Es ist schon erstaunlich, welche Veränderungen die Software SolidWorks seit ihrer ersten Version Mitte der Neunziger erfahren hat: Vom 3D-CAD-Programm zur umfassenden Lösung für die Produktentwicklung und Fertigung. Heute enthalten die Pakete – sofern es diese überhaupt noch gibt – Werkzeuge für die mechanische und elektrische Konstruktion, Simulation, Datenmanagement, Visualisierung, Kostenberechnung, Qualitätssicherung und CAM. Und diese Auflistung ist noch nicht einmal vollständig. Mit jeder der bislang 26 Versionen wuchs die Software um weitere Funktionen, wurde schneller, stabiler und flexibler. SolidWorks setzt hierzu nicht nur auf eigene Ressourcen am amerikanischen Hauptsitz an der Ostküste der USA; auch Entwicklungen der französischen Mutter Dassault Systèmes fließen in dieses Portfolio ein. Und die zahlreichen Partner weltweit darf man nicht vergessen.
Die neue CAM-Integration ist hierfür ein gutes Beispiel, denn SolidWorks greift oft auf Anwendungen von Entwicklungspartnern zurück, die dann gemeinsam noch tiefer in die Basissoftware integriert werden – wie bei Camworks in Version 2018. Gemeinsam mit Partner Geometric entstand in anderthalb Jahren Entwicklungszeit eine Lösung, die in der Standardausführung das 2,5-Achs-Fräsen sowie Drehen ermöglicht und die um Drehfräsen, 3-Achs-, Mehrachs- und Drahterodiermaschinen erweitert werden kann. Interessant ist hier, dass die CAM-Lösung Toleranzen aus der 3D-Produktdefinition (Model-based Definition) von SolidWorks auslesen kann und so ein optimiertes Fertigungsverfahren sowie optimale Werkzeugswege angewendet werden können. Zielgruppe sind vor allem kleinere Unternehmen, die mit Standard-CAM-Funktionen gut bedient sind. Anspruchsvollere Anwender werden wohl auf die angebotenen Zusatzmodule zurückgreifen. Wird die 3-, 4- oder 5-Achs-Bearbeitung benötigt, gibt es weitere Lösungen im Partner-Umfeld.
Erweitertes Datenmanagement
Auch für das Datenmanagement gibt es eine interessante Neuerung: PDM Manage. Die Erweiterung für PDM Professional ermöglicht das Verwalten von Stücklistenartikeln ohne Geometrie, Projektmanagement und optimiertes Reporting. Stücklistenartikel ohne CAD-Geometrie sind beispielsweise Schmierstoffe, Kühlmittel oder auch Bedienungsanleitungen und andere Dokumente. Solche Informationen können nun für das Bauteil ganz individuell hinterlegt werden. Das kann auch in verschiedenen Datenbanken geschehen, denn PDM Manage ermöglicht die Konnektivität zu anderen Datenbanken. PDM Manage ist auch im Zusammenspiel mit einem ERP-System hilfreich, da das neue Produkt das Erstellen von Stücklistenvarianten erlaubt – jeder Artikel im ERP-System hat damit eine Entsprechung im PDM. Damit wird der Datenaustausch mit ERP Systemen sehr vereinfacht.
Ein kurzes Video zur Konzeption von SolidWorks 2018:
Messe SPS IPC Drives 2017:
Halle 6, Stand 108