietet, sich das nötige Wissen im Eco-Design anzueignen. Hierzu stellt Solidworks einen Leitfaden zum kostenlosen Download zur Verfügung. Wir sind aber noch einen Schritt weiter gegangen und haben uns von Solidworks zu CSDAs, Certified Sustainable Design Associates, zertifizieren lassen. Alle Designer in unserem Haus haben das Examen erfolgreich bestanden und somit nachweisbar die Prinzipien von Eco-Design verstanden.
Wie integrieren Sie die Ökobilanzprüfung in den Konstruktionsprozess?
Eckstein: Ziel ist es, eine glaubhafte Kernaussage zur Oköbilanz klar, eindeutig, relevant, erinnerbar in Wort und Bild darzustellen. Das Zentrum bildet der Mehrwert für das Unternehmen. Die Untersuchung der Umweltbelastung lässt sich direkt aus der Konstruktion heraus starten. Wir schätzen die einfach und intuitiv zu bedienende Benutzeroberfläche beider Solidworks Lösungen sowie die Geschwindigkeit, mit der wir Berichte der Umwelteinflussfaktoren mit Solidworks Sustainability erstellen können. Es ist nur ein Mausklick und schon haben wir einen detaillierten und ansprechenden Report zu einem 3D-Modell vorliegen.
Wie sieht Design- forschung in Ihrem Haus aus?
Eckstein: Im Team entwickeln wir kreative Ansätze auf Basis der Designforschung. Was kennzeichnet zukünftige Produkte? Welche Technologien sind veränderlich? Welche Produktaussage bringt das Wesentliche sympathisch auf den Punkt? Wir möchten unseren Kunden einen Mehrwert liefern. Zum einen werden sie einer umweltbewussten Produktentwicklung gerecht, da wir bereits in einer frühen Phase der Konstruktion die kritischen Stationen des Lebenswegs eines Produktes durchleuchten. Zum anderen steigern wir damit das Vertrauen und die Wertschätzung in die Arbeit von Eckstein Design, denn Produktdesign braucht Herzblut und Leidenschaft.
Eckstein Design, Tel.: 089 383807-10, E-Mail: info@ eckstein-design.com
Solidworks, Tel.: 0 89 612 956-0, E-Mail: isabelle.reich@3ds.com
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