Baumüller zeigt auf der SPS neben der aktuellen Baureihe b maXX 5×00 erstmalig seine zukünftige Servoregler-Generation b maXX 6×00. Diese bietet noch bessere Skalierbarkeit sowie zusätzliche Safety-Features und smarte Industrie 4.0-Funktionen, wie zum Beispiel das antriebsintegrierte Energiemonitoring. Neben der platzsparenden Anreihtechnik b maXX 6300 werden auch die Geräte der Baureihe 6500 nochmals deutlich kompakter. Das Bauvolumen verringert sich je nach Baugröße um bis zu 50 %. Bei den Monogeräten b maXX 6500 wurden zudem die Spitzenleistungen erhöht. Sie erreichen 30 bis 50 % höhere Spitzenströme.
Drehstrom-Synchronmotor im neuen Aluminium-Gehäuse
Ebenfalls neu ist der Drehstrom-Synchronmotor DS3–160W. Er steckt in einem Aluminium-Gehäuse, in dem die Wasserkühlung integriert ist. Die Wasseranschlüsse wurden ebenfalls nochmals optimiert. Dies ermöglicht einen einfacheren Anschluss und einen kompakteren Einbau des Motors. Weiterer Pluspunkt: Der Druckabfall im Kühlkreislauf reduziert sich um bis zu 80 %. Dadurch können im Kühlaggregat kleinere Pumpen eingesetzt werden.
Das wirkt sich positiv auf die Total Costs of Ownership aus, da die Anschaffungskosten für das Pumpensystem sinken und dadurch Stromkosten für den Betrieb der Pumpe eingespart werden. Zusätzlich verringert sich durch die Materialauswahl der Ressourcenverbrauch bei der Herstellung des Motors. Dies trägt zu einem geringeren Product Carbon Footprint (PCF) der Gesamtmaschine bei. Durch die intelligente Konstruktion sinkt das Motorgewicht signifikant, was zu einer niedrigeren Belastung der Maschinenmechanik führt.
Energiekosten im Betrieb einsparen
Auf dem Messestand zeigt ein hybrides Maschinenkonzept mit elektrischen und servo-hydraulischen Achsen, wie intelligente Antriebstopologien den CO2-Footprint minimieren und Energiekosten im Betrieb einsparen. So kann etwa beim Bremsvorgang die Bewegungsenergie des Systems in elektrische Energie umgewandelt und über den Zwischenkreisverbund auf andere Achsen verteilt werden.
CO2-Footprint senken
Am gleichen Exponat wird über ein drive-basiertes Energiemonitoring der Energieverbrauch des Antriebssystems transparent dargestellt. Diese neue Software-Funktion unterstützt bei der Ermittlung des Product Carbon Footprint (PCF) und bereitet auf künftige Dokumentationspflichten im Rahmen der Sustainable Product Initiative (SPI) der EU vor. Mit dieser Funktion kann z.B. nach einer Referenzfahrt der Verfahrweg energetisch optimiert und so der CO2-Footprint des Endprodukts gesenkt werden.
Servoantrieb als Data-Hub
Mit dieser Funktion werden Daten über die intelligente Sensor-/Aktuatorebene direkt am Prozess erfasst, u.a. mit Hilfe von KI vorverarbeitet und für die Optimierung der Maschine genutzt. An verschiedenen Exponaten wird gezeigt, wie die im Servoantrieb vorhandenen Daten wie Leistung, Strom, Drehmoment, Drehzahl oder Position intelligent verwendet werden, um z.B. die aktuelle Auslastung der Motor-Antriebskombination zu erfassen. Der Servoantrieb fungiert in diesem Fall als Data-Hub. Reichen die vorhandenen Daten nicht aus, können Antrieb und auch der Motor mit externer Sensorik problemlos auch als Sensor-Hub eingesetzt werden.
Applikationen schnell automatisieren
Baumüller bietet zahlreiche Software-Templates für verschiedenste Branchen an. Damit lassen sich Maschinemodule oder komplette Applikationen schnell und komfortabel automatisieren. Das Template 3-Axis-Flex beispielsweise enthält alle grundlegenden Funktionen der Bewegungsführung als Basis für Mehrachsanwendungen. Enthalten sind die Bausteine der Bibliothek Motion Control, Coordinated Motion und Advanced Motion. Darüber hinaus sind neben den notwendigen Bibliotheken z.B. auch anpassbare PLC- und HMI-Templates enthalten.
Antriebsverhalten schon in der Konstruktionsphase realitätsnah testen
In einem weiteren Use Case zeigt Baumüller, wie der digitale Zwilling bei der Auslegung und Optimierung des Antriebssystems unterstützt. Pro-Simulation und Pro-Drive ermöglichen eine schnelle und geführte Inbetriebnahme von Maschinen und bieten zahlreiche Funktionen zur Antriebsoptimierung. Dadurch lassen sich im Projekt Zeit und Kosten sparen, da am Modell des digitalen Zwillings Optimierungen vorgenommen werden können, ohne die Maschine vorher physisch aufbauen zu müssen. kf
SPS, Halle 1, Stand 560