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Cornelia Püschel zu Baukastenlösungen für die Montagetechnik

Modulare Automation mit standardisierten Komponenten
Cornelia Püschel zu Baukastenlösungen für die Montagetechnik

Mit einem Acht-Säulen-Automationsbaukasten für die Montagetechnik basierend auf Modulen mit standardisierten Komponenten kann die Püschel Automation GmbH & Co. KG in Lüdenscheid Montageanlagen sehr schnell realisieren. Cornelia Püschel, Geschäftsführende Gesellschafterin, betont zudem die hohe Fertigungstiefe, mit der sich die Funktionalität auch in den überwiegend kundenindividuellen Projekten sichern lasse.

Interview: Armin Barnitzke und Michael Corban, Konradin Mediengruppe

KEM Konstruktion: Frau Püschel, lässt sich mit Ihrem Automationsbaukasten der konstruktive Aufwand für die Realisierung von Fertigungsanlagen für die Montagetechnik senken?

Cornelia Püschel (Püschel Automation): Exakt – und noch viel mehr! Unser Baukasten mit standardisierten Modulen vereinfacht die Konstruktion genauso wie nachfolgend Montage und Wartung. Der modulare Baukasten-Gedanke begleitet uns dabei seit der Gründung des Unternehmens 1969 durch meinen Vater Rainer Püschel, er war damit seinerzeit einer der Trendsetter. Heute enthält unser Automationsbaukasten eine Vielzahl standardisierter, aufeinander abgestimmter Module – bislang hat kaum ein anderer Anlagenbauer einen solch umfangreichen eigenen Baukasten im Angebot. Unsere modularen Komponenten liefern nicht nur die Basis für Rundtakt- und Längstransfer-Montageautomaten, sondern in gleichem Maße auch für die Zuführ- und Handhabungstechnik. Bewährt hat sich die Einteilung in unsere acht Produktgruppen.

KEM Konstruktion: Können Sie diese acht Gruppen kurz etwas näher erläutern?

Püschel: Zuführ- und Handhabungstechnik müssen Hand in Hand greifen, damit sich eine zuverlässige und effiziente Automation realisieren lässt. Bewährt hat sich deswegen die Einteilung in

  • 1 Zuführtechnik,
  • 2 Handhabungstechnik,
  • 3 Aluminium-Profiltechnik,
  • 4 Arbeitsplatzeinrichtungen,
  • 5 Roboterlösungen,
  • 6 Materialflusstechnik,
  • 7 Rundtakt-Montageautomaten sowie
  • 8 Längstransfer-Montageautomaten.

Auf Basis dieses Baukasten-Systems lassen sich individuelle Lösungen für Kunden aus ganz unterschiedlichen Branchen realisieren, darunter Automotive, Elektrik, Elektronik, Kunststoff- und Metallverarbeitung, Möbel und Sanitär. Entscheidend dabei ist, dass trotz des hohen Standardisierungsgrades aufgrund der engen Abstimmung mit dem Kunden immer eine seinen Bedürfnissen entsprechende Anlage entsteht. Gleichwohl sorgt unsere Firmenfarbe rot immer für einen hohen Wiedererkennungswert – Püschel-Anlagen sehen alle fast gleich aus, auch wenn sie ganz unterschiedliche Produkte fertigen. Und am Rande sei erwähnt: Rot gilt in China als Farbe des Lebens, der zudem Glück-bringende Eigenschaften nachgesagt werden – und die Zahl Acht ist in China die absolute Glückszahl, die für Harmonie und Vollkommenheit steht.

KEM Konstruktion: Warum lassen sich die Anforderungen so vieler Branchen mit Ihrem Baukasten abdecken?

Püschel: Viele Montage-Prozesse wiederholen sich in ähnlicher Form, so dass wir sie mit inzwischen standardisierten Lösungen realisieren können. Hier können wir auf 50 Jahre Erfahrung zurückgreifen und hochqualifizierte und engagierte Mitarbeiter – ein Viertel der Gesamt-Belegschaft sind Ingenieure und ein großer Teil des Teams ist schon seit langer Zeit dabei. Zudem speichern wir unser Know-how so gut wie möglich in Datenbanken, um dieses bei Bedarf schnell abrufen zu können – auch das macht den Wert unseres Baukastens aus.

KEM Konstruktion: Welche Anforderungen ergeben sich inzwischen durch die Industrie-4.0-Diskussion und können Sie sich vorstellen, Ihr Angebot in Richtung Datenerfassung und -analytik auszubauen?

Püschel: Hier wünsche ich mir generell mehr Gelassenheit – das Thema Industrie 4.0 sollten wir entspannter sehen; nicht so sehr als Hype, sondern mehr als Entwicklung. Es ist ein Zukunftsprojekt zur umfassenden Digitalisierung der industriellen Produktion, um sich für die Zukunft besser zu rüsten. Letztlich aber muss 4.0-Technik im Maschinenbau technisch sinnvoll und bezahlbar sein. Davon abgesehen haben wir viele Ideen bereits umgesetzt und das Thema Software gewinnt schon seit Jahren an Bedeutung, weil in unseren Anlagen viel mehr Prozessdaten-Auswertung steckt und viel mehr Prüf- und Messtechnik zur Qualitätssicherung als noch vor einigen Jahren. Die komplexen Systeme müssen allerdings auch beim Anwender kompetent betreut werden. Eine Herausforderung diesbezüglich sind sicherlich die erforderlichen Fachkräfte.

KEM Konstruktion: Blicken wir abschließend kurz auf Ihre Fertigung: Führt die Vielzahl der Komponenten in Ihrem Automationsbaukasten nicht zwangsläufig zu langen Lieferzeiten?

Püschel: Im Gegenteil – dank des Baukastens können wir schnell liefern, weil wir die Module für unsere Anlagen stets auf Lager haben. Dazu kommt unsere hohe Fertigungstiefe von bis zu 70 Prozent; eine Quote, die in der Branche selten zu finden ist. Dieser hohe Grad der Eigenfertigung ist zudem der Schlüssel dazu, die geforderte Funktionalität sicherzustellen – etwa in Sachen Qualität und Stabilität. Schließlich bauen wir Anlagen, die im Dreischicht-Betrieb dauerhaft fertigen sollen. Flatternde Handlings können wir dabei nicht gebrauchen. Natürlich sind wir mit diesem Ansatz nicht unbedingt der kostengünstigste Anlagenbauer, sind deswegen aber bekannt für qualitativ hochwertige Anlagen – und diesen hohen Qualitätsanspruch wollen wir auch halten.

Details zu den acht Säulen des Produktspektrums:

hier.pro/bBp6E

Püschel Automation GmbH & Co. KG

Nottebohmstraße 37-39

58511 Lüdenscheid

Tel. +49 2351 4305-0

info@pueschel-group.com

www.pueschel-group.com


Cornelia Püschel, Geschäftsführende Gesellschafterin, Püschel Automation GmbH & Co. KG, Lüdenscheid
Bild: Püschel Automation

„Unser Baukasten mit standardisierten Modulen vereinfacht die Konstruktion genauso wie nachfolgend Montage und Wartung – und über die hohe Fertigungstiefe stellen wir auch die geforderte Funktionalität sicher.“

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