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Hexion modernisiert sein Engineering mit einer Plattform von Aucotec

Digitaler Anlagen-Zwilling
Hexion modernisiert sein Engineering mit einer Plattform von Aucotec

Hexion modernisiert sein Engineering mit einer Plattform von Aucotec
Sämtliche Geräteunterlagen sind in der Plattform Engineering Base abgelegt und mit dem Projekt des Anwenders verknüpft. So auch extern erstellte Dokumentationen wie etwa Stromlaufpläne Bild: Hexion
Ganzheitliche, digitale Anlagenmodelle, die über den gesamten Lebenszyklus hinweg System- und Disziplin-übergreifend Daten zur Verfügung stellen, sind unerlässlich, auch – oder besser gesagt: gerade – für den digitalen Anlagen-Zwilling. Eine datenzentrierte Plattform, die dies ermöglicht, ist Engineering Base von Aucotec. Der Chemie-Riese Hexion nutzt die Plattform als „single source“ sämtlicher Engineering Informationen, um seine eigenen individuell konfigurierten Anlagen zu entwickeln.

Johanna Kiesel, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Aucotec AG, Hannover

Inhaltsverzeichnis

1. Digitale Anlagen-Zwillinge
2. Verknüpfung von Dienstleister- und Zuliefererdaten
3. Stromlaufpläne im Typical Manager
4. Ausblick
5. Hosting Service für Engineering-Software

 

Verbundharze, Komposit-Kunststoffe, Spezialchemie: Ihre Einsatzmöglichkeiten, etwa für Windkraftanlagen-, Automobil- oder Flugzeugbau, sind vielfältig, stellen aber höchste Ansprüche an Qualität und Sicherheit. Genau wie die hochkomplexen Anlagen, die diese Stoffe herstellen. Mit Blick besonders auf Zukunftsfähigkeit hatte sich der Duisburger Ableger des US-Chemieriesen Hexion deshalb entschieden, sein Anlagen-Engineering zu modernisieren. Als einzig wahren Weg dazu sehen die Experten dort eine Single Source of Truth für alle relevanten Daten. Das Mittel ihrer Wahl: die datenzentrierte Plattform Engineering Base (EB) des norddeutschen Systemhauses Aucotec.

Nachdem die Duisburger ihre EMR-Planung über Jahre hinweg erfolgreich mit Aucoplan umgesetzt hatten, begann im Jahr 2016 der Wechsel auf die modernere, umfassendere Plattform EB. Anlässlich einer bevorstehenden Umstrukturierung der EMR-Planung hatten sich die Verantwortlichen bei Hexion gründlich mit der zunehmenden Komplexität heutiger und künftiger Projekte auseinandergesetzt. Mit den steigenden Ansprüchen an immer schnellere Projektabwicklung bei gleichzeitig wachsender Komplexität lag für sie auf der Hand: Damit steigen auch Fehlerpotenzial und Absprache-Aufwand zwischen den Experten der verschiedenen Disziplinen. So entschied sich das Unternehmen, die Weichen langfristig zu stellen. „Wir wollten lieber in die Zukunft investieren, als in ein – wenn auch bewährtes – Altsystem. EB wird nun für uns mehr und mehr zur ‚Single Source of Truth‘ für alle As-built-Daten. Das sehen wir als einzig wahren Weg“, erklärt Christian Marschner, Senior Project Ingenieur bei Hexion.

Digitale Anlagen-Zwillinge

Herkömmliche, aus der CAE-Historie als computerunterstützte Zeichnungssysteme gewachsene Tools zeigen in der Regel „nur“ Zeichnungen und Tabellen. Dagegen ist einer der überzeugendsten Vorteile von EB neben der Datenzentrierung die Objektorientierung. In EB sind alle Projekte als digitale Anlagenzwillinge in einer zentralen Datenbank repräsentiert. Der Abgleich von Objekten, die zuvor in verschiedenen Projekten mehrfach dargestellt wurden, ist mit EB im Nu erledigt. Auf das zentrale Datenmodell können alle am Projekt Beteiligten jederzeit auch von außerhalb zugreifen und ihre Arbeit auf dem aktuellen Planungsstand aller Disziplinen aufbauen. Das reduziert Fehler und den Abspracheaufwand erheblich. Zudem war Hexions Ingenieuren wichtig, dass sämtliche Geräteunterlagen, auch aus externen Quellen, in EB abgelegt und mit dem Projekt verknüpft sind. So können alle Kollegen, vom Ingenieur bis zum Techniker im Feldeinsatz, auf sämtliche Informationen zu jedem einzelnen Objekt zugreifen.

Verknüpfung von Dienstleister- und Zuliefererdaten

EB hat auch formal überzeugt. Die Hexion-Anwender loben die vergleichsweise unkomplizierte Einführung, das flexible Managen der Nutzerrechte und das komfortable Einbinden von Zuliefererdaten. Jüngere Anwender hätten sich zwar schneller an das neue System gewöhnt als die Aucoplan-„Veteranen“, erinnert sich Marschner an die Anfänge des realen EB-Einsatzes. Er führt das auf die Office-ähnliche EB-Logik zurück. Dennoch schätzen alle die Vorteile des neuen Systems: „Die Verknüpfung von Dienstleister- und Zuliefererdaten mit unseren Betriebsmitteln oder Funktionen ist gerade unter Zeitdruck sehr hilfreich“, verweist der leitende Projektingenieur auf die Einbindung extern erstellter Dokumentationen wie etwa Stromlaufpläne, die Hexion in PDF-Form erreichen. Dass EB sofort alles zeige, was man zu einem Objekt wissen muss, auch via Webservice, habe der Key-User besonders gelobt, der nicht nur für den internen Wissenstransfer zuständig war, sondern auch für die Zusammenarbeit mit externen EB-Anwendern, berichtet Marschner und ergänzt: „Es spricht sehr für EB, dass sich auch die involvierten Fremdfirmen schnell für das System begeistern ließen.“

Ein weiterer Pluspunkt sind für ihn die Arbeitsblätter in EB. Mit intelligenten „Worksheets“ ließen sich schon in der Migrationsphase Unregelmäßigkeiten und Fehler in den Bestandsdaten zuverlässig entlarven und beheben. So haben die Listen die Datenmigration deutlich beschleunigt. Außerdem könne man mit den Worksheets laut Marschner selbst umfangreiche Wünsche schnell umsetzen. Konkret nennt er die Ergänzung von Stellenplänen durch Ex-I-Typicals. Anpassungen im Arbeitsblatt sind unmittelbar auch in der Grafik und im Explorer sichtbar.

Stromlaufpläne im Typical Manager

Der initiale Workshop von Aucotec zum Workflow und zum Umgang mit der zentralen EB-Datenbank auf einem eigenen Server fand 2016 statt. Ein Jahr später widmete sich das Unternehmen, unterstützt von Aucotec, der Datenmigration von Aucoplan zu EB. Am Hexion-Standort in Duisburg hat der Chemie-Riese als erstes Projekt eine Anlage für Verbundwerkstoffe, wie sie bei Windanlagen-Flügeln oder Formel-1-Karosserieteilen zum Einsatz kommen, von Grund auf in EB angelegt und weiterentwickelt. „Hier konnten wir die Datenbankstruktur voll ausnutzen“, sagt Projektmanager Marschner. Er verweist unter anderem auf den Verdrahtungsassistenten und den Typical Manager.

EBs Typical-Management beschleunigt das Design von Stromlaufplänen und Loops erheblich. Sämtliche Designvarianten und dazugehörigen Optionen lassen sich komfortabel handhaben. Zudem schlägt die Dimensionierungs-Funktion beim Typical-Einsatz in einem konkreten Dokument nur Komponenten vor, deren Leistungsdaten mit den Erfordernissen übereinstimmen. Und per Verdrahtungsassistent lassen sich die Geräte zentral vernetzen, während sich die verknüpften Verdrahtungslisten von selbst aktualisieren. Dies seien laut Marschner nur zwei Beispiele von diversen modernen Features, die EB und damit Hexions Ingenieure so effizient machen.

Ausblick

Der nächste Meilenstein für Marschners Team wird die Erstellung von P&IDs (Process & Instrumentation Diagrams) mit EB sein. Marschners Fazit: „Erst wenn verschiedene Disziplinen auf den zentralen Daten desselben Systems arbeiten, wird die Plattform ihre ganze Macht entfalten.“ Das universelle Datenmodell schaffe dann mit seiner außergewöhnlichen Durchgängigkeit enorme Synergien, weil Datenübergaben, Absprachen, Wartezeiten und Fehler einfach entfallen. Marschner: „Da ist noch Einiges drin!“ Zur Zeit ist aber noch die Übernahme der Bestandsdaten vom Vorgängersystem Aucoplan in vollem Gange. Etwas mehr als die Hälfte der laufenden Projekte sind aktuell bereits in EB verfügbar, darunter wichtige Infrastruktur- und erste Planungsprojekte.

Bisher ist der Standort Duisburg noch ein konzernweiter EB-Vorreiter. Hier liegen die meisten EMR-Daten, entsprechend gehen von hier die meisten Impulse für die Ausweitung des EB-Einsatzes auf weitere Niederlassungen aus. Mittlerweile befindet sich EB am Hexion-Standort in Iserlohn-Lethmate in einer Testphase. Nach und nach soll die Engineering-Plattform von Aucotec jetzt konzernweit ausgerollt werden. Dazu Marschner: „Wir sind auf einem guten Weg.“ eve

www.aucotec.com

Details zur Kooperationsplattform Engineering Base: hier.pro/j9Cvc

Hannover Messe 2019: Halle 6, Stand K 28


Christian Marschner, Senior Project Ingenieur, Hexion
Bild: Hexion

„Erst wenn verschiedene Disziplinen auf den zentralen Daten desselben Systems arbeiten, wird die Plattform ihre ganze Macht entfalten.“


PLUS

Hosting Service für Engineering-Software

Aucotec entwickelt ein neues Cloud-Modell für die kooperative Plattform Engineering Base (EB). Damit können Anwender das komplette Lizenzportfolio der Software ohne Hardware-Installationen, Administrations- und Pflege-Aufwand nutzen. Der Hosting-Service wird in Zusammenarbeit mit dem Dienstleister Mod IT Services angeboten, der seit über 25 Jahren in den Bereichen Workplace-Management und IT-Sicherheit zu Hause ist. Mehr dazu:

hier.pro/DxPL9

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