Viele Kunststoffverarbeiter stehen nicht nur unter hohem Wettbewerbsdruck, sie kämpfen auch mit immer häufigeren Werkzeugwechseln. Das ist eine Folge des Trends hin zu einer immer größeren Variantenvielfalt, der die Losgrößen schrumpfen lässt. Die Anzahl der Werkzeugwechsel an Spritzgießmaschinen nimmt dadurch rasant zu, bei größeren Betrieben können diese heute bereits mehrmals pro Tag erforderlich sein. Die Betreiber stellt diese Entwicklung vor große Herausforderungen: Die Rüst- und Nebenzeiten steigen signifikant an, wodurch die Produktivität der Spritzgießmaschinen leidet.
Als langjähriger Partner der Kunststoffindustrie kennt man bei Stäubli diese Problematik und bietet dafür ganzheitliche Lösungen. Auf der Fakuma 2017 können sich die Fachbesucher von der Leistungsfähigkeit dieser Lösungen am Stäubli-Messestand überzeugen. Die Besonderheit dabei bringt Norbert Ermer, Geschäftsführer Stäubli Connectors, auf den Punkt: „Wir sind das einzige Unternehmen weltweit, das Komplettsysteme basierend auf dem eigenen Produktportfolio anbieten kann und genau das ist der entscheidende Unterschied zu unseren Marktbegleitern. Wir können heute wirklich nahezu jeden Kundenwunsch bei der Automatisierung von Spritzgießmaschinen erfüllen.“
Stäubli hat von der einfachen Schnellkupplung über Spannsysteme in mechanischer, hydraulischer oder magnetischer Ausführung bis hin zum Roboter oder Werkzeugwechselwagen einfach jede Komponente oder jedes System im Programm. Nur deshalb kann man auch ganzheitliche Industrie-4.0-Lösungen anbieten, die aus jeder Spritzgießmaschine eine autarke, hochproduktive Fertigungszelle machen. Eine derartige Lösungskompetenz kann nur ein Unternehmen bieten, das gleichzeitig in den Bereichen Quick Mould Change und Robotik beheimatet ist.
Anwender haben Vollautomation im Fokus
Obgleich das Geschäft mit einzelnen Komponenten und Teillösungen boomt wie nie, fokussieren immer mehr Spritzgießer, die sich vielleicht im ersten Schritt mit der Investition in eine Multikupplung oder in ein Spannsystem begnügen, auf das Thema Vollautomation. „Wir haben bereits zahlreiche, wirklich wegweisende Komplettanlagen bei führenden Automobilzulieferern in aller Welt realisiert und die Nachfrage nach ganzheitlichen QMC-Lösungen, wie wir sie in Friedrichshafen zeigen, nimmt stetig zu“, verrät Ermer.
Das Messe-Highlight dort wird die vernetzte Komplettautomation einer Spritzgießmaschine sein, anhand derer alle wesentlichen Prozessschritte im Detail zu sehen sein werden. Das beginnt mit der Vorbereitung, dem Vorwärmen mithilfe manueller Multikupplungen und dem Transport des Werkzeugs, geht über die exakte Positionierung an und in der Spritzgießmaschine, das Spannen des Werkzeugs über ein automatische Magnetspannsystem bis hin zum Anschluss aller Signal- und Medienverbindungen über vollautomatische Multikupplungen.
Werkzeugwechsel innerhalb einer Minute
Das Wesentliche dabei ist, dass mit dieser durchgängigen QMC-Lösung der Werkzeugwechsel unter hohen Sicherheitsstandards vollautomatisch innerhalb einer Minute zu realisieren ist. Das setzt Maßstäbe in Sachen Produktivität. Zur signifikant verbesserten Wirtschaftlichkeit tragen nicht nur der schnelle Werkzeugwechsel bei, sondern auch die Integration von Stäubli-Robotern, die das Be- und Entladen der Spritzgießmaschine sowie nachgelagerte Prozessschritte bis hin zur Komplettbearbeitung übernehmen.
Weiterer Vorteil: Heute ist es möglich, jeden Prozessschritt sensorisch zu überwachen und damit jeden Parameter zur Steuerung der Abläufe heranzuziehen. Das beginnt bereits bei der Vortemperierung des Werkzeugs. Hier kann dank Stäubli-Kupplungstechnik der Werkzeugzustand erfasst und als Datensatz für den weiteren Produktionsprozess bereitgestellt werden. Eventuelle Störungen wie beispielsweise das Nichterreichen der Betriebstemperatur lassen sich so vorzeitig erkennen. Auch der Werkzeugwechsel selbst ist komplett sensorisch überwacht. Um auch hier hohe Prozesssicherheit zu gewährleisten, stimmen Maschine und Werkzeugwagen ihren Zustand automatisch bei jedem Schritt ab.
„Diese prozesssicheren, Industrie 4.0-kompatiblen Lösungen sind perfekt geeignet, um den hohen Anforderungen einer immer variantenreicheren Kunststoffproduktion mit immer kleineren Losgrößen wirkungsvoll zu begegnen. Die Durchgängigkeit aller Komponenten aus einer Hand steht dabei für maximale Effizienz und Flexibilität sowie für eine bis dato unerreichte Gesamtproduktivität von Spritzgießanlagen“, betont Ermer.
Weitere Informationen und Demonstrationsvideos zu den Quick-Mould-Change-Lösungen:
Fakuma: Halle A1, Stand 1217