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Konsequent auf Elektrik gesetzt

Profiteam Holzer entwickelt hybridgetriebenen Geräteträger ohne Hydraulik
Konsequent auf Elektrik gesetzt

Elektrische Verstellantriebe bieten gegenüber hydraulischen Komponenten viele Vorteile. Dass es möglich ist, gänzlich auf Hydraulik zu verzichten, hat Profiteam Holzer in Österreich mit der Entwicklung des hybridgetriebenen Geräteträgers Hymog bewiesen. Neben dem vorderen und hinteren Hubwerk wurde auch die Lenkung des Hymog mit elektrischen Aktuatoren realisiert. Zum Einsatz kommen Antriebe von Linak.

 

Christian Renner, Öffentlichkeitsarbeit, Linak

Der Wirkungsgrad eines Elektromotors ist ungleich höher als der eines Verbrennungsmotors. Reine Elektrofahrzeuge sind in Deutschland und Österreich noch die Ausnahme, Verkehrsexperten prognostizieren jedoch, dass Elektroantrieb und Brennstoffzelle die Mobilität der Zukunft bestimmen werden. Auf dem Weg in diese Zukunft gibt es die Zwischenlösung der Hybridfahrzeuge, die immer beliebter werden und mittlerweile von allen Autobauern angeboten werden. Wie sieht es jedoch bei den Nutzfahrzeugen aus?
Kompletter Verzicht auf Hydraulikkomponenten
„Die Kombination aus Elektroantrieb und Verbrennungsmotor könnte auch im Sonderfahrzeugbau hervorragend eingesetzt werden.“ Diese Überlegung war für Jakob Holzer der Startschuss für die Entwicklung seines hybridbetriebenen Geräteträgers Hymog. Der funkferngesteuerte Hymog hat einen elektrischen Fahrantrieb und einen 31 PS starken Verbrennungsmotor, der zwei 24-Volt Lichtmaschinen antreibt, die wiederum die beiden Bleiakkumulatoren aufladen. Holzer traf noch eine weitere Entscheidung: „Wenn wir schon auf Elektrik setzen, dann sind wir auch konsequent und ersetzen die hydraulischen Zylinder durch elektrische Verstellantriebe.“
Der komplette Verzicht auf Hydraulikkomponenten zog viel Aufmerksamkeit auf das österreichische Unternehmen von Jakob Holzer. Profiteam Holzer ist Dienstleister im Bereich Straßensanierung, Rekultivierung, Skipistensanierung und der Grünpflege. In einem zweiten Geschäftsbereich entwickelt das Unternehmen in Neuberg an der Mürz Geräte und Maschinen, die in den Bereichen Straßenbau, Forstwirtschaft und Grünlandpflege zum Einsatz kommen.
Die Entwicklung der Hybridtechnologie für den Sondermaschinenbau einzusetzen, war in vielen Bereichen eine Herausforderung. Auf die Hydraulik zu verzichten, war ebenfalls eine Herausforderung, aber wie sich später herausstellen sollte, bot diese Lösung auch viele Vorteile. Haben elektrische Verstellantriebe eigentlich genügend Kraft, um ein Hubwerk zu bedienen? Ja, sie haben. Jeweils zwei Linak-LA36-Verstellantriebe heben und senken das Hubwerk. Sie bewegen Schneefräsen oder andere Arbeitsgeräte der Kategorie 0 oder 1 bequem auf und ab. Die Anbauteile können dabei ein Gewicht von 400 kg aufweisen.
Hohe Geschwindigkeit und viel Kraft
Ein Verstellantrieb bietet eine Kraft von 4500 N. „Es gibt zwar auf dem Markt viele elektrische Hubzylinder, die eine solche Kraft aufweisen, aber wir benötigen auch eine gewisse Geschwindigkeit. Die beste Kombination aus hoher Geschwindigkeit und viel Kraft liefern die Verstellantriebe von Linak“, erklärt Daniel Schrittwieser, einer der Konstrukteure von Profiteam Holzer.
Ein großer Vorteil der Elektrik gegenüber der Hydraulik ist die Ansteuerung. Präzision und die unkomplizierte Einbindung in die Elektronik sind wichtige Voraussetzungen, die Komponenten für den Maschinenbau erfüllen müssen. Im Gegensatz zur Hydraulik gibt es bei den elektrischen Verstellantrieben keine Ventile, die verschleißen könnten. Auch eine Lagerückmeldung ist ohne zusätzliche Bauteile möglich. „Es gibt beim Hymog nur eine einzige Steckverbindung und die führt zum Schaltkasten der Maschine“, schwärmt Holzer. „Ein Hydraulikzylinder ist zwar günstiger als ein elektrischer Verstellantrieb, aber dafür benötigt man für das gesamte System viel weniger Bauteile und Komponenten. Auch die Kühlung des Hydrauliköls entfällt.“
Einfache Ansteuerung und Positionierung
Für die Lenkung der Antriebsachsen kommen ebenfalls Linak-Antriebe der Baureihe LA36 zum Einsatz. Mit ihnen wird eine Achsschenkellenkung mit vier unterschiedlichen Lenkungsarten realisiert: Vorderachs-, Hinterachs-, Allradlenkung und Hundegang. Die Umsetzung der Lenkung mit den elektrischen Systemen war die große Herausforderung bei der Entwicklung des Hymogs. Zum einen waren die Platzverhältnisse schwierig, zum anderen musste mit einer einfachen linearen Bewegung die Verstellung eines großen Achsbereiches erreicht werden. Aber auch hier stellte sich die einfache Ansteuerung und Positionierung als großer Vorteil heraus.
Ein weiterer elektrischer Verstellantrieb wird für die Leistungseinstellung des 31 PS starken Dieselmotors verwendet. Hier kommt ein kompakter LA12 von Linak zum Einsatz. Auch die Wurfklappenverstellung bei der Schneefräse übernimmt ein LA12. Die einfache Einbindung von weiteren Anbauteilen und Geräten mit elektrischen Komponenten für die Verstellung ist von großem Vorteil. Der Automatisierungsgrad nimmt auch im Sondermaschinenbau stetig zu. Das Thema der Ansteuerung, der exakten Positionierung wird immer wichtiger. Der verstärkte Einsatz von elektrischen Verstellantrieben ist also nur konsequent.
Mit dem Hymog hat Profiteam Holzer bewiesen, dass es möglich ist, bei Bau- und Forstfahrzeugen gänzlich auf Hydraulik zu verzichten. Die Konstruktionsleistung des österreichischen Unternehmens wurde nicht nur mit einer Silbermedaille für technische Innovation auf der Demopark 2013 in Eisenach ausgezeichnet. Die zog auch die Aufmerksamkeit von zahlreichen Hochschulen auf sich. Holzer sieht für seinen Hymog viele Anwendungsmöglichkeiten. Besonders im Bereich der Feuerwehrtechnik gibt es heute schon zahlreiche Anfragen. Sein Geräteträger lässt sich bequem fernsteuern, durch seine ausgeklügelte Lenkung ist er besonders wendig und er hat ein energiesparendes Antriebskonzept. I

Info & Kontakt

Linak GmbH, Nidda
Axel Lachmann, Technical Support für Industrieanwendungen
Tel.: +49 6043 9655-54
Detaillierte Informationen zu den elektrischen Linearantrieben:t1t1p.de/yirj
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