Inhaltsverzeichnis
1. Lange Standzeiten, ruhiger Lauf
2. Schleifkörner sind in Bürstenfilamente eingebunden
3. Mit Composite-Bürsten Entgratprozesse optimieren
Der Automatisierung nachgelagerter Arbeiten industrieller Produktionsprozesse kommt ein immer größerer Stellenwert zu, denn hier schlummern enorme Produktivitätsreserven – branchenübergreifend. Ein dafür typischer Prozess ist die Entfernung von produktionsbedingten Graten und scharfen Kanten. Neben Verletzungsrisiken haben diese Grate und Kanten zudem häufig nachteilige Auswirkungen auf den weiteren Produktionsprozess oder unmittelbar auf die Funktionalität der Bauteile.
Als funktionale Lösung für Entgratprozesse sind technische Bürsten schon seit langem bekannt und beliebt. Konnten sie in der Vergangenheit jedoch meist nur von Hand eingesetzt werden, bieten neue Bürstenformen und -typen heute zahlreiche Möglichkeiten für einen automatisierten Einsatz auf Entgratmaschinen, Werkzeugmaschinen, mithilfe von Robotern oder direkt in den Bearbeitungszentren, in denen das Werkstück zuvor gefertigt wurde. Dadurch werden Entgratprozesse reproduzierbar, können in Qualitätssicherungsmaßnahmen eingepasst werden und erschließen erhebliche Kosteneinsparungspotenziale.
Diese automatisierten Bearbeitungsprozesse können hinsichtlich Bürsteffekt und Standzeit sehr genau auf die jeweiligen Anforderungen der Anwendung eingestellt werden. Neben einer hohen Lebensdauer steht meist ein über die gesamte Einsatzzeit gleichbleibendes Bürstverhalten im Fokus.
Lange Standzeiten, ruhiger Lauf
Die August Rüggeberg GmbH & Co. KG, Pferd-Werkzeuge, Marienheide, hat als Hersteller technischer Bürsten Lösungen entwickelt, die speziell auf die Belange der automatisierten Bearbeitung von Werkstücken abgestimmt sind. In Zusammenarbeit mit Anbietern von Robotik- und CNC-Anlagen wurde eine Bürstenbauart für den industriellen Einsatz entwickelt.
Pferd nennt diese Bauart Composite-Bürsten. Composite-Bürsten verfügen über einen Kunststoffkörper, in den die Bürstenfilamente fest vergossen sind. Im Vergleich zu herkömmlichen Metallkonstruktionen ermöglicht diese Fertigungsmethode extrem hohe Besatzdichten und eine sehr gleichmäßige Verteilung des Besatzmaterials. Dadurch wird eine lange Standzeit und ein extrem ruhiger Lauf gewährleistet.
Da jede Bearbeitungsaufgabe einzigartig ist, sollten Bürsten auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmt werden. Ein Prozess, der zunächst komplex erscheint, sich aber durch die darin liegenden Optimierungspotenziale schnell rentiert. Dieser Abstimmungsprozess umfasst die
- Auswahl des passenden Bürstentyps
- Auswahl der richtigen Besatzlänge
- Auswahl des geeigneten Besatzmaterials
- Ermittlung der Anwendungsparameter, z. B. Drehzahl, Vorschub, Zustellung und Zyklusdauer
Die Bestimmung des passenden Bürstentyps hängt von der Lage der zu bearbeitenden Kanten ab. Liegen diese auf einer Ebene (Planbearbeitung) kommen sogenannte Tellerbürsten zum Einsatz. Befinden sich die Kanten hingegen in komplexeren Geometrien empfiehlt sich eine Umfangsbearbeitung mit Rundbürsten.
Die richtige Besatzlänge wird in Abhängigkeit mit dem zu erzielenden Bürsteffekt gewählt. Generell gilt, je kürzer der Besatz ist, desto aggressiver und weniger flexibel ist die Bürste.
Schleifkörner sind in Bürstenfilamente eingebunden
Das geeignete Besatzmaterial ermittelt sich anhand der Zerspanungseigenschaften des zu bearbeitenden Materials und der Dimension des Grates. Anders als bei herkömmlichen technischen Bürsten verfügen Composite-Bürsten nicht über einen Drahtbesatz, sondern um einen Besatz mit Schleifmitteln. Dabei sind die Schleifkörner in den flexiblen Kunstofffilamenten eingebunden, wodurch der Besatz nicht nur an der Spitze, sondern auch an den Seiten arbeitet. Abhängig von der Korngröße können diese Bürsten zum Entgraten, zur Kantenverrundung, zum Polieren oder zur Oberflächenbearbeitung genutzt werden.
Je nach Werkstückmaterial kommen folgende Besatzmaterialien zum Einsatz:
- Silicium Carbid (SIC), insbesondere für Entgratarbeiten und zur Oberflächenverbesserung
- Aluminiumoxid (AO), hauptsächlich zum Polieren und Glätten als Finish weicher Metalle
- Keramikkorn (CO), zur Erzielung hoher Abtragswerte und eines aggressiven Bürstverhaltens
- Diamant (DIA), vor allem auf Materialien mit hoher Werkstofffestigkeit genutzt
Die Kunststoffqualität des Besatzmaterials ist speziell für den Einsatz mit Kühlflüssigkeit konzipiert. Aber auch für den Trockeneinsatz ermöglicht die Verwendung von Wärmestabilisatoren eine Temperaturbeständigkeit bis etwa +220 °C.
Mit Composite-Bürsten Entgratprozesse optimieren
Automation bringt Effizienz. Insbesondere in Entgratprozessen können durch Automation erhebliche Produktivitätsreserven realisiert werden. Composite-Bürsten bieten hier anhand ihrer Konfigurationsparameter die Möglichkeit einer genauen, auf den jeweiligen Anwendungsfall ideal passenden Abstimmung, was gerade im Hinblick auf den Zeit- und Kostendruck in der Produktion hochinteressante Optimierungsmöglichkeiten eröffnet. bec
Detaillierte Informationen zu den Composite-Bürsten:
hier.pro/SK64F
Kontakt
August Rüggeberg GmbH & Co. KG
Pferd-Werkzeuge
Hauptstraße 13
51709 Marienheide
Tel.: 02264 9–0
E-Mail: info@pferd.com
Website: www.pferd.com
Geschäftsführer: Jörn Bielenberg, Jörg Hesse, Klaus Kasper, Stefan Kroll
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