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Alles im Blick

Herausforderung TA Luft im Bereich metallischer Dichtverbindungen
Alles im Blick

Die aktuelle Berechnung von Flanschverbindungen nach EN 1591-1 vereint vier Komponenten, deren Wechselwirkung zuvor nicht ausreichend berücksichtigt wurde. Flansch, Schraubenbolzen, Dichtung und die Montage der Verbindung sind jetzt untrennbar miteinander verknüpft. Der Beitrag erläutert Auswirkungen in die Praxis.

Exklusiv in kem Der Autor Arno Fährmann ist Anwendungsberater bei der Möller Metalldichtungen GmbH, Hecklingen

Die Berechnung von Dichtverbindungen nach EN 1591-1 in Verbindung mit den Kennwerten nach EN 13555 setzt neue Maßstäbe in der Auslegung und Berechnung von Flanschverbindungen. Speziell für Anlagen und Rohrleitungssysteme, die den Anforderungen der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) entsprechen müssen, ist diese Berechnungsnorm nun verbindlich.
Anlagenbetreiber stehen in der gesetzlichen Verantwortung die nachweispflichtigen geplanten Rohrklassen nach der neuen Norm zu rechnen. Auf der Internetseite www.gasketdata.org der Fachhochschule Münster erhält man die aktuell verfügbaren Kennwerte für Dichtungen nach EN 13555.
Diese Euronorm ermöglicht die Eigenschaften der unterschiedlichsten Dichtungstypen hinsichtlich Festigkeit und Dichtheit exakt zu interpretieren. Die ermittelten Kennwerte beeinflussen direkt die Berechnungsergebnisse, sie haben nun individuellen Einfluss auf Sicherheitsreserven und auf zu erwartende Leckageraten.
Hochpräzise Technologien
Im Bereich der Metallverbunddichtungen haben umfangreiche Testreihen deutlich belegt, dass der Fertigungsprozess der Dichtung direkte Auswirkungen auf die rechnerische Sicherheit und Dichtheit einer Flanschverbindung hat. Abweichungen von der genormten Kontur führen zu relativ breiten Streuungen bei der Leckagemessung. Die Produktion von hochwertigen Kammprofildichtungen erfordert hochpräzise Fertigungstechnologie. Zur Qualitätsüberwachung müssen Konturmessgeräte eingesetzt werden, die in der Lage sind, geringste Abweichungen anzuzeigen.
Bei einer Spiraldichtung wird ein gesicktes Metallband mit einem Füllstoffband zu einer Spirale gewickelt. Auch hier erfordert der Anspruch, reproduzierbare Spiraldichtungen herzustellen, ein Umdenken und Beschreiten neuer Wege. Technisches Know-how und modernste Technologie zeigen erstaunliche Resultate. So wird eine TA-Luft-Leckrate von 10-4 mg/s m bei Spiraldichtungen mit „Mica“-Füllband, einem relativ porösen Werkstoff mit extremer Hitzebeständigkeit, durch den Einsatz durchdachter Technologie möglich.
Widmet man dem Spiralelement weitere Aufmerksamkeit, ist festzustellen, dass gerade das Wickeln der Spirale einen steuerungstechnisch geregelten Fertigungsprozess erfordert, der Drehgeschwindigkeit, Spannung und Wickeldichte reproduzierbar macht. Auch das Einsetzen des Spiralelements in seinen Zentrierring ist kein Vorgang der außer Acht gelassen werden darf. Bei konventioneller Herstellung werden die Spiralelemente per „Hammerschlag“ in ihre Fassung gebracht. Dieser Prozess hinterlässt oftmals unsichtbare Deformationen innerhalb der Wicklung. Durch das Einsetzen des Spiralelements mit automatisierter Spanntechnik wurde diese Art der Beschädigung gänzlich ausgeschlossen.
Kammprofil- und Spiraldichtungen gehören zu den Hightech-Dichtungen, die mit äußerster Sorgfalt gefertigt werden müssen, um reproduzierbare Leckagewerte einhalten zu können. Die fachgerechte Montage ist jedoch letztendlich ausschlaggebend für die Gewährleistung. Hierzu ist es unbedingt erforderlich, das Montagepersonal gründlich zu schulen. Die EN 1591-1 würdigt erstmals der Montage ein eigenes Kapitel, denn die beste Dichtung wird ihren Zweck nicht erfüllen, wenn die Montage unsachgemäß ausgeführt wird.
Möller; Telefon: 03925 378900;
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