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Struktur ohne Fesseln

3D-CAD-Software für effizientes Planen und Konstruieren auf Basis eines Profilsystembaukastens
Struktur ohne Fesseln

Ein Maschinen- und Anlagenbauer geht in der Produktentwicklung einen ungewöhnlichen, aber sehr effizienten Weg: Bereits der Grobentwurf der Anlagen entsteht innerhalb kürzester Zeit mit einer leicht bedienbaren 3D-CAD-Software von Minitec. Das eigenständige Planungs- und Konstruktionswerkzeug basiert auf einem Baukasten für Profilsysteme und Lineartechnik und beinhaltet die komplette Bauteilebibliothek des Herstellers. Auf diesem Weg entstehen schnell komplette Anlagen und es lassen sich bereits früh im Planungsprozess Fehler vermeiden, die später nur mit viel Aufwand und Kosten korrigiert werden könnten.

Exklusiv in KEM Der Autor Steffen Herzog ist Fachjournalist in Darmstadt

Schnell zum fertigen Produkt, das marktreif angeboten werden kann. So lautet seit einigen Jahren die Devise in der produzierenden Industrie. Die Anbieter von CAD-Software für das Product Lifecycle Management (PLM) bieten hier viele Möglichkeiten, um die Produktentwicklungszeit zu verkürzen. Für kleine und mittelständische Unternehmen sind solche Lösungen oft zu teuer, zu komplex und die dahinter stehende Methodik nicht zielgerichtet genug.
Für solche Firmen sind in der Produktentwicklung mit anschließender Fertigung im eigenen Haus oft ganz andere Faktoren bestimmend. Hier steht die Produktidee im Vordergrund, die es möglichst ohne Reibungs- und Zeitverluste umzusetzen gilt. Bei zu verbauenden Komponenten bewegen sich Mittelständler zudem gerne auf bekanntem Terrain. Zu Recht, denn erprobte Komponenten sichern die Qualität des Endproduktes und es bestehen gute Beziehungen zu Lieferanten, die auch über Jahre hinweg verlässliche Kalkulationen und Supports ermöglichen.
Vorsprung aus dem Baukasten
Doch auch hier gilt: Zeit ist Geld und wer hochwertige Produkte mit einem besonderen Service anbieten kann, macht oft das Geschäft. Minitec, ein führender Komplettanbieter von Profil- und Linearsystemen, setzt hierzu auf einen umfangreichen Baukasten, ergänzt mit einer Bauteilebibliothek sowie CAD-Werkzeuge.
Alle Komponenten dieses Baukastens sind perfekt aufeinander abgestimmt. Die unbegrenzten Kombinationsmöglichkeiten ermöglichen größtmögliche Flexibilität bei wirtschaftlich optimaler Anpassung an die Aufgabenstellung. Eigenentwickelte CAD-Werkzeuge sind hierzu die logische Ergänzung. Alle Anforderungen von Planung und Ausführung sind dabei umfassend berücksichtigt. Die Kombination von Bauteilen und Software erschließt erst das ganze Potenzial für rationellen, flexiblen und modernen Maschinenbau.
Wie gut dies funktioniert und welche positiven Effekte sich dadurch für die Produktentwicklung ergeben, zeigt das Beispiel des Maschinen- und Anlagenbauers During GmbH in Mühlacker-Enzberg bei Pforzheim: Wenn Geschäftsführer Denis During an einer neuen Idee knobelt, dann ist er am liebsten ungestört. Deshalb bevorzugt er Zeiten, in denen Ruhe im Büro herrscht.
Aber auch Werkzeuge, die seinen Ideen und seiner Kreativität keine Schranken entgegensetzen. Er will sich nicht mit schwer verständlichen Menüs beschäftigen und an Hürden scheitern, die eine Software setzt: Zuerst die Idee, dann der Entwurf und zuletzt die Prüfung, ob es machbar ist. So muss es für ihn sein. Das 1992 gegründete Unternehmen hat sich einen guten Ruf in den Bereichen Umwelt- und Oberflächentechnik erarbeitet. Anfangs war man regional aktiv, heute beliefert der Mittelständler seine Kunden weltweit.
Sorgfältig maschinell poliert
Die Abnehmer der Maschinen und Anlagen kommen aus den unterschiedlichsten Branchen: vom Automobilbau über Medizintechnik bis hin zur Druck- und Elektroindustrie. Im Bereich Oberflächentechnik sind es beispielsweise Schmuckpoliermaschinen, die an Schmuckhersteller weltweit geliefert werden. Wo früher in Billiglohnländern von Hand poliert wurde, müssen heute auch dort Maschinen ran. Ein Anlagentyp hierfür – eine Epag Midi – entstand als Prototyp mit Minitecs Icadassembler und wird heute auf Basis des Profilsystems gefertigt.
Das Elektropolieren von Schmuck erfolgt mit dieser Anlage in einem zweistufigen Prozess aus dem eigentlichen Elektropolieren und dem nachfolgenden Spülen der zu bearbeitenden Bauteile. Hierzu werden Gusshäute entfernt und die Oberflächen durch das Polieren gleichmäßig aufgehellt. Das Polieren gelingt auch bei komplexen, filigranen Teilen und insbesondere auch in Vertiefungen und Löchern.
Die erzeugte homogene Oberfläche lässt sich problemlos nachfolgend galvanisch beschichten. Der Prozess selbst läuft vollautomatisch ab. Optional kann die Anlage mit Aktivkohlefilter und Ionenaustauscher zur Reinigung der Spülwässer ausgestattet werden.
Verbinder für alle Fälle
Früher verbaute During hierfür Edelstahlprofile, die verschweißt wurden – eine aufwendige Montagetechnik mit gleichzeitig geringer Flexibilität für Veränderungen. Seit zwei Jahren kommen Minitec-Profile zum Einsatz. Das Unternehmen hat sich mit seinem Profilsystem das Ziel gesetzt, mit einer möglichst geringen Anzahl von Profilen ein Maximum an Gestaltungsfreiheit und Anwendungsvielfalt herzustellen.
Durch die identische Nutform können alle Profile miteinander und mit allen ergänzenden Komponenten kombiniert werden, und das mit dem gleichen Werkzeug und nur einer Schrauben- und Mutterngröße (beides nach DIN). Vorteile: Zeitersparnis und minimierte Lagerhaltung. Der eigens von Minitec entwickelte und patentierte Standard-Profilverbinder trägt in hohem Maße zur Wirtschaftlichkeit des Systems bei, denn er funktioniert ohne jegliche Bearbeitung. Die fertige Verbindung ist verschiebbar, blockiert die freien Profilseiten nicht und stellt die Leitfähigkeit der Gesamtkonstruktion her. Dabei ist die Handhabung denkbar einfach und zeitsparend.
Die Bandbreite der weiteren Verbindungshilfen reicht von Winkeln, Winkelgelenken und Knoten über Zuganker bis zu beweglichen Gehrungsverbindern, die eine freie Auswahl des Winkels erlauben. Eine stattliche Anzahl von Zubehörteilen, zu denen kleine Elektrokomponenten ebenso zählen wie große Schränke für Systemarbeitsplätze und Montagehilfsmittel komplettieren das System.
Zeit gespart
„Zum Einstieg in die Planung und Fertigung mit Minitec-Profilen haben wir bereits bestehende Anlagen sozusagen nachgebaut. Dabei hatten wir einen guten Vergleich, wie einfach und schnell ein Aufbau mit den Aluminiumprofilen entsteht. Wirklich überzeugt haben uns neben dem umfangreichen Baukasten die Möglichkeiten, die Icadassembler bietet“, sagt During.
Die kostenlos angebotene Software ist nicht nur ein erstaunlich umfangreiches Konstruktionswerkzeug, der wirkliche Mehrwert kommt durch die enge Verzahnung der CAD-Software mit dem elektronischen Katalog sowie automatische Stücklisten und Konfiguratoren, die z. B. für sich wiederholende Konstruktionen oder Variantenkonstruktionen interessant sind. „Mit diesen Tools sparen wir in der Konstruktion wirklich viel Zeit und vermeiden Fehler.“
Und: Mithilfe von Icadassembler lassen sich bereits sehr früh im Planungsprozess Fehler vermeiden, die später nur mit viel Aufwand und Kosten korrigiert werden können. Die Software basiert auf dem Minitec-Baukasten für Profilsysteme und Lineartechnik und beinhaltet die komplette Bauteilebibliothek des Herstellers. Mit der Software können Bauteile einfach über Einfügepunkte (Anker) eingefügt werden – ähnlich dem Lego-Prinzip. Alle Teile können zudem am Bildschirm leicht editiert werden. Eine 3D-Vorschau erlaubt die Ansicht der Teile mit Auswahl des zu benutzenden Fangpunkts.
Auf Wunsch können Baugruppen abgespeichert und wieder geladen werden. Auch der Bestellprozess wird mit Icadassembler wesentlich vereinfacht, denn das Tool bietet eine Suchfunktion für Teile (Artikelnummern, Bezeichnungen und Maße) und generiert automatisch eine Stückliste, die alle wesentlichen Informationen enthält. Auch die Aktualisierung der Daten erfolgt bei weiteren Arbeiten an der Konstruktion automatisch.
2D denken – 3D arbeiten
During hat für seine Produktentwicklung einen schnellen und sicheren Weg gefunden: „Die Idee setze ich bis zum Prototypen mit Icadassembler um, das geht sehr schnell, ich muss dabei nicht auf Konventionen achten und habe auch gleich eine Stückliste. So kann ich mich voll und ganz auf die eigentliche Produktentwicklung konzentrieren. Hinzu kommt, dass ich früher vorwiegend in 2D konstruiert habe und mir das auch besser vorstellen kann. Mit Icadassembler ist es nun so einfach in 3D zu arbeiten, dass mir das ohne große Umstellung gelingt.“
Anschließend erfolgt ein Export der Daten zu Mechanical Desktop von Autodesk. „Diese Daten übernehmen wir dann in der Autodesk-Umgebung in die 3D-CAD-Software Inventor. Dort arbeitet unser Konstrukteur die CAD-Daten nach und prüft noch einmal alle Maße und den Aufbau“, erklärt der Geschäftsführer. Auch hier bedienen sich die Maschinenbauer im elektronischen Katalog, verwenden die 3D-CAD-Daten aus der Bibliothek. Mit dieser Vorgehensweise sind der Kreativität keine Zeitgrenzen gesetzt und es ist gleichzeitig sichergestellt, dass eine Maschine oder Anlage entsteht, deren Aufbau schlüssig ist. Denn eine Kollisionskontrolle kann in Inventor erfolgen. In dieser Phase ist der Konstruktionsprozess abgeschlossen, Zeichnungen für die Fertigung werden erstellt und die bereits generierten Bestelldaten können an Minitec versendet werden. So einfach und effizient kann Produktentwicklung im Mittelstand funktionieren.
Halle 1, Stand 1308
Minitec, Tel.: 06373 8127-0,
During, Tel.: 07041 8181824,
E-Mail: info@during-umwelt technik.de
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