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Sicherer Adlerhorst

Skispringer an Schanze in Hinterzarten durch Industriegasfedern unterstützt
Sicherer Adlerhorst

Eine individuelle Trainingssteuerung ist das A und O für die optimale Weiterentwicklung von Nachwuchsskispringern und Olympioniken gleichermaßen. Damit Top-Athleten genauso sicher unten ankommen wie die Stars von übermorgen, sind im Adler-Skistadion in Hinterzarten die flexiblen Startbalken mit Industriegasfedern von ACE ausgestattet.

Robert Timmerberg M. A., Fachjournalist (DFJV), Düsseldorf, i. A. von ACE

Vier Schanzen, etwa 200 Skisprungtage sowie 20.000 Trainings- und Wettkampfsprünge jährlich: Im Adler-Skistadion in Hinterzarten im Schwarzwald, einziger Bundesstützpunkt Skispringen und Nordische Kombination Hinterzarten/Notschrei in Baden-Württemberg und Teil des Olympiastützpunktes Freiburg im Breisgau, geht es eher so rege zur Sache wie in einem Ameisenhaufen als so beschaulich wie in einem Adlerhorst.
Für das Schneeteam des Skiclubs Hinterzarten e. V. mit Thomas Ganter, dem Schanzenchef für die Veranstaltungen, gibt es zu allen Jahreszeiten viel zu tun, damit nicht nur ein steter, sondern vor allem sicherer Trainingsbetrieb gewährleistet werden kann. Die ehrenamtlichen Mitglieder des Schneeteams kümmern sich in erster Linie um die funktionierende Technik an den Anlagen. Vom Erzeugen von mehreren Tausend Kubikmetern Maschinenschnee über das Verteilen und Präparieren der Anläufe und Aufsprünge bis zur Wartung und Instandhaltung der gesamten Anlage für Training und Wettbewerbe sommers wie winters reichen die Aufgaben an den vier Sprungschanzen, die die Gemeinde Hinterzarten mit Unterstützung des Clubs unterhält.
Während sich im Südschwarzwald die kleinsten Adler mit den 2004 und 2005 geschaffenen Jugendschanzen K15, K30 und K70 allmählich an die größeren Herausforderungen herantasten, ist die altehrwürdige Adlerschanze K95 den schon erfahreneren Nachwuchsspringerinnen und Nachwuchsspringern sowie den weiblichen und männlichen Top-Stars der Szene vorbehalten.
Bei Großereignissen wie dem Rothaus-FIS-Grand-Prix-Sommerskispringen kommen in Hinterzarten Nationalmannschaften aus der ganzen Welt zusammen. Gleichermaßen wird hier der Nachwuchs an die Weltspitze herangeführt. Dies führt dazu, dass das Leistungsniveau auch an der größten der vier Schanzen recht unterschiedlich sein kann. Dazu kommt, dass auch der Wind von entscheidender Bedeutung für die Flugkurve und erzielbare Weite des jeweiligen Springers ist.
Bläst er von vorne, kann der Athlet ihn quasi als Luftpolster benutzen, um weit ins Tal zu schweben, weht er von hinten, werden Skispringer geradezu in den Hang gedrückt, was zu deutlich verminderten Weiten führt. Um trotz der unterschiedlichen Ausgangsleistungen und verschiedener Windbedingungen ähnliche Weiten zu erzielen, dienen die Anfahrtslänge und daraus resultierend die Anfahrtsgeschwindigkeit am Schanzentisch als ausgleichende Elemente. Zu diesem Zweck sind am Anlaufturm verschiedene Startgates mit vier mobilen Startbalken vorhanden.
Startbalken mithilfe von Gasdruckfedern optimiert
Diese Balken werden im Trainingsbetrieb bei unterschiedlichen Startgates, d. h. für unterschiedliche Anlauflängen, montiert bzw. gesteckt. In der Grundstellung steht der Balkenarm nach oben. Zum Einstieg in den Anlauf drückt der Springer den Balkenarm nach unten in den Gegenhalter, setzt sich darauf, verharrt so direkt über der Anlaufspur und wartet auf das Freigabezeichen des Trainers. Der Springer fährt los, und der entlastete Balkenarm wird durch die Gasdruckfedern wieder in die Grundstellung gebracht. Der Anlauf ist somit für den nächsten Athleten, der z. B. von einem weiter oben montierten Startbalken anfahren möchte, sofort wieder frei. Dieses System erleichtet den Trainingsbetrieb ungemein, manuelles Anheben oder Versetzen der Balken ist nicht mehr nötig.
Um das Öffnen und Schließen der Startbalken während der Trainingseinheiten zu erleichtern, sind sie seit einiger Zeit mit Gasdruckfedern ausgestattet. Dazu Ganter: „Für das Training oder für Lehrgänge können die vier Startbalken für verschiedene Anlauflängen positioniert werden, je nach Leistung oder Trainingsziel der einzelnen Springer. Wir waren jedoch mit der bestehenden Lösung nicht zufrieden, weil sich die Konstruktion als zu schadensanfällig herausstellte.“
Aus diesem Grund trat er an die ACE Stoßdämpfer GmbH heran. Mit dem Unternehmen, auch bekannt für Lösungen rund um die Dämpfungstechnik und für Produkte zur Isolierung von Vibrationen oder zur Regulierung von Geschwindigkeiten, hatte Ganter bereits beruflich positive Erfahrungen gemacht. Für Udo Fischer, den Spezialisten von ACE vor Ort, lag die Problemstellung schnell auf der Hand: „Einerseits war die bestehende Lösung schlicht verkehrt herum eingebaut, andererseits gab es für diese Gasfedern zu wenig Zubehör. So fehlten Gelenke, um sie richtig an den Balken und an deren metallener Befestigung am Standfuß anzubringen.“ Bei ACE gehört solches Zubehör zum Standard. Aufgrund der eher einfachen Gesamtkonstruktion und um den Trainingsbetrieb schnell auch an den Startbalken in einen guten Zustand zu versetzen, verzichtete Fischer auf die bei ACE übliche technisch Auslegung inklusive Berechnung und schätzte das Gewicht der Balken. Anschließend empfahl er den Einbau von je zwei ACE-Industriegasfedern des Typs GS-22-200-EE-200N pro Startbalken.
Von der Stange und maßgeschneidert lieferbar
Zur im Jahre 2015 eingeführten Newtonline getauften Serie der ACE Industriegasfedern gehörend, sind diese modernen Maschinenelemente die perfekte Unterstützung der Handkraft bei Luken, Deckeln, Hauben oder auch bei horizontal und vertikal ausgerichteten Absprungbalken. Als in sich geschlossene Systeme sind sie mit einem unter Druck stehenden Stickstoffgas gefüllt und mit Körperdurchmessern von 15 bis 40 mm sowie mit Kräften von 40 bis 5000 N erhältlich. Die für den Einbau an der Sprungschanze vorgesehenen Typen weisen einen Umfang von 22 mm und einen Hub von 200 mm auf.
Die von ACE angegebene Laufleistung von etwa 10.000 m entspricht bei 0,2 m Hub etwa 25.000 Öffnungs- und Schließvorgängen an der Sprungschanze und damit Werten, die selbst für einen regen Trainingsbetrieb sowohl von Ganter als auch von Fischer als vollkommen ausreichend bezeichnet werden. Bei einem Eigengewicht von 420 g und einer Gesamtlänge von 464 mm im ausgefahrenen Zustand sind die einbaufertigen, wartungsfreien Maschinenelemente in der Lage, bis maximal 1300 N Ausschubkraft zu generieren. In diesem Fall wurden sie mit einer Ausschubkraft von 200 N ausgelegt, ausgeliefert und montiert, was im Betrieb kaum Muskelkraft der Sportler beim Schließen der Startbalken fordert und ihre Energie vor dem mit viel Konzentration, Präzision und Schnellkraft verbundenen Absprung schont.
Ob im Winter oder im Sommer gesprungen wird, die ACE-Produkte können bei Temperaturen von -20 bis +80 °C zuverlässig ihren Dienst verrichten. Der untere Bereich erscheint für eine Wintersportart zwar knapp dimensioniert, aber bei noch niedrigeren Temperaturen findet in Hinterzarten kein Trainingsbetrieb statt. Sollte eine größere Temperaturtoleranz gefragt sein, kann der Hersteller über Sonderöle und Sonderausführungen auch solchen Wünschen gerecht werden.
Auch bei Standardanfertigungen ermöglichen ACE-Industriegasfedern eine hohe Konstruktionsvariabilität. So sind sie z. B. als Industrie-Gaszugfedern auch für Anwendungen geeignet, bei denen weniger Platz als in Hinterzarten zur Verfügung steht. Da ACE eine Vielzahl an Zubehör und Anschlussteilen nach DIN-Normen bereithält, vollzieht sich ihre Montage auch in bereits bestehende Konstruktionen schnell und einfach. Auch der Einbau beim Olympiastützpunkt in Hinterzarten geschah ohne Zeitverzug. Und weil darauf geachtet wurde, die Industriegasfedern mit der Kolbenstange nach unten einzubauen, wirkt beim Öffnen die Endlagendämpfung wie gewünscht und sorgt nun im Zusammenspiel mit dem passenden Zubehör für den optimalen Trainingsablauf vom Startbalken hinweg. bec
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