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Schnell entlüftet und gebremst

Brems- und Klemmsysteme
Schnell entlüftet und gebremst

Pneumatische Linearachsen nach dem Fail-Safe-Prinzip sorgen für Sicherheit im Falle eines Druckabfalls. Mit den neuen integrierten Schnellentlüftungsventilen verringert sich die Reaktionszeit der Brems- und Klemmsysteme LinClamp von Hema nochmals um 30 %.

 

Der Autor: Bernd Rachor, Produktmanagement LinClamp, Hema, Seligenstadt

Profilschienenführungen werden in unterschiedlichen Bereichen für geführte translatorische Bewegungen eingesetzt. Meistens muss der Führungswagen dabei an festgelegten Positionen stoppen. Für den anschließenden sicheren Stillstand des Läufers muss dieser dann elektrisch, pneumatisch oder mechanisch geklemmt werden. Hier bieten sich die pneumatischen LinClamp-Systeme von Hema an. Diese sind für alle gängigen Linearführungen und bearbeiteten Flächen erhältlich und garantieren ein sicheres und schnelles Klemmen beziehungsweise Bremsen.
Sie werden in zwei Grundversionen angeboten – klassisch schließend bei Druckluft-Beaufschlagung oder als Fail-Safe-Variante, die beim Abschalten oder Ausfall der Druckluft klemmt. Die kompakten Elemente sind in diversen Baugrößen erhältlich, einfach zu montieren und werden sowohl für niedrige als auch für hohe Laufwagen angeboten.
Die neuen LinClamp mit integriertem Schnellentlüftungsventil (SEV) arbeiten nach dem Fail-Safe-Prinzip und zeichnen sich bei gleicher Baugröße durch eine rund 30 % kürzere Reaktionszeit gegenüber herkömmlichen pneumatischen Linearbremsen aus. Hierfür werden spezielle Luftkanäle in der Klemme mit der anliegenden Druckluft befüllt und durch das Ventil in der Luftaustrittsöffnung zwischen den Federblechen am Ausströmen gehindert.
Bei einem Druckabfall – ob gewollt oder durch Ausfall – wird durch den dann entstehenden Überdruck in der Kammer das Ventilstück schlagartig herausgedrückt. Das Bremselement schließt und die Bremsung wird sofort mit den gleichen hohen Haltekräften wie bei den herkömmlichen LinClamp eingeleitet.
Bei der Variante LinClamp A für Flächen außerhalb von Führungsschienen kann unabhängig von der verwendeten Linearführung direkt auf bearbeitete Flächen der Anschlusskonstruktion geklemmt werden. Die LinClamp A für einen Betriebsdruck von 4 Bar sind für die Schienengrößen 25 und 35 erhältlich und werden als passiv klemmende Variante angeboten. In gelöstem Zustand beträgt der Abstand zwischen Klemm- und Kontaktfläche ca. 0,05 mm, was hohe Haltekräfte gewährleistet.
Sinter oder Stahl
Die LinClamp-Serien S, SK und SA sind sowohl für hohe wie auch für niedrige Laufwagen unterschiedlicher Hersteller erhältlich. Hierfür bietet Hema ein weites Produktprogramm an Standardausführungen an, sodass eine sehr hohe Kompatibilität gewährleistet ist. Die Bremsbacken der LinClamp-Serien S, SK und SA bestehen für höchste (Not-)Brems- und Klemmkraft aus widerstandsfähigen Sinterbelägen oder für ausschließliche Klemmungen aus Hochleistungswerkzeugstahl.
Die LinClamp mit Sinterbelägen kommen häufig bei übersetzenden Anwendungen zum Einsatz, bei denen auch eine Notbremsfunktion erforderlich sein kann. Zudem sind Lösungen für seitliche (Standard), stirnseitige oder oben liegende Luftanschlüsse möglich. Die vielfältigen Möglichkeiten für individuelle Befestigungsbohrungen unterstreichen die nahezu universelle Einsatzfähigkeit der Baureihe. Als Betriebsdrücke sind 4 oder 6 Bar Standard, auf Anfrage können die Systeme auch für andere Betriebsdrücke angepasst werden.
Basismodell der Schienenklemmen ist die Serie LinClamp S. Sie ist, ebenso wie die Kompaktversionen LinClamp SK, für niedrige und hohe Wagen sowie in Ausführungen erhältlich, die wahlweise bei Druckbeaufschlagung schließen oder öffnen. Die aktiven Schienenklemmen LinClamp SA runden das Standardprogramm der Baureihe ab. Für alle Systeme gilt, dass die Klemmen präzise auf die entsprechenden Linearführungsschienen abgestimmt sind. Dies ermöglicht hohe Haltekräfte schon bei einem Betriebsdruck von 4 Bar. Insgesamt decken die LinClamp Schienengrößen von 20 bis 35 (SA), bis 55 (SK) bzw. bis 65 (S) ab. Sonderhöhen sowie Anpassungen an kleinere Schienengrößen sind möglich.
Manuell geklemmt
Bei vielen Linearführungssystemen werden Klemmelemente nur für Wartungs-, Umrüst- oder Transportzwecke benötigt. Hier wären pneumatische, hydraulische oder elektromechanische Klemmlösungen überdimensioniert und unnötig teuer. Für diese Fälle hat Hema mit der MClamp ein preiswertes manuelles Klemmsystem entwickelt, das sich durch hohe Haltekraft und Axialsteifigkeit auszeichnet. Geklemmt und gelöst werden die MClamp wahlweise per Handhebel oder Innensechskantschraube (Inbus). Durch den H-förmigen Querschnitt des Klemmkörpers wirken die Klemmkräfte gleichmäßig und ausschließlich senkrecht zur Schienenachse. Dies ermöglicht eine präzise und kraftvolle Positionierung ohne Einfluss von Längs- oder Querkräften auf die Schiene. Die kompakten und montagefreundlichen Linearklemmen erreichen so Haltekräfte bis zu 1100 N. Erhältlich sind die MClamp in den Baugrößen 15 und 25. Dank der vier Anschlussbohrungen sind die Klemmen sehr variabel in der Anwendung und können auf nahezu alle gängigen Schienen- und Führungswagentypen adaptiert werden.
Bei der Entwicklung der Klemm- und Bremssysteme hat Hema seine langjährige Erfahrung in der Entwicklung von sicheren und leistungsfähigen Sicherheitselementen einfließen lassen. Neben den Systemen für Linearführungen bietet das Unternehmen aus dem südhessischen Seligenstadt für viele weitere Anwendungen die passende Klemm- oder Bremseinheit an, beispielsweise für rotatorische und axiale Bewegungen. I
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