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Stäubli liefert Multilam-Steckverbinder für 3600 V und 700 A

Bahntechnik: Steckverbinder
Stäubli liefert Multilam-Steckverbinder für 3600 V und 700 A

Stäubli Electrical Connectors ist ein international anerkannter Hersteller hochwertiger elektrischer Steckverbinder und Systemlösungen für industrielle Anwendungen. Das Produktportfolio reicht von Miniatur- bis zu Hochleistungssteckverbindern für Energieübertragung, Automationsindustrie, Transportwesen, Prüf- und Messtechnik und viele weitere Branchen. Kernstück aller Stäubli-Steckverbinder ist die vom Unternehmen entwickelte Multilam-Technologie. Michel Schmitt, Railway-Spezialist bei Stäubli Electrical Connectors, erläutert, welche Bedeutung Technologie und Steckverbinder für den Markt der Bahntechnik haben.

KEM Konstruktion: Sie sind seit 30 Jahren in der Bahntechnik tätig und haben viele Innovationen mitgestaltet.

Michel Schmitt (Stäubli Electrical Connectors): Wir sind Teil des Schweizer Familienunternehmens Stäubli, einem global agierenden Anbieter von innovativen Mechatronik-Lösungen mit drei spezialisierten Aktivitäten: Connectors, Robotik und Textile. Gegründet wurde das Unternehmen 1892. Unsere Steckverbinder beruhen auf der Multilam-Technologie. Sie ist das Herzstück all unserer elektrischen Verbindungslösungen. Multilam gewährleistet eine sehr hohe Kontaktqualität bei minimalem Leistungsabfall. Hierdurch ermöglicht sie eine außerordentlich lange Lebensdauer und ist bei Stäubli Electrical Connectors schlechthin ‘die Innovation’.

Wir haben 2012 das erste modulare Leistungsteckverbinder-System für Hochstrom-Verbindungen in der Traktionskette von Schienenfahrzeugen konzipiert und erfolgreich in den Markt eingeführt. Ein weiteres Projekt war ein kundenspezifisches Gabelstecker-System für die Kontaktierung im Hochspannungsbereich. In enger Zusammenarbeit mit CARS (China Academy of Railway Sciences) entwickelten wir einen zweipoligen GSR-2.5-Gabelstecker für die jüngste Generation der chinesischen Hochgeschwindigkeitszüge. Der GSR verbindet die wassergekühlte Leiterplatte, wo das IGBT-Modul (Bipolar-Transistor mit isolierter Gate-Elektrode) montiert ist, mit den Stromschienen im Umrichterkoffer und ermöglicht eine schnelle Montage und Demontage. Dank des leistungsfähigen Isoliermaterials konnten wir die strengen Industrieanforderungen bezüglich mechanischer Stabilität und Alterungsbeständigkeit gewährleisten.

KEM Konstruktion: Die Anforderungen in der Bahntechnik sind hoch. Was bedeutet für Sie Qualität?

Schmitt: Qualität ist für uns, die Ansprüche und Erwartungen unserer Kunden vollständig zu erfüllen sowie individuelle und bedarfsgerechte Lösungen anzubieten. Unsere elektrischen Steckverbinder sind für anspruchsvolle Anwendungen mit hoher Strombelastbarkeit konzipiert, was uns gerade in rauen Umgebungen zum gerngesehenen und verlässlichen Partner macht. Wir bieten Lösungen an, die auf Langlebigkeit ausgerichtet sind und die Produktivität unserer Kunden nicht nur sicherstellen, sondern zusätzlich steigern.

KEM Konstruktion: Was ist Ihre Kompetenz für Schienenfahrzeuge und Transportlösungen?

Schmitt: Als Industriepartner und Hauptlieferant im internationalen Eisenbahnsektor mit mehr als 30 Jahren Erfahrung kennen wir die Herausforderungen und Erwartungen des Marktes, wie Servicekontinuität, extreme Wetterbedingungen und mechanische Belastungen. Verbindungslösungen in der Bahnindustrie sind sowohl für Mobilitätssysteme als auch für die Sicherheit von zentraler Bedeutung. Wir werden oft bereits in der Phase des Front-End-Engineering in das Kundenprojekt involviert. Dank unserer langjährigen Expertise können wir maßgeschneiderte Beratung und Lösungen, die exakt auf die Kundenspezifikationen zugeschnitten sind anbieten, unabhängig vom Standort des Kunden und für alle Arten von Schienenfahrzeugen.

KEM Konstruktion: Sie haben die zentrale Bedeutung der Sicherheit angesprochen, wie gewährleistet Stäubli dies? Angesichts der unterschiedlichen klimatischen Bedingungen und der unterschiedlichen Normen in verschiedenen Teilen der Welt ist das eine besondere Herausforderung?

Schmitt: Die Einhaltung internationaler Standards ist für uns selbstverständlich und grundlegend. Als zertifizierter Hersteller sind wir stolz darauf, alle Anforderungen der jeweiligen Märkte und lokalen Vorschriften zu erfüllen. Wir arbeiten aktiv in den entsprechenden Normenausschüssen mit und können dadurch schnell auf Veränderungen reagieren.

Im Bereich Bahntechnik sind wir ISO/TS 22163, ehemals IRIS – International Railway Industry Standard – zertifiziert. Ein Referenzsystem, das auf Initiative großer Ausrüstungshersteller im Schienenverkehrssektor geschaffen wurde und als Instrument für die kontinuierliche Verbesserung und Forschungsexzellenz vom Verband der europäischen Eisenbahnindustrie UNIFE (Union des Industries Ferroviaires Européennes) geführt wird.

Unsere Produkte erfüllen oder übertreffen die relevanten Industrienormen. Nur um ein Beispiel an dieser Stelle zu nennen: Beim Brandschutz EN45545-2 sind unsere Produkte auf die höchste Stufe ausgelegt, sprich wir testen die Produkte über die Grenzen der Norm hinaus. Wir legen großen Wert auf Felddaten und in unseren hauseigenen Testlabors führen wir kontinuierlich sehr strenge Tests nach Kundenspezifikationen wie auch Langzeittests durch. Unsere Prüflabors werden regelmäßig von nationalen und internationalen Normungsorganisationen weltweit überprüft und gewährleisten so einen sehr hohen Standard.

KEM Konstruktion: Was zeichnet Ihre Produkte für diesem Sektor aus?

Schmitt: Wir bieten Lösungen, die die Wartungs- und Reparaturzeiten sowohl bei Eisenbahnwagen als auch bei Lokomotiven reduzieren. Unsere Produkte sind auf höchste Zuverlässigkeit ausgelegt und basieren auf modularen Systemen, wie zum Beispiel unser Modular Power Connector MPC. Der Vorteil des MPC-Systems liegt in der Praxistauglichkeit und Benutzerfreundlichkeit: Dank des modularen Systems stehen dem Kunden verschiedene mehrpolige Stecker-Ausführungen zur Verfügung.

Da die Steckverbinder jeder Bahnnorm entsprechen und mit Nennleistungen bis 3600 V/700 A ausgestattet sind, eignen sie sich für viele Hochstrom- und Hochspannungsanwendungen. Zu den Anwendungsbereichen gehören Verbindungen von Transformator, Fahrmotor, Umrichter und Batterien sowie die Stromübertragung zwischen den Wagen. Unsere Produkte haben eine hohe Strombelastbarkeit, sind kompakt und platzsparend und optimal für einen schwierigen Zugang ausgelegt. Wir sind spezialisiert auf kundenspezifische Lösungen und sehen uns als Solution Provider und Partner für innovative, leistungsfähige, schlanke und leichte Lösungen speziell für raue Umgebungen.

KEM Konstruktion: Was sehen Sie für Trends im Railway-Bereich und wo sehen Sie Stäubli in 10 Jahren?

Schmitt: Heutzutage sind noch nicht alle Bahnstrecken elektrifiziert – in einigen Ländern ist man noch immer auf den Betrieb mit Dieselloks angewiesen. Der Trend geht jedoch in Richtung alternativer elektrischer Antriebslösungen. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass es flexibel einsetzbare, intelligente Verbindungslösungen benötigt, um moderne Systeme, z.B. für den Batteriebetrieb, sicher anzuschließen und der Trend weg vom Diesel wird sich unserer Meinung nach in allen zentralen Ländern und Regionen in den nächsten Jahren weiter fortsetzen.

Verschiedene alternative Antriebslösungen sind zurzeit in der Ausarbeitung, sei dies mit Wasserstoff, batteriebetrieben oder mit anderen Technologien. Für uns als Anbieter von elektrischen Steckverbindern sind das optimale Voraussetzungen. Weiter ist die Geschwindigkeit zentral, um die Ausfallzeiten dank benutzerfreundlichem und schnellem Steckvorgang zu reduzieren oder in Bezug auf Hochgeschwindigkeitszüge, die Steckverbinder mit hoher Belastbarkeit benötigen. Wir sind mit unseren Produkten und geplanten Innovationen für die Marktanforderungen von morgen bestens aufgestellt. (ge)

Weitere Infos zu Lösungen für die Bahntechnik


Kontakt:

Stäubli Electrical Connectors GmbH
Hegenheimer Straße 19
Postfach 1606
79576 Weil am Rhein
Tel.: +49 7621 667 0
Website: www.staubli.com/electrical

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