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Lebensadern eines Kraftpakets

Hochleistungsschlepper
Lebensadern eines Kraftpakets

Bei der Hydraulik und zahlreichen weiteren Anwendungen im neuen 1000 Vario setzt der Traktorenhersteller Fendt auf Produkte von Contitech Mobile Fluid Systems. Die Schläuche und Leitungen etwa sind für weite Temperaturbereiche konzipiert und müssen hohen Drücken und rauen Bedingungen standhalten.

 

Der Autor: Oliver Henning, Key Account Manager, Contitech Techno-Chemie GmbH, Hoppegarten

„German Meisterwerk“ – wenn der Traktorenhersteller Fendt aus Marktoberdorf von seinem neuen Großschlepper 1000 Vario spricht, sucht man Bescheidenheit vergebens. Sie wäre auch fehl am Platz, denn das neue Top-Modell mit 380 bis 500 PS ist ein besonders als leistungsstarker Zugschlepper, der gezielt auf den Weltmarkt ausgelegt wurde.
Mit einer maximalen Höhe von 3,60 m und einem Leergewicht von 14 t ist der 1000 Vario wahrlich kein Winzling, aber im Vergleich zu herkömmlichen Konzepten in der 500-PS-Leistungsklasse wesentlich leichter, wendiger, übersichtlicher und damit deutlich vielseitiger. Er ist ausgelegt für ein breites Einsatzspektrum: Entwickelt für schwere Feldarbeiten und trotzdem mit einer Höchstgeschwindigkeit bis zu 60 km/h absolut straßentauglich. Einige erstaunliche Ausstattungsdetails hat der Großtraktor auch zu bieten. So bietet eine in das Dieselross-Emblem auf der Haube integrierte Kamera beste Sicht auf den vorderen Anbauraum. Und wer besonderen Wert auf Komfort legt, wählt den Ledersitz mit Heizung und aktiver Klimatisierung.
Zwei hocheffiziente hydraulische Kreise
Ein weiteres Highlight ist Hochleistungshydraulik mit zwei hocheffizienten hydraulischen Kreisen. Dabei setzt der Traktorenhersteller erneut auf die zuverlässigen Hydraulikleitungen von Contitech Mobile Fluid Systems, die enormen Drücken von bis zu 270 bar standhalten: Schlauch- und Rohrleitungen für Lenkung, Front- und Heckkraftheber, Ventilsteuerung, Grundkreishydraulik … Außerdem liefert Contitech Schlauch- und Rohrleitungen für die Achsenfederung, das Getriebe, die Reifendruckregelanlage, die Motorkühlwasserentlüftung, den Kühlkreislauf sowie Lenkungsleitungen, Leitungen für das Bremssystem und die SCR-Abgasnachbehandlung – zusammen 80 verschiedene Teile. „Durch unsere langjährige gemeinsame Konstruktionserfahrung können wir in kurzer Zeit auch große Pakete konstruieren sowie Muster und Baustufenteile liefern“, sagt Frank Weiher, Konstrukteur bei der Contitech Techno-Chemie in Hoppegarten, wo die Hydraulikleitungen gefertigt werden. Denn vieles lässt sich inzwischen mit relativ geringem Aufwand aus der Basis-Produktpalette heraus anpassen, die Contitech an den langjährigen Kunden liefert. Schließlich arbeiten die Konstruktionsabteilungen beider Unternehmen seit gut 20 Jahren besonders eng und vertrauensvoll zusammen und Fendt setzt auch bei seinen anderen Landmaschinen auf die bewährten Leitungen von Contitech.
Ausgestattet ist der Großtraktor mit einem kompakten 12,4-l-Sechszylinder-Triebwerk von MAN, der in vier Leistungsstufen zu haben ist. Auch hier sind zahlreiche Schläuche und Leitungen von Contitech verbaut: Das Unternehmen liefert Leitungen in Hochtemperaturausführung für 230 bis 250 °C für die Steuerung der Abgasrückführung. Hinzu kommt ein Hochtemperaturwasserschlauch für bis zu 190 °C zur Kühlwasserversorgung des Kompressorkopfes des angebauten Luftpressers. Der Schlauch wurde eigens für Bereiche konstruiert, wo die Leitungen sehr dicht an einer Hitzequelle wie dem Turbolader vorbeilaufen und wo ein PA- Rohr den Temperaturen nicht mehr standhalten würde.
Hoher Arbeitskomfort in der Kabine
Auch in der für hohen Arbeitskomfort komplett neu konzipierten x5-S-Kabine ist Contitech vertreten und sorgt dafür, dass der Bediener nicht friert. Direkt an Fendt geliefert wird in eine in einer Klimawanne verbaute Leitung für den Heizkreislauf. Zwei weitere Leitungen gehen zunächst an den Zulieferer Denso nach Italien. Dort werden sie in einem Modul verbaut, wo sie dem Transport von Heizwasser dienen. „Für diese beiden Artikel hat Fendt die Auflage erteilt, die benötigten Schläuche von uns zu beziehen, da wir gut ein halbes Jahr lang einen Schlauch modifiziert haben, damit er dem Betriebsdruck von 5 bar standhält“, berichtet Jörg Kirchschlager aus Waltershausen, wo die Schläuche hergestellt werden. Mitbewerberschläuche waren bei diesen hohen Drücken ausgefallen. Bei den ersten im Feld getesteten Traktoren konnte auf Grund dieser Ausfälle die Heizung nicht betrieben werden. Die Artikel aus Waltershausen haben hingegen sämtliche Tests sowohl bei Fendt als auch bei Contitech ohne Ausfall bestanden.
Auch der Contitech-Geschäftsbereich Benecke-Kaliko ist am Cockpit beteiligt und liefert seine Yorn-Folie für die Innenverkleidung mit einer leicht zu reinigenden Softtouch-Oberfläche mit angenehmer Haptik. Die umweltverträgliche und kosteneffiziente Lösung für die Innenraumverkleidung zeichnet sich außer durch ihre weiche Haptik auch durch ein breites Spektrum an Farben und Narbdesigns aus. Zusätzliche Flexibilität bietet sie durch ihr breites Verarbeitungsfenster.
Produktneuheiten für Landmaschinen
Hochbeständige und kompakte Kühlwasserschläuche für Verbrennungsmotoren, einen elektrisch leitfähigen Kraftstoffschlauch und eine neue Generation OLN-Leitungen für Öl- und Öl-Luft-Gemische – das sind weitere Produktneuheiten von Contitech Mobile Fluid Systems.
Aufgrund seiner Beständigkeit gegen Kühlwasser und die gebräuchlichen Zusätze von Frost- und Korrosionsschutzmitteln ist der Conti-Kühlwasserschlauch die geeignete Lösung für Kühlsysteme in Verbrennungsmaschinen. Er eignet sich für eine Medientemperatur bis zu 115 °C, kurzzeitig sogar bis 135 °C. Durch die Wahl eines besonderen Festigkeitsträgers kann er bei Umgebungstemperaturen bis 190 °C, kurzzeitig sogar bis 210 °C, eingesetzt werden. Dadurch kann ein zusätzlicher Hitzeschutz entfallen. Auch für höhere Temperaturen bis 230 °C hat Contitech eine Alternative entwickelt: Kühlwasserschläuche aus Silikon. Sie können sowohl als Meterware als auch als Formschläuche zur Verfügung gestellt werden.
Überall dort, wo Öl und Kraftstoffe durchgeleitet werden müssen, kommen die Hochtemperaturleitungen von Contitech zum Einsatz. Das Unternehmen hat die jahrzehntelang bewährten Schläuche überarbeitet und auf den neuesten Stand der Materialtechnik gebracht. Die jüngste Entwicklung sind Schläuche auf FKM-Basis für Öl und Kraftstoffe, die ohne Edelstahlgeflecht auskommen und dadurch sowohl flexibler als auch kostengünstiger sind als die bisherigen Hochtemperaturschläuche. Sie widerstehen bei einem Druck von 15 bar bis zu 230 °C Dauertemperatur und 250 °C kurzzeitiger Spitzentemperatur.
Innenschicht verhindert Funkenflug
Elektrisch leitfähige Kraftstoffleitungen werden im Automobilbereich schon länger in Serie eingesetzt. Jetzt wird diese Anwendung – nicht zuletzt aufgrund entsprechender Vorschriften in den USA – zunehmend auch für Industriefahrzeuge interessant. Die leitfähige Innenschicht aus FPM (Fluor-Polymer-Kautschuk) verhindert eine statische Aufladung bei hohen Durchflussgeschwindigkeiten, die im schlimmsten Fall zu Funkenflug und einer Selbstentzündung des Fahrzeugs führen könnte.
Bei ihren Kraftstoffschläuchen und -leitungen setzt Contitech Mobile Fluid Systems moderne, dreidimensional vernetzte Fluorelastomerwerkstoffe (FPM-FPM) ein, die über einen sehr weiten Temperaturbereich von – 40 bis über 200 °C für den Betrieb mit RME-haltigen Kraftstoffen geeignet sind. Diese Materialien sind für die heute verwendeten Mischungsverhältnisse ebenso unkritisch wie für die zukünftig eventuell erhöhten Werte. Außerdem bietet Contitech Kraftstoffleitungen an, die sowohl reinem Rapsöl als auch dem als Biodiesel bekannten Rapsmethylester (RME) standhalten, aber auch mit herkömmlichem Dieselkraftstoff eingesetzt werden können.
Ein Zukunftsthema im Kraftstoffbereich ist Dual Fuel – die kombinierte Einspritzung von Gas- und Dieselkraftstoffen. Die neueste Generation Kraftstoffschläuche von Contitech stellt dafür eine ideale Basis dar, die sich in diese Richtung weiterentwickeln lässt. Die neuen Elastomerkraftstoffleitungen wurden den immer weiter steigenden Drücken und Temperaturen auch im Lkw-Motorraum angepasst. Sie sind derzeit schon beständig bis zu 35 bar Betriebsdruck und Temperaturen bis zu 135 °C, und eine Ausweitung dieser Parameter befindet sich beim Unternehmen in der Erprobung. Den sich vor allem in Europa und Nordamerika abzeichnenden Trend zum Einsatz alternativer Kraftstoffe unterstützt Contitech mit Schlauchleitungen für Gase wie CNG und LNG. I

Info & Kontakt

Contitech Techno-Chemie GmbH Hoppegarten Oliver Henning, Key Account Manager Tel.: +49 3342 4257-0754 oliver.henning@fluid.contitech.de www.contitech.de
Informationen über Schlauchleitungen für Industriefahrzeuge:
http://t1p.de/4zco
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