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Dassault Systèmes verzahnt seine Lösungen immer enger

SolidWorks-Tagung
Dassault Systèmes verzahnt Produkte enger

SolidWorks und Catia einfacher im Team nutzen und analog Amazon einen Marktplatz für die Industrie bereitstellen – die jährliche Anwendertagung von SolidWorks bot den rund 5000 Tagungsteilnehmern einige interessante Neuigkeiten. Deutlich wird, dass Dassault Systèmes seine Produkte immer enger miteinander verzahnt, den Kunden aber die Wahl lässt – etwa mit Blick auf den Parasolid-Kernel.

Stefan Graf, Fachjournalist in Darmstadt

Die Sonne schien um die Wette und machte dem Sunshine State California alle Ehre: Zum zweiten Mal hintereinander fand die SolidWorks World wiederholt an einem Ort – in Los Angeles – statt. Dies ist ein Novum in der Reihe der nunmehr 19 Veranstaltungen. Hier trifft sich die „SolidWorks-Gemeinde“, stellen in einer integrierten Messe mehr als hundert Partnerunternehmen ihre ergänzenden Lösungen vor. Während den drei Tagen ist auch immer das Top-Management vor Ort. Auf der Bühne informieren sie über Entwicklungen im Unternehmen, im Markt und stellen auch interessante Kunden sowie Anwendungen vor. SolidWorks CEO Gian Paolo Bassi gab mit Produktmanagern zudem einen Ausblick auf die kommenden Versionen der SolidWorks-Produktpalette, die erst Ende 2019 verfügbar sind.

Dieses Jahr standen jedoch die Fortschritte in der Verknüpfung der vielen Dassault-Systèmes-Produkte im Vordergrund. Es ist offensichtlich, dass SolidWorks immer weiter und tiefgehender in die 3D-Experience-Plattform von Dassault Systèmes integriert wird. Dies hat durchaus Vorteile, denn es wäre wenig sinnvoll, zwei PLM-Produktlinien mit CAD, PDM, Simulation et cetera vollkommen getrennt voneinander weiterzuentwickeln. Produkte eines Herstellers müssen zueinander voll kompatibel sein, das erwartet der Markt zu Recht. CEO Bassi betonte auch immer wieder, wie gut inzwischen die Zusammenarbeit mit dem französischen Entwicklungszentrum laufe. Die Ergebnisse dieser Verzahnung werden nun auch immer sichtbarer: Die Basistechnologie sowie auch einzelne Produkte der 3D-Experience-Plattform werden gemeinsam genutzt. Davon profitiert eine Vielzahl der Kunden, sei es durch einen Mix von Catia- und SolidWorks-Installationen oder Applikationen, die sowohl herkömmliche Fertigungsmethoden als auch die additive Fertigung wesentlich einfacher gestalten. Die seit langem gepredigte Durchgängigkeit von CAD zu CAM zu CNC beziehungsweise 3D-Druck wird so zur Realität. Mit interessanten technischen wie betriebswirtschaftlichen Ergebnissen. Mehrere Anbieter von additiven Fertigungsverfahren wie HP, 3D Systems oder Stratasys nutzen die Veranstaltung auch, um neue Verfahren und Maschinen zu präsentieren.

Lokal, Hybrid oder in der Cloud

Die SolidWorks-3D-CAD-Software ist nun in drei Versionen verfügbar:

  • xDesign als Cloudlösung, die lediglich einen Browser benötigt und vollkommen ohne lokale Installation auskommt.
  • Product Designer als Hybridversion, bei der die Anwendung lokal installiert ist, die Daten aber in der Cloud gespeichert werden sowie die bekannte
  • Desktopversion.

Interessant ist, dass die beiden Versionen mit „Cloudbezug“ auf dem Dassault-eigenen CAD-Kernel CGM basieren, die Desktopversion hingegen weiterhin mit dem Parasolid-Kernel von Siemens läuft. Dassault ist damit auf eine geschickte Strategie eingeschwenkt, die die noch immer sehr große Zahl – darunter viele kleine und mittelständische Unternehmen – an Bestandskunden nicht zu einem Umstieg auf ein neues System zwingt. Wer hingegen neu einsteigt, auf Clouddienste setzt und uneingeschränkt das vollständige technische Portfolio nutzen möchte, kann die Versionen xDesign oder Product Designer erwerben.

Einfacher Datenaustausch

Bislang waren Unternehmen, die CAD-Installationen sowohl von SolidWorks als auch Catia betrieben, auf Importfilter für den Datenaustausch angewiesen. In diesem Bereich steht nun mit Power’by eine wichtige Erweiterung zur Verfügung. Mit dieser können CAD-Daten zwischen Catia V5 und SolidWorks (ab etwa Mitte 2018 sollen weitere CAD-Systeme hinzukommen) ausgetauscht werden. Anwender sollen mit diesen Daten ohne Einschränkungen nativ arbeiten können. SolidWorks und Catia sind damit nun endlich miteinander verbunden. Auch beim Datenmanagement gibt es eine Neuerung: Für SolidWorks steht nun mit 3D-Experience PLM Services eine Cloud-basierte PLM/PDM-Lösung bereit.

Ein Marktplatz für Ingenieure

Gleich mehrfach präsentiert wurde ein komplett neuer Geschäftsbereich: Ein digitaler Marktplatz, der Nachfrager und Anbieter im Bereich Produktentwicklung/Fertigung zusammenbringen soll. Den cloudbasierten „Marketplace“ positioniert Dassault als Handelsplattform für digitale Design-, Engineering- und Fertigungstransaktionen. Ziel sei es, die Industriewelt so zu verändern, wie der weltweit größte Online-Endverbrauchermarktplatz (Amazon) den traditionellen Einzelhandel verändert hat und Mobilitätsanbieter den Transportsektor verändert haben. Unternehmen, die neue Fertigungsdienstleister – auch im Bereich 3D-Druck – suchen, fügen bestimmte Komponenten in ihre Designumgebung ein oder verwalten ihr ganz persönliches System aus ausgewählten Serviceanbietern und eigenen Ressourcen. Dabei sollen durch die enge Verzahnung der Systeme Risiken und Fehler reduziert werden. Im Angebot sind sowohl Komponenten von Zulieferern als auch Fertigungsdienstleistungen. Der Marktplatz umfasst zum Start bereits 50 digitale Hersteller mit mehr als 500 Maschinen und 30 Millionen Komponenten von 600 Lieferanten. Er verwaltet zudem alle Aspekte einer Transaktion zwischen Käufer und Verkäufer, wie etwa Zahlungen, Währungen und Rechnungsstellung. Das bedeutet: Für jede Transaktion gibt es eine Aufzeichnung, die vollständig zurückverfolgt werden kann.

Für einen Konzern wie Dassault Systèmes ist dies ein logischer Schritt, um seine Palette an Konstruktionslösungen mit dem Angebot von Komponentenherstellern oder Fertigern zu verbinden. Gleichzeitig erhalten die Anwender neue interessante Möglichkeiten, die ihre Arbeit vereinfachen beziehungsweise neue Optionen eröffnen. Ein weiterer Schritt, der die 3D-Experience-Plattform erweitert. Aber auch eine Konkurrenz zu bestehenden Angeboten etablierter Anbieter wie etwa Cadenas oder Traceparts.

www.3ds.com

Weitere Details zu SolidWorks bei Dassault Systèmes:

http://hier.pro/bGLLU

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