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3D-Druck-Highlights auf der Hannover Messe

3D-Druck spart Material
Additive Fertigung und Leichtbau auf der Hannover Messe

Herkömmlich gefertigte Bauteile sind aufgrund ihrer Geometrien oft zu massiv. Die Additive Fertigung bietet hier Abhilfe, da sie es ermöglicht, Bauteile mit weniger Volumen herzustellen. Wie, das sollte auf der Hannover Messe gezeigt werden, die 2020 aufgrund der Coronovirus-Pandemie nun ausfällt. Hier dennoch ein Blick auf die geplante LightCon 2020.

Inhaltsverzeichnis

1. Faser-Direkt-Compoundieren als Leichtbau-Verfahren
2. Additive Fertigung faserverstärkter Teile
3. Hannover Messe Preview
4. Neue Messe in Hannover: LightCon 2020

 

Additive Fertigung eröffnet neue Möglichkeiten. Neben der Ressourceneffizienz ist das zentrale Stichwort in diesem Zusammenhang: Flexibilität. Zur klimafreundlichen Lösung wird additive Fertigung aufgrund des geringeren Energie- und Materialverbrauchs, geringeren Reparaturaufwands und nicht zuletzt auch durch die Chance, standortnah und wirtschaftlich zugleich zu fertigen. Alles das hat dazu geführt, dass sich Additive Manufacturing als Fertigungsprozess erfolgreich in der Industrie etabliert hat.

Faser-Direkt-Compoundieren als Leichtbau-Verfahren

„Die additive Fertigung erlaubt neue Gestaltungsfreiräume durch die Individualisierung von Produkten sowie Print-on-Demand“, sagt Rainer Gebhardt, Projektleiter der Arbeitsgemeinschaft Additive Manufacturing im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). „Individuelle Greifersysteme, funktionsoptimierte Gusswerkzeuge oder die Herstellung von leistungsoptimierten Kupfer-Induktionsspulen sind nur einige Beispiele.“ Die Material- und damit auch die Gewichtsreduktion machen die additive Fertigung zum idealen Partner für den Leichtbau. Für Unternehmen wie beispielsweise die Arburg GmbH, Loßburg, gehören Additive Manufacturing und Leichtbau zusammen. „Weniger Gewicht, geringere Kosten, höhere Effizienz: Für viele Branchen ist der Leichtbau unverzichtbar“, sagt Gerhard Böhm, Geschäftsführer Vertrieb bei Arburg. Das Unternehmen hat eine elektrische Spritzgießmaschine im Programm, die im Leichtbau-Verfahren Faser-Direkt-Compoundieren (FDC) arbeitet. Dabei werden Endlosfasern zugeschnitten und direkt der flüssigen Schmelze zugeführt. Das ist eine kostengünstige Alternative zur Verarbeitung fasergefüllter Compounds. Das Faser-Direkt-Compoundieren zeichnet sich durch hohe Verfügbarkeit der Materialien. Anders als bei vergleichbaren Verfahren mit teuren Langglasfaser-Compounds, kann eine breite Auswahl kostengünstiger Standardkunststoffe verwendet werden. Zudem lassen sich Materialien flexibel kombinieren, Faserlänge und Faseranteil individuell einstellen und damit die Bauteileigenschaften gezielt beeinflussen.

Additive Fertigung faserverstärkter Teile

Im Bereich Additive Manufacturing hat das Unternehmen einen neuen Freeformer entwickelt, den 300-4X. Mit ihm lassen sich beispielsweise faserverstärkte Greifer herstellen. Die neue Maschine verfügt dazu über eine zusätzliche vierte Rotationsachse und eine Zuführeinheit für Endlosfasern aus Glas oder Carbon. Diese werden gezielt auf dem Bauteilträger abgelegt, dabei sofort in eine Kunststoffschmelze eingebettet und auf die definierte Länge zugeschnitten. Damit lassen sich im Kunststoff-Freiform-Verfahren (AKF-Verfahren) nun auch Bauteile herstellen, die individuell und gezielt in den beanspruchten Bereichen lokal verstärkt sind. Ein Vorteil des offenen Systems der Maschine ist, dass Anwender die Prozessführung selbst optimieren und Kunststoffgranulate verarbeiten können, wie sie auch für das Spritzgießen eingesetzt werden.

Medizintechnik und Luftfahrt sind mit erfolgreichen Anwendungsbeispielen Vorreiter für die additive Fertigung. Hier spielen Individualisierung und Leichtbau entscheidende Rollen. Doch auch für den Maschinenbau ergeben sich Vorteile. „Werkzeuge, komplexe Funktionen oder hochdynamische Abläufe sind prädestiniert für die Nutzung additiver Fertigung“, so Gebhardt. „Großes Potenzial liegt in der Automatisierung der Prozesskette der additiven Entwicklung und Fertigung. Aktuell können wir beobachten, wie verschiedene Verfahren und Materialien ihren Platz finden.“

Hannover Messe Preview

Die enge Verbindung von additiver Fertigung und Leichtbau spiegelt sich auf der Hannover Messe wider, die der Organisator die Deutsche Messe AG vom 13. bis 17.07. 2020 veranstaltet. Beide Themen befinden sich in Halle 23. Unternehmen wie Alphacam, Arburg, Formlabs, HP oder 3D Gence haben ihre Teilnahme bereits zugesagt. Außerdem wird Additive Manufacturing am Messe-Donnerstag den gesamten Nachmittag über Thema im Suppliers Forum in Halle 19/20 sein. Zudem organisiert die AG Additive Manufacturing im VDMA am Dienstag, 21. April, auf der Hannover Messe zum sechsten Mal das Fachsymposium Additive Manufacturing. Schwerpunkt der Veranstaltung in der Technology Academy sind die Themen Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz. Anhand von Vorträgen sowie Best-Practice-Beispielen aus dem Maschinenbau sollen die Fachbesucher einen Überblick über die Möglichkeiten der additiven Fertigung bekommen. Themen sind unter anderem effiziente Design- und Fertigungsprozesse, Design-Freiheit, Auftragen statt Abtragen, Materialvielfalt sowie Performancesteigerung durch den Einsatz von additiv gefertigten Bauteilen. eve

Zum Thema 3D-Druck informiert die KEM Konstruktion hier: kem.industrie.de/3d-druck/

Kontakt:

Arburg GmbH + Co KG
Arthur-Hehl-Straße
72290 Loßburg
Tel.: +49 7446 33–0
E-Mail: contact@arburg.com
Website: www.arburg.com

Deutsche Messe
Messegelände
30521 Hannover
Tel.: 0511 89–0
E-Mail: info@messe.de
Website: www.hannovermesse.de

VDMA e. V.
Lyoner Str. 18
60528 Frankfurt
Postfach 71 08 64
60498 Frankfurt
Tel.: +49 69 66 03 0
E-Mail kommunikation@vdma.org
Website: www.vdma.org


PLUS

Neue Messe in Hannover: LightCon 2020

Als neue internationale Kongressmesse bildet die LightCon Leichtbaulösungen für eine Vielzahl an Anwenderbranchen material- und technologieübergreifend ab. Die Messe gibt einen Überblick über konkurrierende Leichtbauwerkstoffe und -verfahren, informiert über aktuelle Trends und stellt Anwendungsbeispiele und Lösungsansätze vor.

Unter dem Motto „Enabling your business with sustainable lightweight solutions“ bietet die erste LightCon vom 23. bis 24. Juni 2020 ein Konferenzprogramm mit Keynotes, Panels, Best-Practices und Workshops sowie eine lösungsorientierte begleitende Ausstellung mit Showcases . Das Partnerland 2020 ist Südkorea. Ab 2021 wird die LightCon zur Messe ausgerollt, die die gesamte Wertschöpfungskette des Leichtbaus abdeckt. Der Kongress bleibt integraler Bestandteil.

www.lightcon.info

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